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Ulrike Till
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Patrick Schütz
Patrick Schütz (Foto: SWR3)

Vor 60 Jahren kam in Deutschland die Pille auf den Markt. Inzwischen sinkt die Zahl der Pillennutzerinnen – vor allem bei jungen Frauen. Aber was sind die Alternativen?

Die Pille ist für die meisten Frauen in Industrieländern das Verhütungsmittel der Wahl – noch! Denn die Beliebtheit sinkt: vor allem bei Frauen zwischen 18 und 29. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat einen Verhaltenswandel festgestellt. Junge Frauen nehmen seltener die Pille als früher, und sie stehen hormoneller Verhütung grundsätzlich eher kritisch gegenüber.

Die PIlle (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

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Die (Pille) hat ihre Einsatzgebiete, aber früher war das natürlich so der Klassiker: Man ging als junges Mädchen mit 14, 15 zum Frauenarzt und hat direkt die Pille in die Hand gedrückt bekommen. Das versuche ich zu vermeiden und bin auch, wenn eine Frau vor mir sitzt und sagt: 'Ich möchte gern nicht-hormonell verhüten', gar nicht so, dass ich dann Gegenargumente finden möchte... sondern beglückwünsche die Patientin eigentlich.

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Wie sicher sind hormonfreie Verhütungsmittel?

Es gibt schon hormonfreie Alternativen, die aber in puncto Zuverlässigkeit etwas schlechter abschneiden als die Pille. Die beste Möglichkeit ohne Hormone sind Kupferspirale, Kupferkette oder Kupferperlenball. Das Wirkprinzip ist bei allen gleich: Sie werden in die Gebärmutter der Frau eingelegt und geben dort ständig kleinste Mengen Kupfer ab. Das hemmt die Beweglichkeit von Samenzellen und soll außerdem die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindern.

Kondome (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

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Wieso zahlt eigentlich immer die Frau die Pille? Und wieso gibt es die Pille für den Mann nicht? Diese Fragen besprechen Sabrina und Max beim Thema Verhütung. Was mit Kondom schief gehen kann, wieso Max Respekt vor der Pille hat, was Sabrina empfiehlt und wieso es generell wichtig ist darüber zu sprechen. Kondom, Diaphragma, Pille – alles drin.

Verhütung mit der Kupferspirale – aufwendig aber sicher!

Pro Familia bezeichnet die Kupferspirale als zuverlässige Verhütungsmethode – wenn die Größe stimmt und die Spirale richtig eingesetzt wird. Ein bisschen verwirrend ist, dass es auch Hormonspiralen gibt – die sind so sicher wie die Pille, geben aber eben auch dieselben problematischen Hormone ab. Alle drei Varianten können jahrelang im Körper bleiben. Sie sind hormonfrei, haben aber auch klare Nachteile: die Blutung wird oft stärker und länger, das Entzündungsrisiko ist leicht erhöht. Und in seltenen Fällen kann Unfruchtbarkeit die Folge sein. Außerdem müssen Kupferspirale, -kette und -perlenball professionell vom Arzt eingesetzt werden.

Hormonfreie Verhütung zum selber machen?

Auch die gibt es, aber die Schutzwirkung ist ein Problem. Das Diaphragma oder Pessar ist schon lange eine Alternative zur Pille, aber es muss richtig gut sitzen, sonst bringt es kaum was. Dazu sollten Frauen dann noch ein chemisches Verhütungsgel benutzen, das Spermien abtötet.

Ein Diaphragma sieht aus wie ein Gummihut mit kleiner Krempe und dient einfach als mechanische Barriere vor dem Muttermund. Es gibt auch sogenannte Portiokappen, die sind kleiner und saugen sich zum Teil direkt am Muttermund fest. Die Schutzwirkung gilt aber als schlechter.

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Diaphragma oder Portiokappe?

Frauen können sich Diaphragma oder Portiokappe mit ein bisschen Übung selbst einsetzen. Vorher sollte sich jede Nutzerin sich die Anwendung zeigen lassen: bei der eigenen Ärztin, bei pro familia oder Frauenberatungsstellen. Möglicher Nachteil: das zusätzlich nötige Verhütungsgel kann zu allergischen Reaktionen führen.

Kondome, Pille, Diaphragma – Wie sicher ist meine Verhütungsmethode?

Wie sicher deine Verhütungsmethode ist, kannst du ganz einfach am Pearl-Index ablesen. Beim Pearl-Index wird allerdings nicht zwischen hormoneller und nicht hormoneller Verhütung unterschieden, sondern nur die Sicherheit der einzelnen Verhütungsmethoden gegenübergestellt.

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