Es ist hellichter Tag im Tatort, und das ist echt selten. Zwei Freundinnen sitzen zu Hause im Wohnzimmer beim Kaffeeklatsch und erzählen vom Fremdgehen. Blöd nur, dass ein sehr katholischer Ehemann früher von der Arbeit kommt und die beiden belauscht.
Er ist Beamter, top korrekt und nun gehen ihm die Nerven durch: Er richtet ein kleines Schlachtfeld an – passend zu Kaffee und Kuchen – und wartet auf die Polizei.
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„Warum hast du die Mama getötet?“
Für die Ermittelnden Moritz Eisner und Bibi Fellner ist der Fall eigentlich klar, bis hierhin ist es ja ein Klassiker. Nach fünf Minuten könnte der Tatort also fertig sein, wenn der Täter nicht zufällig von einem sehr windigen Anwalt aus der unangenehmen Situation rausgeboxt werden würde.
Ein windiger Anwalt und ein überkorrekter Täter, der nie etwas Böses getan hat: Das klingt nicht nur merkwürdig, es öffnet auch die Türen für Seitenstränge in diesem Tatort. Was folgt, ist dann auch eine Geschichte voller Vergangenheitsbewältigung, voller komplizierter Nebenschauplätze und mit wirklich viel zu vielen alten und neuen Namen.
Tatort Wien: Dieses Mal nur was für Fans?
Das alles ist echt eine Herausforderung, selbst für mich, der die Tatorte aus Österreich sehr gerne mag. Zur komplexen Geschichte kommt ein krasser österreichischer Dialekt oben drauf, gemischt mit Kungelei und Justizskandalen, wie das oft so ist im Österreichischen Krimi.
Aber: Wenn man wirklich gut genug aufpasst, ist der Tatort sogar recht spannend. Für eine gute Bewertung ist das leider zu wenig. Als Zuschauer und als kleiner Fan der beiden Hauptdarsteller fühle ich mich zu sehr abgehängt.