Stand

Von Autor/in Simone Sarnow

Eine Leiche in der Kiesgrube und ein rätselhafter Insolvenzverwalter – Kommissar Ross muss nach dem Abschied von Raczek nicht alleine ermitteln. Sein Übergangskollege geht einigen allerdings gehörig auf die Nerven.

Nachdem Kollege Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) aus dem deutsch-polnischen Polizeiruf-Team in Frankfurt an der Oder ausgestiegen ist, ermittelt der selbst fast noch neue Kommissar Vincent Ross (André Kaczmarczyk) allein. Wobei, er bekommt Hilfe, um den Fall eines Toten in einer Kiesgrube zu lösen. In „Der Gott des Bankrotts“ geht es um Geld, Macht und Verzweiflung. Und die einmalige Kombi aus Ross und seinem „Übergangskollegen“ tut dem Polizeiruf richtig gut, sagt unsere Checkerin Simone Sarnow.

Vincent Ross hat seinen eigenen Stil

„Wieso geht einer wie SIE eigentlich zur Polizei?“ wird Jung-Kommissar Ross auch diesmal wieder gefragt. Denn er ist eben so herrlich untypisch. Wir kennen ihn schon mit Kajal und den für einen Hauptkommissar schrägen Klamotten. Aber diesmal erfahren wir, als er sich nach Dienstschluss im Büro mal kurzerhand die Schuhe auszieht um sich die Füße zu massieren, dass seine Fußnägel lackiert sind.

Aber auch sonst hat Ross seinen eigenen Stil: Er legt sich zur Leiche in die Kiesgrube um deren letzten Blickwinkel einzunehmen, er legt sich in der Gerichtsmedizin auf den Boden um den Tathergang zu rekonstruieren und geht offen auf den Mann zu, den anfangs sonst keiner mag: Karl Rogov (Frank-Leo Schröder).

Der war auch mal Kommissar, wurde dann aber zum Provinz-Polizisten degradiert. Jetzt war er der erste am Tatort und mischt bei den Ermittlungen mit, als ob es sein Fall wäre. Das geht einigen Kollegen gehörig auf den Geist, genauso wie die Tatsache, dass Ross offenbar kein Problem mit dem übermotivierten Rogov hat und seine Hilfe dankbar annimmt.

Kommissar Ross zeigt seinen Ausweis
Kriminalhauptkommissar Vincent Ross erhält Unterstützung von Karl Rogov, einem Polizeikollegen einer örtlichen Dienststelle, der als Erster am Tatort war. Bild in Detailansicht öffnen
Ross befragt den Insolvenzverwalter Udo Schick
Kriminalhauptkommissar Vincent Ross befragt den Insolvenzverwalter Udo Schick, dessen Mandant unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen ist. Bild in Detailansicht öffnen
Insolvenzverwalter Udo Schick berät eine Mandantin
Der Insolvenzverwalter Udo Schick erklärt seiner Mandantin Juliane Mai, im Beisein von Schuldnerberater Jonathan Hüter, die Konsequenzen der bevorstehenden Insolvenz. Bild in Detailansicht öffnen
Kommissar Ross befragt die Ehefrau des Opfers
Kriminalhauptkommissar Vincent Ross, Kriminalhauptkommissar Wiktor Krol und Karl Rogov, ein Kollege der örtlichen Dienststelle, befragen die Ehefrau des Opfers, Lina Mazur, zur Insolvenz ihres Mannes. Bild in Detailansicht öffnen
Kommissar Ross im Auto
Kriminalhauptkommissar Vincent Ross bekommt von Kriminalkommissar Karl Rogov, einem Kollegen der örtlichen Dienststelle, Unterstützung bei den Ermittlungen zum Mord an einem polnischen Pilgerer. Bild in Detailansicht öffnen

Was verschweigt der Insolvenzverwalter?

Der Tote heißt Antoni Mazur, ein pleite gegangener polnischer Unternehmer, der kurz vor seinem Tod noch auf dem Jakobsweg durch Brandenburg gepilgert ist. Sein Insolvenzverfahren lief schon und bei seinem Insolvenzverwalter, dem Anwalt Udo Schick laufen viele Fäden zusammen.

Denn der kennt selbst dann keine Gnade, wenn Menschen in der völligen Verzweiflung vor ihm sitzen und klar ist, dass sie keinen Ausweg mehr sehen.

Die Kommissare könnten unterschiedlicher nicht sein

Dieser Polizeiruf kommt erstmal völlig unspektakulär daher. Da wird ganz ruhig gepilgert und ermittelt. Aber die abgrundtiefe Verzweiflung der Menschen ist fast greifbar. Ich finde es super, dass sich die beiden ungleichen Kommissare nicht anzicken, sondern richtig gut zusammenarbeiten. Klar, wer den genderfluiden Ross nicht mag, dem mag seine fast schon zu verständnisvolle Art auf den Wecker gehen und knallharte Aktion gibt es eben auch nicht. Dafür am Ende eine Wendung, die zumindest ich so habe lange nicht kommen sehen. Deshalb gibt’s von mir 4 von 5 Elchen.

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