Stand
Autor/in
Johannes Seiler
Johannes Seiler
Leo Eder
Leo Eder

Die Ermittlungen zur Ursache des Flugzeugabsturzes in Kasachstan laufen noch. Es kursieren auch Fake News im Netz. Wir checken, was bislang bekannt ist.

Am Mittwoch (25. Dezember) starben bei dem Flugzeugabsturz 38 Menschen, 29 überlebten – viele von ihnen schwer verletzt. Videos auf Social Media zeigen, wie das Flugzeug an der Küste des Kaspischen Meers abstürzt und in Flammen aufgeht. Die Maschine vom Typ Embraer 190 der Fluggesellschaft „Azerbaijan Airlines“ war von der Hauptstadt Aserbaidschans, Baku, nach Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien unterwegs. Wie kam es zu dem Absturz? Wir checken, was bislang bekannt ist.

Putin entschuldigt sich für „tragischen Vorfall“

Nach dem Absturz der Passagiermaschine hat sich am Samstag (28. Dezember) Russlands Präsident Wladimir Putin geäußert. Wie der Kreml mitteilte, entschuldigte sich Putin bei Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew dafür, dass sich der „tragische Vorfall im russischen Luftraum“ ereignet habe. Demnach sagte Putin auch, dass die russische Flugabwehr beim Landeversuch der Maschine im Einsatz gegen ukrainische Drohnen gewesen sei. Er räumte aber nicht ein, dass das System das Flugzeug getroffen habe.

ARD-Korrespondent Frank Aischmann berichtet über die aktuelle Lage:

Logo SWR3

Nachrichten Nach Flugzeugabsturz bei Aktau: Putin entschuldigt sich bei Alijew

Dauer

Frank Aischmann berichtet für das ARD-Studio Moskau über den Flugzeugabsturz in Kasachstan.

Flugzeugabsturz in Kasachstan: Abschuss durch russische Flugabwehr?

Immer mehr Experten gehen davon aus, dass das Flugzeug wohl von Schrapnell getroffen wurde. Die Bilder und Daten sprechen nach Ansicht eines Experten sehr für einen Abschuss durch eine Flugabwehr. Offensichtlich hätten Geschosse in Form würfelförmiger Schrapnelle (Artilleriegranate, die mit Metallkugeln gefüllt ist) das Flugzeug durchlöchert, sagte Oberst Markus Reisner, Ukraine-Experte des österreichischen Bundesheeres, im ORF-Radio.

Es habe sich wohl nicht um einen direkten Treffer, sondern um einen Nahtreffer gehandelt, sagte Reisner. Dabei wird nicht das Ziel selbst getroffen, sondern das Geschoss explodiert in nächster Umgebung.

Mittlerweile hat sich auch die aserbaidschanische Regierung öffentlich geäußert und von einem Waffeneinsatz gegen das Flugzeug gesprochen. Das Geschoss sei wohl ursprünglich für eine ukrainische Drohne bestimmt gewesen. Auch die USA gehen davon aus, dass ein Fehlschuss der russischen Flugabwehr für den Absturz verantwortlich ist.

Löcher in der Außenverkleidung des Flugzeugs, das in Kasachstan abgestürzt ist
Die Außenverkleidung des Flugzeugs ist übersät mit Löchern, die von Schrapnellen stammen könnten.

Zwischenzeitlich wurde berichtet, dass ein Vogelschwarm mit dem Flugzeug kollidiert war. Die Fluggesellschaft „Azerbaijan Airlines“ hat diese Angabe jedoch zurückgezogen. Russland hält sich bisher mit Informationen zurück und beruft sich auf die laufenden Ermittlungen. Solange die nicht abgeschlossen sind, solle man keine voreiligen Rückschlüsse ziehen.

Wie verlässlich sind die offiziellen Untersuchungen?

Das durch Energieexporte reich gewordene Aserbaidschan ist weitgehend unabhängig von Russland und kann gegenüber Moskau kräftig auftreten. Das zentralasiatische Kasachstan mit einer langen Grenze zu Russland und einer großen russischen Minderheit muss vorsichtiger agieren. Die mit den Absturzermittlungen betrauten kasachischen Stellen hielten sich mit Aussagen zur Ursache bislang zurück.

Auch die Tagesschau berichtet in einem umfassenden FAQ zu dem Flugzeugabsturz in Kasachstan:

Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

  1. Wetter-App gibt Daten an bis zu 800 Firmen weiter Diese Apps ziehen Standortdaten ab – so sicherst du dein Handy!

    Tausende Apps auf Handys geben Standortdaten an Dritte weiter. Das hat eine ARD-Recherche gezeigt. Wir zeigen dir, wie du deine Standortdaten schützen kannst.

  2. SWR3 Blog für Good News Lösung gefunden! Blautopf in Blaubeuren trotz Baustelle wieder zugänglich

    Der Blautopf in der Nähe von Ulm ist ein Touristenmagnet in Baden-Württemberg. Wegen Bauarbeiten war der Zugang zur intensiv leuchtenden Karstquelle aber längere Zeit nicht mehr ohne Weiteres möglich. Das ändert sich jetzt!

  3. Stuttgart Tatort am 19.1. Tatort aus Stuttgart schauen oder lassen? Das sagt unsere Tatort-Checkerin

    Zwischen enormer Spannung und unrealistischen Ungereimtheiten: SWR3 Tatortcheckerin Caro Knape hat für euch den Tatort aus Stuttgart gecheckt!

  4. 🪥 Testsieger & Testergebnisse 2024 Von diesen zwei Zahnpasten rät Stiftung Warentest ab

    Stiftung Warentest hat 18 Universal-Zahnpasten getestet. Welche Zahnpasta die beste und von welcher wird abgeraten? Hier gibts die aktuellen Testsieger und Testergebnisse 2024!

  5. Nach Kritik an Werbeslogan: SWR3Land hilft Statt „Bisschen abseits. Trotzdem Volltreffer.“ – das ist euer Slogan für RLP!

    Mit Bandenwerbung im Fußballstadion bekommt man Aufmerksamkeit. Das hat sich auch die rheinland-pfälzische Landesregierung gedacht und eine Kampagne gestartet. Aber: Die kommt nicht gut an. Ihr hattet da bessere Ideen.