„Butzi, butzi, butzi.“ „Mein süßer Spatz.“ Gesprochen in höherem Tonfall und betont langsam. Wenn wir mit unseren Babys und Kleinkindern sprechen, verändern wir oft unsere Stimme und unseren Stimmklang. Die besondere Art zu sprechen kann Studien zufolge unter anderem beim Spracherwerb helfen. Wir machen das in der Regel intuitiv – und damit sind wir nicht alleine.
Delfine kommunizieren in Babysprache mit ihren Jungen
Auch Delfine tun das offenbar. Ein internationales Forscherteam schreibt im Fachblatt Proceedings der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS), dass Delfine mit ihrem Nachwuchs anders kommunizieren als mit ausgewachsenen Tieren. So verändern Große Tümmler, wie eine in allen Ozeanen verbreitete Art der Delfine genannt wird, ihre Pfiffe, wenn sie mit ihren Kälbern kommunizieren.

Die Pfiffe könnten sich durch teils ausgeprägte Anpassungen der Frequenz sehr unterscheiden, so die Forscher. Damit ähneln sie zum Teil der Funktion menschlicher Sprache. Bei anderen Tieren gebe es nur sehr wenige Belege für ein ähnliches Verhalten, schreiben die Forscher weiter.
Babysprache zwischen Delfin-Mama und Baby stärkt emotionale Bindung
Die Studienautoren gehen davon aus, dass die besondere Kommunikation der Delfinmütter mit ihrem Nachwuchs dazu dient, die Aufmerksamkeit ihrer Jungtiere zu erhöhen und die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind zu erhöhen. Zudem könnten die veränderten Pfiffe das stimmliche Lernen der Kälber erhöhen. Hierdurch erlernen die kleinen Delfine die Kommunikation untereinander.
Dieser Delfin am Ostsee-Strand hat das Zeug zum Popstar!
Für die Studie haben die Forscherinnen und Forscher Große Tümmler in Sarasota Bay, einer Lagune an der Westküste des US-Staates Florida, untersucht. Die Delfine wurden dafür vorübergehend eingefangen. Die Mütter wurden dann abwechselnd mit ihren Kälbern und mit ausgewachsenen Tümmlern zusammengebracht.
Waren Mutter und Jungtier zusammen, tauschten sie fast ununterbrochen Pfiffe aus. Dabei bemerkten die Forscher die deutlich höheren Maximalfrequenzen und größeren Frequenzabweichungen der Pfiffe der Mutter.