Russland versucht weiter, die Ukraine einzunehmen. Der Krieg hat auch Auswirkungen auf Europa und die ganze Welt. Alle Infos dazu.
- General: Ukraine durchbricht russische Linien im Süden des Landes
- Russland warnt vor „Gefahr“ eines erneuten ukrainischen Angriffs
- Erneut Explosionen in Sewastopol
Russland greift Odessa an
Russland hat die südukrainische Hafenstadt Odessa in der Nacht zum Montag mit Drohnen und Raketen angegriffen. Laut Medienberichten waren Explosionen zu hören. Es wurde offenbar ein großes Gebäude an der Küste getroffen. Infos über Verletzte gibt es aktuell nicht.
Der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, rief die Einwohner der Hafenstadt und der Region dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen und die Schutzräume nicht vorzeitig zu verlassen. In der gesamten Ukraine herrschte in der Nacht vorübergehend Luftalarm.
Zwei Tote bei Angriffen auf Cherson
Bei russischen Luftangriffen auf Cherson im Süden der Ukraine sind nach örtlichen Behördenangaben zwei Menschen getötet worden. Außerdem seien mehrere Zivilisten verletzt worden. Die Ukraine ihrerseits griff nach Medienberichten die russische Stadt Kursk mit Kampfdrohnen an. Ziel seien ein Gebäude des Inlandsgeheimdienstes und eine Ölraffinerie gewesen.
Militärzensur und Ausgangssperre in Donezk
Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Region Donezk, Denis Puschilin, hat eine Militärzensur angeordnet und eine Ausgangssperre verhängt. Die Zensur betrifft Briefpost, E-Mails, Handynachrichten und die Überwachung von Telefongesprächen. Laut dem nun veröffentlichten Dekret werden Behörden vor Ort angewiesen, die technische Umsetzung und Überwachung der Zensur auszuarbeiten.
Zudem dürfen sich Zivilisten von elf Uhr abends bis vier Uhr morgens in den von Russland kontrollierten Gebieten nicht auf der Straße und auf öffentlichen Plätzen aufhalten. An der Grenze zu den Regionen Luhansk und Saporischschja werden demnach Kontrollstellen und Sicherheitsposten eingerichtet. Für Versammlungen, Kundgebungen und andere Massenveranstaltungen müssen Sondergenehmigung der Behörden eingeholt werden.
Russland: Ukrainischer Drohnenangriff auf Kursk
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Behördenangaben ein Verwaltungsgebäude im Zentrum der Stadt Kursk im Südwesten des Landes getroffen. Wie der Gouverneur der gleichnamigen Region, Roman Starowoit, im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurde das Dach des Gebäudes bei dem Angriff leicht beschädigt. „Mitarbeiter des Rettungsdienstes sind vor Ort im Einsatz.“
Kursk ist etwa 90 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.
Selenskyj bedankt sich bei Polen
Nach seinem Besuch in den USA und Kanada hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Polen besucht. Im Lublin bedankte er sich am Samstag für die Unterstützung im Krieg gegen Russland. Er hat zudem einer Journalistin und einem Rettungssanitäter Auszeichnungen der Ukraine verliehen.
Lawrow weist Friedensplan für die Ukraine zurück
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat die Vorschläge der Vereinten Nationen für ein neues Getreideabkommen zurückgewiesen. Auch einen von der Ukraine vorgelegten Friedensplan lehnte Lawrow in einer Pressekonferenz am Rande der UN-Vollversammlung in New York ab. Beide Vorschläge seien nicht realistisch.
General: Ukraine durchbricht russische Linien im Süden des Landes
Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihres verantwortlichen Generals die russischen Verteidigungslinien im Süden der Ukraine durchbrochen. „An der linken Flanke“ in der Nähe des Dorfes Werbowe in der Region Saporischschja „haben wir einen Durchbruch und wir rücken weiter vor“, sagte Oleksandr Tarnawskiji dem US-Fernsehsender CNN in einem am Samstag ausgestrahlten Interview. Der General, der die ukrainische Gegenoffensive anführt, räumte zugleich ein, dass der Fortschritt sich langsamer einstelle als erhofft. „Nicht so schnell wie erwartet, nicht wie in den Filmen über den Zweiten Weltkrieg“, sagte Tarnawskiji. Es sei aber wichtig, „diese Initiative nicht zu verlieren“.
Die Ukraine hatte ihre Gegenoffensive zur Rückeroberung von Gebieten unter russischer Kontrolle im Juni begonnen. Nur langsam kamen erste Erfolgsmeldungen, doch in jüngster Zeit vermeldete Kiew strategische Fortschritte vor allem in der Region Saporischschja. Ein wichtiger Durchbruch wäre die Rückeroberung der Stadt Tokmak etwa 20 Kilometer von der Frontlinie entfernt, gab Tarnawskiji an. Tokmak gelangte zu Beginn des russischen Einmarsch unter Moskaus Kontrolle. Die Einnahme der Stadt würde es der ukrainischen Armee erlauben, weiter Richtung der annektierten Krim zu drängen. Das CNN-Interview wurde einen Tag nach einem ukrainischen Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Krim-Halbinsel ausgestrahlt. Der Erfolg der Gegenoffensive hänge nicht nur an den Geschehnissen an der Front, sondern auch daran, „Kommandozentralen zu zerstören“, was für „Durcheinander auf dem Schlachtfeld“ sorge, sagte Tarnawskiji. Angriffe auf die Krim würden auch die Moral der ukrainischen Soldaten heben: „Es hilft uns, aber es gibt uns auch Hoffnung für die Zukunft.“
Morawiecki warnt Selenskyj: Polen nie wieder beleidigen
Im Streit um den Getreidehandel hat der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki seine Kritik an den jüngsten Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei der UN-Generaldebatte verschärft. „Ich möchte Präsident Selenskyj sagen, dass er die Polen nie wieder beleidigen darf, wie er es neulich während seines Auftritts bei den Vereinten Nationen getan hat“, sagte der nationalkonservative Politiker nach Angaben der Agentur PAP am Freitagabend in Swidnik. Die Polen würden dies niemals zulassen, warnte der 55-Jährige.
Die EU-Kommission hatte kürzlich beschlossen, Handelseinschränkungen für ukrainische Getreideexporte aufzuheben. Polen hält indes an einem Importverbot fest. In Anspielung darauf sagte Selenskyj bei der UN-Generaldebatte: „Es ist alarmierend zu sehen, wie einige unserer Freunde in Europa ein politisches Theater der Solidarität spielen und einen Thriller aus dem Getreide machen.“ Diese Länder würden nur scheinbar in ihren eigenen Rollen auftreten, aber die Bühne für den Schauspieler aus Moskau vorbereiten.
Russland warnt vor „Gefahr“ eines erneuten ukrainischen Angriffs
Einen Tag nach einem ukrainischen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte auf der annektierten Krim-Halbinsel haben russische Behörden vor einem erneuten Raketenbeschuss gewarnt. „Achtung! Raketengefahr!“, schrieb der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Samstag im Onlinedienst Telegram. Weiter wies er die Bevölkerung an, die Fenster zu schließen und sich nicht in ihrer Nähe aufzuhalten, Autos und öffentliche Verkehrsmittel zu verlassen und sich an einen sicheren Ort zu bringen. Wenig später erklärte er, die „Gefahr ist vorbei“. „Außerhalb der Stadt“ seien Teile einer Rakete niedergegangen, hatte der Gouverneur zuvor vermeldet. Am Freitag hatte Kiew das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte im Hafen von Sewastopol angegriffen. Dabei kam es zu einem Brand, mindestens ein russischer Soldat galt als vermisst.
Bericht: Bislang deutsches Asyl für 90 russische Kriegsdienstverweigerer
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Samstag) rund 3.500 russische Männer im wehrfähigen Alter einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge habe bisher über mehr als 1.500 der Anträge entschieden und rund 90 Personen einen Schutzstatus erteilt, meldeten die Zeitungen. Dies gehe aus einer dem RND vorliegenden Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger hervor. Bei rund 1.100 Anträgen sei aufgrund der Dublin-Regelung ein anderer EU-Mitgliedsstaat für das Asylverfahren zuständig.
Erneut Explosionen in Sewastopol
Einen Tag nach dem erfolgreichen Angriff der Ukrainer auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte hat es auf der annektierten Halbinsel Krim erneut Explosionen gegeben. „Vorläufigen Informationen zufolge war in Sewastopol die Luftverteidigung im Einsatz“, schrieb der russische Besatzungschef des Gebiets, Michail Raswoschajew, am Samstagvormittag auf Telegram. In einem Bezirk nördlich der Stadt, in der die Schwarzmeerflotte ihren Hauptstützpunkt hat, seien Raketentrümmer herabgefallen, fügte er hinzu. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.
Unterstützung mit ATACMS-Raketen offenbar möglich
Die USA könnten der Ukraine doch reichweitenstarke Raketen vom Typ ATACMS liefern. Das berichtet der Fernsehsender NBC und beruft sich auf Quellen in der US-Regierung. Eine Regierungssprecherin sagte zu den Berichten, Präsident Joe Biden habe die Lieferung bisher nicht völlig ausgeschlossen. Die Ukraine bittet die USA schon länger um ATACMS-Raketen. Sie können Ziele bis in 300 Kilometern Entfernung präzise treffen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich bei seinem Besuch in Kanada optimistisch, dass es bei der Frage zu einer Einigung mit den USA kommt.
Über 480 Millionen US-Dollar: Kanada verspricht Ukraine Hilfe
Bei dem Treffen zwischen dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau und dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj sicherte Kanada weitere Hilfen zu. Insgesamt soll das Hilfspaket bei 482 Millionen US-Dollar liegen. In den nächsten drei Jahren soll die Ukraine 50 gepanzerte Fahrzeuge von Kanada bekommen. Nach eigenen Angaben hat Kanada die Ukraine seit Kriegsbeginn umgerechnet mit 6,2 Milliarden Euro unterstützt.
EU hilft Ukraine mit weiteren 1,5 Milliarden Euro für Infrastruktur
Um der Ukraine beim Wiederaufbau der kritischen Infrastruktur zu helfen, wird die Europäische Union die Ukraine mit weiteren 1,5 Milliarden Euro unterstützen. Das teilte die EU-Kommission mit. Mit dem Geld sollen etwa Straßen und Brücken repariert oder aufgebaut und Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Schulen aufrechterhalten werden.
Seit Beginn des Krieges hat die Ukraine EU-Angaben zufolge finanzielle Unterstützung von etwa 81 Milliarden Euro bekommen. Das beinhaltet unter anderem finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung durch die EU, die Mitgliedsstaaten und europäische Finanzinstitutionen.
Ukraine bestätigt „erfolgreichen Angriff“ auf der Krim
Die ukrainische Armee hat den heutigen Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol bestätigt.
Am 22. September, gegen 12.00 Uhr, haben die ukrainischen Verteidigungskräfte einen erfolgreichen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte Russlands im vorübergehend besetzten Sewastopol ausgeführt.
Nach Angaben der Behörden der von Russland annektierten Halbinsel wurde das Hauptquartier von einer Rakete getroffen, wodurch ein Feuer ausbrach. Es gebe einen Toten. Fünf weitere Raketen seien abgeschossen worden.
Russland bestätigt Beschuss von Hauptquartier der Schwarzmeerflotte
Das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol ist nach offiziellen Angaben mit Raketen beschossen worden. Das teilte heute der von Moskau ernannte Gouverneur der Hafenstadt, Michail Raswoschajew, auf seinem Telegram-Kanal mit. Raswoschajew machte keine Angaben zu den Schäden, warnte aber vor weiteren Angriffen.
In sozialen Netzwerken kursierten Fotos und Videos, die dicke Rauchschwaden über dem Gebäude zeigten. Der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von mehreren schweren Explosionen. Auf einem Foto waren zudem Schäden am Gebäude zu erkennen. Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel ist der Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Schiffe dieser Flotte beschießen regelmäßig mit Raketen ukrainisches Gebiet.
Selenskyj im US-Interview: „Wir werden Bachmut befreien“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Gespräch mit US-Medien eine Rückeroberung von Bachmut und zweier anderer Städte angekündigt. „Wir werden Bachmut von Okkupanten befreien“, sagte er nach Angaben des Senders CNN. „Ich denke, wir werden noch zwei weitere Städte von Okkupanten befreien.“ Er werde aber nicht sagen, um welche Städte es sich handele. „Wir haben einen Plan, einen sehr, sehr umfassenden Plan.“ Das Interview fand den Angaben nach am Donnerstag in Washington statt, vor Selenskyjs Weiterreise nach Kanada. Dort sollte er am Freitag Gespräche führen.
Die Eroberung von Bachmut in monatelangen Kämpfen war für Russland der bislang am teuersten erkaufte Sieg in dem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bis Mai 2023 verteidigten die Ukrainer die Stadt im Donbass hinhaltend, um der russischen Armee möglichst hohe Verluste zuzufügen. In ihrer Gegenoffensive erobern ukrainische Truppen derzeit Dörfer nördlich und südlich der Stadt zurück und setzen die Besatzer unter Druck. Eine Befreiung von Bachmut wäre eine symbolträchtige Niederlage für den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Viele Unternehmen machen noch in Russland Geschäfte
Trotz des Angriffs auf die Ukraine machen viele internationale Firmen in Russland weiter Geschäfte. Das hat die EU-Kommission auf eine entsprechende Abgeordneten-Anfrage mitgeteilt. Nur rund 40 Prozent der internationalen Investoren hätten sich entschlossen, das Land zu verlassen oder das bereits getan. Auch deutsche Unternehmen machen demnach noch in Russland Geschäfte – zum Beispiel das Pharma-Unternehmen Stada und der Gesundheitskonzern Fresenius.
Ukraine meldet Opfer bei russischen Angriffen im Osten und Süden
Die Ukraine meldet Opfer russischer Angriffe im Osten und Süden des Landes. In der Ortschaft Kurachowe in der Nähe von Donezk seien 13 Menschen verletzt worden, sagt der zuständige Verwaltungschef Roman Padun dem Sender Suspilne. Durch den Angriff sei ein Feuer ausgebrochen. In den sozialen Medien kursieren diverse Fotos von brennenden Gebäuden. In der Region Cherson wurde unterdessen eine Frau tot aus den Trümmern ihres Hauses geborgen, wie Gouverneur Olexander Prokudin auf Telegram mitteilt. Der russische Angriff habe der Stadt Seleniwka gegolten. Das ukrainische Militärkommando Süd meldet zudem einen Raketenangriff auf Freizeiteinrichtungen südwestlich des Schwarzmeerhafens Odessa. Berichte über Opfer gab es hier nicht.
Unangekündigter Besuch: Selenskyj in Kanada eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach seinem Aufenthalt in den USA zu einem unangekündigten Besuch im Nachbarland Kanada eingetroffen. Kanadas Premierminister Justin Trudeau begrüßte Selenskyj, als dieser am späten Donnerstagabend in Ottawa aus dem Flugzeug stieg, wie im kanadischen TV zu sehen war. Es ist Selenskyjs erster Besuch in Kanada seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Es wird vermutet, dass der ukrainische Präsident auch in Kanada um Waffenhilfe werben wird. Trudeau hatte erklärt, dass Kanada Kiew im Konflikt mit Russland „so lang wie nötig“ unterstützen werde. Selenskyj hatte zuvor in Washington US-Präsident Joe Biden getroffen und eindringlich um weitere Waffenhilfe für sein Land geworben.
China ruft zum Ende des Ukraine-Krieges auf
China hat zu einem Ende des Krieges in der Ukraine aufgerufen. Vize-Präsident Han Zheng sagte bei der UN-Generaldebatte in New York, die Einstellung der Kämpfe und die Wiederaufnahme der Friedensgespräche seien die einzige Möglichkeit, um den Konflikt beizulegen. China unterstütze alle Bemühungen für eine friedliche Lösung. Die Führung in Peking stellt sich offiziell als neutral dar, hat Russland bislang aber Rückendeckung gegeben.
USA: Weitere Militärhilfe über 325 Millionen Dollar
Laut Pentagon hat die neue Militärhilfe der USA für die Ukraine einen Gesamtwert von rund 325 Millionen Dollar und umfasst Waffen und Ausrüstung. Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte, das Paket werde umfangreiche Mittel für die Luftabwehr enthalten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert auch Marschflugkörper. Diese Bitte habe Biden aber nach eingehender Prüfung abgelehnt.
Selenskyj in Washington Selenskyj bei Biden: Neues US-Militärpaket, aber keine ATACMS-Raketen
Die US-Regierung hat der Ukraine anlässlich des Besuchs von Präsident Selenskyj in Washington ein neues, 325 Millionen Dollar schweres Hilfspaket in Aussicht gestellt. Nicht darin…
Biden sagt weitere Hilfen für die Ukraine zu
US-Präsident Joe Biden hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus empfangen und ihm dabei weitere Unterstützung im Krieg gegen Russland versprochen. Die USA würden sicherstellen, dass die Welt an der Seite der Ukraine stehe, so Biden.
Selenskyj hatte zuvor bereits den US-Kongress besucht und bei Gesprächen mit Abgeordneten und Senatoren für weitere Hilfen geworben. Um zu gewinnen, müsse man zusammenstehen, sagte er im Anschluss.
Erstes in der Ukraine beladenes Getreideschiff erreicht Istanbul
Nach dem umstrittenen Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen hat nun erstmals wieder ein Schiff mit Weizen aus der Ukraine die Türkei erreicht. Der Frachter „Resilient Africa“ legte am Nachmittag im Hafen von Istanbul an, wie aus Daten der Website Marine Traffic hervorging. Das Schiff, das unter der Flagge von Palau fährt, hat nach ukrainischen Angaben 3.000 Tonnen Weizen geladen, die für Israel bestimmt sind.
Russland war Mitte Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Die Ukraine öffnete Anfang August dann von mehreren Schwarzmeerhäfen aus Seewege für Handelsschiffe - ungeachtet der russischen Ankündigung, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens jedes Schiff aus der Ukraine oder mit dem Ziel Ukraine im Schwarzen Meer ins Visier zu nehmen.
Selenskyj im US-Kongress: Ukraine will weitere Waffen von den USA
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in Washington mit US-Kongressabgeordneten und Senatoren getroffen. Er will sie überzeugen, weiteren Waffenlieferungen zuzustimmen. Der Rückhalt für Selenskyj im US-Parlament sinkt – insbesondere unter republikanischen Abgeordneten. Die USA sind hoch verschuldet und der Ukraine-Krieg kostet die USA Milliarden. Am Abend trifft sich Selenskyj mit US-Präsident Joe Biden.
Ukraine-Militärhilfe Selenskyj kämpft gegen Skepsis im US-Kongress
Bei einem Besuch in den USA soll der ukrainische Präsident Selenskyj heute Präsident Biden treffen - und er kommt mit konkreten Wünschen. Klar ist aber auch: Seit seinem letzten B…
EU sichert Ukraine weiter Unterstützung zu
Nach Polens Äußerungen zu einem Waffenstopp für die Ukraine hat die EU der Ukraine ihre fortgesetzte militärische Unterstützung zugesichert. Die europäische Haltung sei „stabil und unverändert“, sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten, Peter Stano.
Der Ukraine-Berichterstatter im Europaparlament, Michael Gahler, kritisierte Polen deutlich. Es sei „mehr als bedauerlich, dass nun auch die Unterstützung der Ukraine zum Spielball im polnischen Wahlkampf gemacht wird“. Die polnische Regierung scheine „die Flucht nach vorne anzutreten, um von der Visaaffäre abzulenken“. Eine hochrangige US-Regierungsvertreterin sagte, die Geschlossenheit der NATO sei durch die Spannungen zwischen Polen und der Ukraine nicht gefährdet.
Slowakei und Ukraine lösen Streit um Getreideimporte
Die Slowakei kündigte die Beendigung des Importverbots für Getreide aus der Ukraine an. Das Landwirtschaftsministerium teilte mit, man habe sich mit der Ukraine auf ein Lizenzsystem geeinigt. Sobald dieses stehe, werde der Importstopp aufgehoben. Die Ukraine ziehe dafür ihre Beschwerde gegen die Slowakei bei der Welthandelsorganisation zurück.
Das ukrainische Landwirtschaftsministerium teilte derweil mit, es habe sich mit der polnischen Regierung darauf geeinigt, auch eine gemeinsame Lösung im Handelsstreit um Agrarimporte aus der Ukraine nach Polen finden zu wollen.
Ukraine: Haben russischen Stützpunkt auf der Krim angegriffen
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Nacht den russischen Luftwaffenstützpunkt Saky auf der annektierten Halbinsel Krim angegriffen und beschädigt. „Angriffe des Sicherheitsdienstes und der Marine haben das Ziel getroffen und die Ausrüstung der Besatzer schwer beschädigt“, hat der ukrainische Geheimdienst SBU mitgeteilt. Dabei seien erst Drohnen und dann Neptun-Marschflugkörper zum Einsatz gekommen.
Auf dem im Westen der Krim gelegenen Stützpunkt hätten sich mindestens zwölf Kampfflugzeuge und tragbare Luftverteidigungssysteme befunden. Die Basis habe auch als Trainingslager für Drohnenführer gedient. Das russische Militär teilt mit, es habe 19 ukrainische Drohnen über der Krim und dem Schwarzen Meer abgefangen und zerstört. Über mögliche Schäden schweigt die russische Seite.
Die Ukraine greift seit geraumer Zeit verstärkt russische Einrichtungen auf der Krim an, die Russland bereits 2014 annektiert hat. Sewastopol auf der Krim ist seit jeher der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte.
Belgien denkt über Kampfjets für die Ukraine nach
Belgien denkt darüber nach, der Ukraine Kampfjets vom Typ F-16 zu überlassen. Er habe das Verteidigungsministerium gebeten zu prüfen, „welchen Nutzen unsere F-16 in der Ukraine haben könnten“, hat Ministerpräsident Alexander De Croo dem belgischen Sender VRT gesagt. „Wir müssen alle Optionen in Betracht ziehen.“ Belgien ersetzt seine F-16-Jets durch F-35-Kampfflugzeuge.
Nach Ansicht des Verteidigungsministeriums sind die F-16 für die Ukraine zu alt für Kampfeinsätze. De Croo merkt allerdings an, die Flugzeuge könnten womöglich durchaus noch brauchbar sein, etwa bei der Ausbildung von Piloten. Norwegen, Dänemark und die Niederlande haben in den vergangenen Monaten erklärt, dass sie der Ukraine F-16 Kampfjets liefern werden, sobald deren Luftwaffe so weit ist, die Maschinen einzusetzen.
Bundesnetzagentur: Deutschland bei Gasversorgung in besserer Situation als vor einem Jahr
Deutschland ist laut Bundesnetzagentur für den kommenden Winter bei der Gasversorgung besser aufgestellt als vor einem Jahr. Behördenpräsident Klaus Müller sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Industrie verbrauche deutlich weniger Gas. Zudem habe sich das Speichern und Beschaffen verbessert. Bei sparsamem Verbrauch könne deshalb ein leichter Winter gut bewältigt werden.
Polen will keine Waffen mehr an die Ukraine liefern
Als erstes Nato-Land will Polen seine Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen. Das kündigte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Abend in Warschau an. Zur Begründung erklärte der konservative Politiker, sein Land wolle sich selbst mit den modernsten Waffen ausrüsten. Ziel sei es, dass die polnische Armee eine der stärksten Landarmeen Europas werde.
Die Ankündigung erfolgt wenige Stunden, nachdem Polen den ukrainischen Botschafter einbestellt hat. Hintergrund ist der Streit über ukrainische Getreideexporte. Am vergangenen Freitag hatte die EU-Kommission die umstrittenen Handelseinschränkungen für beendet erklärt. Polen, Ungarn und die Slowakei hatten aber umgehend angekündigt, sich nicht daran zu halten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte daraufhin gestern vor der UN-Vollversammlung, einige Länder täuschten Solidarität nur vor und unterstützten indirekt Russland.
Diplomatischer Streit Diplomatischer Streit: Polen beschränkt Waffenlieferungen an Kiew
Polen hat angekündigt, zunächst keine neuen Waffen an die Ukraine zu liefern. Bereits vereinbarte Lieferungen würden aber weiter laufen, so ein Regierungssprecher. Grund seien "ab…
Selenskyj für ständigen Sitz Deutschlands im UN-Sicherheitsrat
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat gefordert, den UN-Sicherheitsrat zu erweitern und unter anderem Deutschland als ständiges Mitglied aufzunehmen. In einer Sitzung des Gremiums sagte Selenskyj, Deutschland sei zu einem der wichtigsten globalen Garanten für Frieden und Sicherheit geworden und verdiene einen Platz unter den ständigen Mitgliedern. Auch Lateinamerika müsse dort dauerhaft vertreten sein, ebenso die pazifischen Staaten. Auch Afrika und Asien verdienten eine stärkere Präsenz.
In seiner Rede beklagte Selenskyj außerdem die Machtlosigkeit des Sicherheitsrats. Das Veto-Recht des Aggressors Russland habe die UN in die Sackgasse geführt.
Polen droht der Ukraine
Polen hat der Ukraine mit weiteren Wirtschaftssanktionen gedroht. Regierungschef Mateusz Morawiecki erklärte, wenn die Ukraine den Streit um Getreide-Lieferungen eskaliere, werde seine Regierung die Einfuhr weiterer Produkte verbieten. Die polnische Regierung beschränkt die Einfuhr von ukrainischem Getreide, um die eigenen Landwirte zu schützen. Die Ukraine hat im Gegenzug gedroht, kein polnisches Gemüse mehr ins Land zu lassen. Weil die Route über das Schwarze Meer unsicher ist, exportiert die Ukraine viel Getreide über die EU. Durch das große Angebot sind die Getreide-Preise in Europa gesunken.
Kiew: Geheimdienst meldet Anschlag auf Militärflugplatz bei Moskau
Saboteure haben nach Angaben des ukrainischen Militärgerheimdienstes HUR zwei Flugzeuge und einen Hubschrauber auf einem Militärflugplatz bei Moskau zerstört. Auf dem streng bewachten Flugplatz Tschkalowski sei Sprengstoff an den Maschinen angebracht worden, der am vergangenen Montag explodierte, teilte die Behörde auf ihrem Telegram-Kanal mit.
Beim Hubschrauber, einem Mi-28, sei das Heckteil durch die Sprengung zerstört worden. Die Schäden an den beiden Flugzeugen, einer An-148-Maschine und einem Aufklärungsflugzeug vom Typ Il-20, präzisierte HUR nicht, sondern teilte lediglich mit, dass eine schnelle Reparatur nicht zu erwarten sei. Eine weitere in der Nähe geparkte An-148 habe leichte Schäden davongetragen, hieß es zudem.
Bulgarien führt Importstopp für Sonnenblumenkerne ein
Nach Protesten von Landwirten hat Bulgariens Regierung einen vorübergehenden Importstopp für Sonnenblumenkerne aus der Ukraine vereinbart. Dadurch solle der Verkauf der Produktion der bulgarischen Landwirte unterstützt werden, sagte Ministerpräsident Nikolaj Denkow.
Der Vertreter der seit Montag protestierenden Landwirte, Ilija Prodanow, bestätigte im Fernsehsender bTV die Vereinbarung mit der Regierung vom Dienstagabend. Die Importe von Sonnenblumenkernen aus der Ukraine sollen danach solange gestoppt werden, bis Bulgarien und die Ukraine entsprechende Importquoten festgelegt haben.
Schwedisches TV-Team von Drohne angegriffen
Ein Team des schwedischen Fernsehsenders TV4 ist im Frontgebiet im Südosten der Ukraine nach eigenen Angaben von einer russischen Drohne angegriffen worden. Der Reporter Johan Fredriksson und der Fotograf Daniel Zdolsek seien bei dem Vorfall am Dienstag unverletzt geblieben, berichtete der Sender auf seiner Website. Deren lokaler Produzent sowie zwei ukrainische Polizisten, die die Journalisten eskortierten, seien dagegen leicht verletzt worden. Ihr Auto und ihre Kameraausrüstung seien komplett zerstört worden.
Die Angaben des Senders zum genauen Hergang des Angriffs konnten laut Angaben der Nachrichtenagentur dpa zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die beiden kriegserfahrenen Journalisten sind nach Senderangaben derzeit in der Region Saporischschja auf Reportagereise. Sie waren demnach auf dem Weg zu Aufnahmen von der ukrainischen Gegenoffensive gewesen, als die Attacke verübt wurde. Der Ort des Angriffs liegt wenige Kilometer von der Front entfernt und am Rande des nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms trockenen Stausees.
UN-Vollversammlung: Scholz warnt vor „Schein-Lösungen“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Weltgemeinschaft vor „Schein-Lösungen“ bei der Suche nach Frieden in der Ukraine gewarnt. In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York sagte er, Frieden ohne Freiheit, heiße Unterdrückung, Frieden ohne Gerechtigkeit nenne man Diktat. Das müsse auch Moskau verstehen. Der russische Krieg stürze nicht nur die Ukraine in großes Leid, sagte Scholz. Unter den Folgen litten die Menschen weltweit.
Ukraine-Kontaktgruppe sagt in Ramstein weitere Hilfen zu
Die Ukraine-Kontaktgruppe hat bei ihrem Treffen dem Land weitere Unterstützung zugesagt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte in Ramstein, Ziel sei es, der Ukraine beim Aufbau einer fähigen Kampftruppe auf lange Sicht zu helfen. Deutschland hatte weitere Militärhilfe in Höhe von 400 Millionen Euro zugesagt. Die von Kiew seit längerem geforderten Taurus-Marschflugkörper wurden aber auch gestern nicht zugesagt.
Selenskyj wirft Russland bei UN-Generaldebatte Völkermord vor
Zum Auftakt der Generaldebatte der Vereinten Nationen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland Völkermord vorgeworfen. Kinder würden verschleppt und missbraucht. Ihnen würde beigebracht, die Ukraine zu hassen. US-Präsident Joe Biden rief in seiner Rede die Weltgemeinschaft auf, der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland auch zum eigenen Schutz beizustehen.
Lettland schließt Grenzübergang nach Belarus
Die Regierung in Riga habe dies beschlossen, um eine illegale Einwanderung aus dem Nachbarland zu verhindern, berichten die lettischen Nachrichtensender Leta und LSM. Lettland grenzt wie Litauen und Polen an Belarus. Die beiden baltischen Staaten und Polen gehören sowohl der EU als auch der Nato an und haben sich wiederholt besorgt darüber geäußert, dass sich russische Wagner-Söldner in Belarus aufhalten.