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Von Autor/in Brigitte Egelhaaf

In seinem dritten Tatort gerät Kommissar Falke in Konflikt mit der Bundespolizei. „Kaltstart“ entpuppt sich als komplexes Flüchtlingsdrama, bei dem die Ermittler selbst zwischen die Fronten geraten.

Bombenexplosion zum Start des Tatorts

Ein verlassener Containerhafen, eine einsame Fischerhütte, ein scheinbar schlafender Mann auf dem Sofa, zwei Polizisten mit gezogener Waffe – und dann der Schwenk auf eine Zeitschaltuhr. „Scheiße“ ist das letzte Wort der Polizistin, dann explodiert die Bombe. Der schlafende Mann und die beiden Polizisten sind tot.

Taort-Kaltstart
Der neue Fall für die Ermittler aus Bremen: Bei einer Gasexplosion in der Nähe eines Containerterminals kommen ein Menschenhändler und zwei Polizisten ums Leben. Bild in Detailansicht öffnen
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Die Kommissare Falke (Wotan Wilke Möhring) und Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) treffen am Tatort ein. Bild in Detailansicht öffnen
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Dort treffen sie auf traumatisierte Kollegen der toten Polizisten. Bild in Detailansicht öffnen
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In der Nähe der Explosion werden erste Spuren gesucht. Dabei stoßen die Beamten auf verzweifelte Flüchtlinge aus Afrika. Bild in Detailansicht öffnen
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Im Umfeld des Terminals waren einige Personen von dem toten Schleuser abhängig, darunter der Spediteur Behrend Dreyer (Andreas Patton). Bild in Detailansicht öffnen
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Auch der Lademeister Martinsen hatte mit dem Toten zu tun. Er steht unter Mordverdacht. Bild in Detailansicht öffnen
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Hermann Jertz (Andrè Hennicke) verfolgt die Kommissare. Wie ist er in den Fall verstrickt? Bild in Detailansicht öffnen
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Die Flüchtlinge haben Angst. Werden Sie abgeschoben? Bild in Detailansicht öffnen
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Falke (Wotan Wilke Möhring) findet in seinem Freund und Kollegen Jan Katz (Sebastian Schipper) einen Zuhörer und Ratgeber. Kommt ihnen bei einem Feierabendbierchen die zündende Idee? Bild in Detailansicht öffnen
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Falke (Wotan Wilke Möhring) und Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) haben es mit einen schwierigen Fall zu tun. Bild in Detailansicht öffnen
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Jérome Mdanga (Jimmy jean-Louis) wäre ein wichtiger Zeuge. Können Falke und Lorenz ihn aufspüren? Bild in Detailansicht öffnen

Zwischen Pflicht und Befangenheit

Doch wem galt die Tat? Der Mann auf dem Sofa war Manager bei der Hafenlogistik und stand im Verdacht, Flüchtlinge aus Afrika nach Europa zu schleusen. Die tote Polizistin war die „Ab-und-zu-Spaß-haben-Freundin“ von Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring).

Tatort-Kaltstart
Die Flüchtlinge haben Angst. Werden Sie abgeschoben?

Deshalb trauert der Ermittler, ist ständig gereizt und lässt das an seinen Kollegen aus. Dadurch entsteht eine miese Stimmung in der Truppe. Und dann kommt die Depressions-Spirale so richtig in Schwung.

Tatort spricht wichtige Themen an

Ein Flüchtlingskind wird seinem Vater entrissen, ein Pleite gegangener Spediteur dreht durch und wird richtig irre. Die Kollegin Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) hadert mit ihrem neuen Job, weil sie Flüchtlinge festnehmen muss, die dann abgeschoben werden.

Fazit zum Tatort „Kaltstart ins Elend“: Zu viele Themen in kurzer Zeit

Ich kann mich diesem Elend nicht völlig hemmungslos hingeben und ins Sofakissen weinen, weil ich mich auf die vielen Facetten der Story konzentrieren muss: Arbeitslosigkeit, Verzweiflung, Pleiten und ein Flüchtlingsdrama. Fast vergesse ich, dass es eigentlich „nur“ um einen Mord geht. Da tauchen afrikanische Milizionäre auf, während auf meinem Fernseher ständig grünliche Aufnahmen einer Überwachungskamera laufen.

Es ist ein bisschen zu viel von allem. Zu viel Elend, zu viel Schwermut, zu viel reingepackt und letztendlich zu viele offene Fragen. Von mir gibt es für „Kaltstart“ nur zwei von fünf Elchen.

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Brigitte Egelhaaf
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