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Von Autor/in Brigitte Egelhaaf, Kira Urschinger

In der Klinik, in der der Dortmunder Tatort gedreht wurde, gab's ein Public Viewing. Von dort aus haben die Mitarbeiter den Film amüsant bis rührend auf Twitter begleitet.

Dortmunder Klinik twittert zum Tatort

Im Klinikum in Dortmund war am Sonntagabend ein großer Fernseher aufgestellt. Hier schaute das Klinikpersonal gemeinsam den Tatort, der in ihrem Haus gedreht wurde – und war sehr stolz, teilweise auch belustigt. Via Twitter schickte das Klinikum Reaktionen an die Zuschauer.

Eben gab es bei dieser Szene Gelächter. Einmal, weil es nicht geht, in Strassenklamotten so weit zu kommen. Und dann: Als Vorbereitung zum #Tatort #Inferno erklärten wir hier eben, wie sehr die Filmleute solche Fenster in unseren Türen liebten 🥰 („Diese Perspektivenvielfalt“) https://t.co/O7q8otrSoO

Was übrigens in dieser Szene lustig war: ein Internist, der plötzlich operiert 😂 (macht der sonst eher selten 🤣) #tatort #dortmund #inferno https://t.co/Yw4A6HxgPV

Immer wieder kam bei Twitter-Usern die Frage auf: Wie realistisch ist denn der Klinikalltag, der da im Tatort gezeigt wurde?

Klar, das Bild von Notaufnahme im #tatort #inferno war überzeichnet. Aber das gilt in Realität: 1. Krankenhäuser MÜSSEN jeden aufnehmen, nur nicht SOFORT behandeln. 2. Notfälle sind NIE planbar. 3. Pro Notaufnahme-Fall wird Kliniken im Schnitt 35€ erstattet; bei Kosten von 120€

Das Essen in der Kantine ist auf jeden Fall sehr nah an der Realität.

In der Kantine, die auch real unsere Kantine im Klinikum ist, gibt es übrigens immer donnerstags Currywurst. #beste 🏆🌭(mir fällt gerade auf: Es gibt kein #Currywurst-Emojie) #tatort #inferno #dortmund https://t.co/pRlD6dW4JG

Besonders bewegend twitterte der Klinik-Account zu Wilfried, der im Tatort einen Patienten gespielt hat – und auch tatsächlich ein Patient im Klinikum in Dortmund ist.

Gerade eben war Wilfrieds großer Moment #tatort #inferno. Er war zur Drehzeit (April 2018) Patient im Klinikum #Dortmund & bekam Komparsen-Rolle. Da nicht sicher war, ob er Erstausstrahlung heute noch erleben wird, kam Regisseur mit Faber-Botschaft & Film zur Vorabpremiere (1/2) https://t.co/ezj2FKdQOZ

(2/2) im Dezember 2018 ins Klinikum. Wir schauten die Folge gemeinsam. Wilfried (@bvb-Fan) war glücklich. Übrigens sieht er die Folge heute doch noch, allerdings inzwischen in einem Pflegeheim. (Liebe Grüße, Wilfried, wenn Du das hier lesen solltest ❤️). #tatort #inferno

Tatort-Kritik: Inferno

Wir sind es ja gewohnt. Einer aus fast jedem Tatortteam hat mittlerweile ein persönliches Problem. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Im Dortmunder Tatort hatten jetzt aber alle ein Problem.

Kommissar Fabers psychische Probleme kennen wir. Nora Dalay leidet jetzt auch – und zwar an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Jan Pawlaks Problem wird bislang nur angedeutet und Martina Bönisch hat ein Problem damit, dass jetzt alle ein Problem haben.

Fabers Suche nach dem Ort des Alptraums

Peter Faber träumt von seiner kleinen Familie. Seiner Frau und seiner Tochter, die bei einem Autounfall ums Leben kamen. Er träumt immer wieder von einem ganz bestimmten Ort in Dortmund, an dem er sie treffen soll. Und nun ist er auf der Suche nach diesem Ort, damit das Träumen aufhört.

Der Chefarzt blickt ins Innerste

Nebenbei muss noch ein Mordfall aufgeklärt werden. Eine Ärztin wurde im Ruheraum eines Krankenhauses ermordet. Erstickt mit einer Plastiktüte. Einer von der Station? Nein, sagt der Chefarzt. Wir achten hier aufeinander, sagt er. Und der Chefarzt wiederum achtet auch genau auf Faber. „Vermute ich richtig, dass sie in der Vergangenheit Antidepressiva genommen haben?“ Faber fühlt sich ertappt.

Nora Dalay wiederum leidet an einer Belastungsstörung, erleidet eine Panikattacke, als sie testet, ob man mit einer Plastiktüte auch Selbstmord begehen kann.

Kommissar Faber wiederum probiert an Kommissarin Bönisch aus, wie der Täter die Ärztin mit der Plastiktüte umgebracht haben könnte. Nur einer stülpt sich während der Ermittlungen keine Tüte über den Kopf und das ist der junge Kommissar Jan Pawlak. Aber auch bei ihm deutet sich an, dass es da in der Familie wohl ein Problem gibt.

Bönischs Problem sind die Probleme der Anderen

Kommissarin Bönisch versucht währenddessen ihren Laden irgendwie zusammen zu halten. Den komplett abgedrehten Faber und die hyperventilierende Dalay. Von Gerüchten über Pawlaks Probleme will sie erstmal gar nichts wissen. Was überaus verständlich ist.

Jobs am Limit

Die Idee, in einem Tatort verschiedene Jobs am Limit zusammenzuführen, die ist wirklich super. Ärzte, Schwestern, Polizisten, konfrontiert mit Angst und Leid, immer im Stress und meistens im Schichtdienst. Doch leider überlagern die psychischen Probleme der Kommissare den Fall komplett.

Hilfe für die vier?

Für mich zu wenig Spannung und Polizeiarbeit, zu viel Trauma, zu viel Belastungsstörung. Bleibt zu hoffen, dass sich im wahren Polizeileben jemand um die vier Dortmunder Kommissare kümmern und sie zumindest vorläufig vom Dienst befreien würde. Denn so einer Polizistentruppe möchte ich nachts nicht allein begegnen, im Dunkeln, irgendwo in Dortmund.

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