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AUTOR/IN
Bertram Quadt
Bertram Quadt (Foto: SWR3)
SWR3

Es ist der letzte Tatort des Jahres und er kommt aus der Schweiz. In Friss oder stirb werden die Luzerner Ermittler Reto Flückiger und Liz Ritschard unversehens zu Opfern einer Geiselnahme.

Die Uniprofessorin ist tot. Erstochen mit einer Schere. Eine Spur führt zum Wirtschaftsboss Anton Seematter. Ritschard und Flückiger versuchen einen Durchsuchungsbefehl für dessen Luxusvilla hoch über Vierwaldstättersee zu bekommen, was bei der Schweizer Bürokratie leider dauert.

Seematter hatte kürzlich einen Deal eingefädelt, durch den Mike Liebknecht in Bremerhaven arbeitslos geworden ist. Er fährt mit dem Auto runter in die Schweiz, weil er von Seematter Geld will, bricht in die Villa ein, nimmt Seematters Frau und Tochter als Geisel, anschließend Seematter selbst, und als die beiden Ermittler auftauchen, schnappt er sich die beiden auch noch.

Szenenbilder aus dem Tatort

Szenenbilder aus dem Tatort (Foto: ORF / Daniel Winkler)
Am frühen Morgen werden Liz Ritschard, Corinna Haas und Reto Flückinger an einen Tatort gerufen. Die Tote war Wirtschaftsprofessorin an der Uni Luzern und wurde mit einer Schere erstochen. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort (Foto: ORF / Daniel Winkler)
Spuren führen zu Anton Seematter. Seine Tochter hat bei der Ermordeten studiert. Die beiden Ermittler Liz Ritschard ud Reto Flückinger befragen ihn zu Hause in seiner Villa. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort (Foto: ORF / Daniel Winkler)
Was sie noch nicht wissen: Seematters Frau und seine Tochter werden in der Villa von dem arbeitslosen Mike Liebknecht festgehalten. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort (Foto: ORF / Daniel Winkler)
Der Geiselnehmer bedroht „Richkid“ Leonie Seematter. Es ist noch völig unklar, aus welchem Motiv er handelt und welche Forderungen er stellt. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort (Foto: ORF / Daniel Winkler)
Als Anton Seematter schließlich nach Hause kommt, wird die Situation brenzlig. Geht es um Rache? Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort (Foto: ORF / Daniel Winkler)
Der Geiselnehmer hält Familie Seematter in Schach. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort (Foto: ORF / Daniel Winkler)
Als die beiden Ermittler Liz Ritschard und Reto Flückinger aus einem anderen Grund das Haus der Seematters aufsuchen, werden auch sie als Geiseln festgehalten. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort (Foto: ORF / Daniel Winkler)
Die Bedrohung ist real und Leonie Seematter und Reto Flückinger werden von Mike bedroht. Da bietet auch der Panik-Room keinen Schutz. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus dem Tatort (Foto: ORF / Daniel Winkler)
Anton Seematter fackelt nicht lange und versucht sich zu wehren. Schwer bewaffnet macht er sich auf die Suche nach dem Geiselnehmer. Bild in Detailansicht öffnen

Der letzte und beste Tatort des Jahres 2018!?

Was sich dann anschließt, ist wahrscheinlich einer der besten Tatorte dieses Jahres, mit Sicherheit der beste, den ich 2018 gesehen habe. Das liegt zum einen an einer großartigen Besetzung: Mišel Matičević als verzweifelter Arbeiter Liebknecht und Roland Koch als Wirtschafts-Silberrücken, sind perfekte Gegenpole. Dazu kommen ein erstklassiger Soundtrack und brillante Dialoge, die ein so wunderbares psychisches Katz-und-Maus-Spiel rüberbringen, dass man damit auch auf eine Theaterbühne hätte gehen können.

Nur ein Beispiel: Liebknecht rechnet Seematter seine Forderung vor, nämlich auf Heller und Pfennig das, was er bis zur Rente noch zu kriegen hätte: 567.840 Euro. Und Seematter, der aus seiner Haut als Dealmaker nicht raus kann, rechnet gegen: Mit Inflation und auf 20 Jahre gerechnet, müsste Liebknecht ja eigentlich – kurze Kopfrechenpause – 843.750 Euro und 65 Cent fordern, dann wäre er bis zur Rente abgesichert. 


Spannung, Skurrilität und Sarkasmus in einem

Eigentlich ist der Plot holzschnittartig klassenkämpferisch: Liebknecht (Name natürlich nicht rein zufällig so gewählt) lehnt sich gegen den Unterdrücker Seematter auf und terrorisiert dessen reiche Kaptialistenfamilie. Nur kommt dieser Tatort auf wohltuende Weise ohne jedes klassenkämpferische Parolen-Pathos aus, sondern mischt Spannung mit Skurrilität und Sarkasmus, bis hin zu echter Situationskomik.


Am Ende wird nochmal Gas gegeben

Die Luzerner Tatorte waren lange Zeit wenig erfolgreich, kamen hölzern und dialogschwach rüber (was oft an der Synchronisation Schwiizerdütsch-Deutsch lag). Darum endet die Luzerner Serie auch 2019. Jetzt scheinen die Macher nochmal richtig Vollgas zu geben. Friss oder Stirb hat volle 5 Elche verdient!

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