Wer kennt ihn nicht, den Satz unterwegs am Handy: „Ich fahr gleich ins Funkloch. Kann sein, dass ich dann weg bin!“ Gefühlt gibt es diese Situationen noch viel zu oft, obwohl sich in Sachen Mobilfunknetz in Deutschland in den letzten Jahren einiges getan hat. Damit aber auch die letzten Funklöcher verschwinden, sollen jetzt alle mithelfen. Heute startet die Aktion „Deutschland checkt sein Netz“ der Bundesnetzagentur.
Funklöcher melden: Aktion der Bundesnetzagentur
Normalerweise melden die Netzbetreiber, welche Regionen wie gut mit Mobilfunknetz versorgt sind, an die Bundesnetzagentur. Dabei entstehen aber auch Fehler oder die Netzbetreiber machen das nicht so ganz korrekt. Deshalb ruft die Bundesnetzagentur jetzt alle Menschen mit Smartphone auf, die Qualität der Mobilfunknetzes zu checken. Die Aktion geht bis nächsten Sonntag, den 1. Juni.
So kannst du selbst Funklöcher melden
Mitmachen ist ganz einfach:
- Du musst dir nur die Breitbandmessungs-App der Bundesnetzagentur runterladen. Die gibt es kostenlos in deinem App-Store.
- Auf dem Startbildschirm gehst du dann auf „Funklöcher melden“ und das war es auch schon.
- Die App läuft einfach im Hintergrund weiter und checkt dort, wo du bist, das Mobilfunknetz.
- Wichtig! Es ist nur sinnvoll, den Scan zu starten, wenn du unterwegs bist und du solltest nicht mit dem WLAN verbunden sein – zum Beispiel im Zug.
- Bist du am Ziel angekommen, kannst du mit dem Stopp-Button die Messung beenden.

Datenschutz: Was passiert, wenn ich ein Funkloch melde?
Wer sich jetzt fragt, ob das Smartphone dann die ganze Zeit die Standortdaten und alle Aktivitäten an die Bundesnetzagentur schickt, kann beruhigt sein. Die Daten fließen anonym in die interaktive Funklochkarte ein. Es werden nur Infos zum Netzbetreiber und GPS-Daten übertragen. Wenn man sich wirklich in einem Funkloch befinden, werden die gemessenen Daten übertragen, wenn man dann wieder Netz hat.
Bahn-App vor Gericht DB-Navigator-App: Wie viele Daten zieht sie beim Fahrplan-Check? Hier gibt's Alternativen!
Wer sie kennt, mag sie meistens ganz gern: Eine Handy-App für schlichtweg alle Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr. Aber saugt sie Daten ab wie wild? Wir haben schon mal ein paar Alternativen für den DB Navigator.
Wie sieht es mit dem Mobilfunknetz aus?
Zuerst muss man sagen, dass das Handynetz in Deutschland schon ziemlich gut ausgebaut ist. Auf 94 Prozent der Fläche gibt es 5G-Empfang – aber es gibt auch noch Schwachstellen: Das sind vor allem ländliche Regionen zum Beispiel im Schwarzwald, dem Pfälzer Wald, aber auch in der Nähe von Mainz in Rheinhessen.
Besonders wertvoll bei der Messung sind deshalb die Daten aus ländlichen Regionen. Wenn du also spazieren gehst oder eine Radtour machst, nimm in den nächsten Tagen dein Handy mit! Du kennst die Funklöcher in deiner Umgebung schon? Dann check das Handynetz gerne auch auf dem täglichen Weg zur Arbeit.
Um die weißen Flecken auf der Mobilfunkkarte ging es auch in der SWR3 Morningshow:

Nachrichten Wo gibt es den schlechtesten Handy-Empfang in Deutschland
- Dauer
Mobilfunkmessung der Bundesnetzagentur
Hier gibt es kein oder nur schlechtes Mobilfunknetz
Übrigens sind die ganz weißen Flecken auf der Landkarte – also dort, wo es gar keinen Empfang gibt – gar nicht das größte Problem. Die sogenannten grauen Flecken gibt es noch viel häufiger. Sie machen fast 14 Prozent der Fläche aus. Dort gibt es dann nur das Netz von einem Mobilfunkanbieter. Da sind die Unterschiede zwischen den Anbietern sehr groß: Telekom-Kunden haben nur auf 1,2 Prozent der Fläche in Deutschland ein Funkloch, bei Vodafone und O2 Telefónica kommt das zum Teil deutlich häufiger vor.
An der Bushaltestelle geht's, in der Dorfmitte ist kein Empfang
Von den teilweise absurden Funklöchern in Mörtz bei Koblenz berichten Einwohner in unserem SWR3 Topthema. Der tägliche Info-Schwerpunkt zu Geschichten, die SWRLand bewegen:

Topthema am Mittag Eine Woche auf Funkloch-Jagd
- Dauer
Hallo? Hörst du mich noch? Warte gleich ist das Funkloch vorbei. Klassischer Satz auf einer langen Autofahrt oder im Zug. Damit sich das ändert, sammelt die Bundesnetzagentur ab heute die Funklöcher in Deutschland. Wie das genau funktioniert und was in anderen Ländern besser läuft?