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AUTOR/IN
Simone Sarnow
SWR3 Moderatorin Simone Sarnow (Foto: SWR3)
ONLINEFASSUNG
Celine Werner
Celine Werner (Foto: privat)
Felix Stängle

Eine Frau liegt tot im Blumenbeet in ihrer eigenen Gärtnerei. Ihr Schwiegersohn, der sie gefunden hat, sieht den mutmaßlichen Täter wegrennen. Bis es spannend wird, ist allerdings Geduld gefragt, sagt Tatortcheckerin Simone Sarnow.

Tatverdächtiger Nummer eins ist Juri, ein Mitarbeiter der Gärtnerei. Er war am Tatort, auf der Tatwaffe werden seine Fingerabdrücke gefunden und er steckt im Körper eines Erwachsenen, ist geistig aber auf dem Stand eines Fünfjährigen. Die Tote Heike Teichmann hat aber nicht nur eine gebrochene Schädeldecke, sondern die Gerichtsmedizin findet heraus: Sie hatte auch ein gebrochenes Herz. Litt also am sogenannten „Broken-heart-Syndrom“, für das emotionaler Stress als Auslöser gilt.

Hat ihr der Täter vorher das Herz gebrochen?

Allerdings ist es nicht zu viel verraten, wenn ich schreibe, dass Juri als Täter doch eindeutig zu nahe liegend und einfach wäre. Und auf den Trichter kommen dann auch irgendwann Gorniak und Winkler. Dann geraten auch die anderen Familienmitglieder, die alle in Gärtnerei arbeiten, in den Fokus. Was ist mit dem Schwiegersohn? Oder der Tochter? Oder der Geliebten des Schwiegersohns? Der Mörder kann ja auch eine Mörderin sein, sagt auch Schnabel. Allerdings ist das einer der Momente, bei denen man merkt, dass auch in diesem Tatort immer mal wieder genuschelt wird. Für Schnabels Aussprache von „Crime has no gender“ hätte ein Untertitel nicht geschadet. Klar ist, egal um welche Beziehung es hier geht, der Satz „Das Verhältnis war in letzter Zeit nicht gut“, trifft irgendwie auf alle zu.

Gorniak und Winkler im Polizeiwagen (Foto: ard-foto s2-intern/extern, MDR/MadeFor/Hardy Spitz)
Die Kommissarinnen Karin Gorniak und Leonie Winkler auf dem Weg zum Einsatz. Bild in Detailansicht öffnen
Gerichtsmediziner kniet neben Leiche. (Foto: ard-foto s2-intern/extern, MDR/MadeFor/Hardy Spitz)
Dr. Himpe am Tatort in der Gärtnerei Teichmann. Bild in Detailansicht öffnen
Mann liegt auf alter Matratze  (Foto: ard-foto s2-intern/extern, MDR/MadeFor/Hardy Spitz)
Der Gärtnerei-Mitarbeiter Juri Novak blutverschmiert in seinem Versteck in einem alten Kranhaus an der Elbe. Bild in Detailansicht öffnen
Schnabel und Familie Teichmann (Foto: ard-foto s2-intern/extern, MDR/MadeFor/Hardy Spitz)
Nadine Teichmann, Kommissariatsleiter Peter-Michael Schnabel und ihr Ehemann Patrick Teichmann warten auf ihre verschwundene Tochter. Bild in Detailansicht öffnen
Mann mit Pistole am Hals (Foto: ard-foto s2-intern/extern, MDR/MadeFor/Hardy Spitz)
Der ehemalige Arzt Dr. Erwin Stirn wird in seinem Garten niedergestreckt. Bild in Detailansicht öffnen

Wo bleibt die Spannung und Aktion?

So, und bis hierhin sind mal locker 30 bis 40 Minuten rum, in denen die Spannung und Aktion fast ausschließlich aus den wackeligen und experimentellen Kameraeinstellungen besteht. Aber wer bis hierhin durchhält, merkt, der Fall nimmt erstmals Fahrt auf. Es gibt noch eine Entführung und dann immer mehr Wendungen, die endlich die Spannung bringen, die man sich gleich gewünscht hätte.

Fazit: Überraschung gegen Ende

Ab der Hälfte ist dieser Tatort richtig gut, schauspielerisch ragt Alexander Schuster als Juri für mich heraus und dann haben sich die Macher ganz zum Schluss noch einen besonderen Kniff überlegt: In einer Art Abspann bekommen wir als Zuschauer nachgeliefert, was wir im Fall nicht gesehen haben und die Sache wird rund. Auch wenn man nicht alles hinterfragen darf. Von mir gibt’s 3 von 5 Elchen.

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