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Von Autor/in Leo Eder, Johannes Seiler

Eine Höhlenforscherin saß nach einem Sturz verletzt in Hunderten Metern Tiefe fest. Retter konnten sie nun befreien. Sie will offenbar nie mehr in eine Höhle gehen, sagt ein Arzt.

Eine mehrtägige Rettungsaktion ist erfolgreich zu Ende gegangen: Am frühen Mittwochmorgen konnten Rettungskräfte die verletzte 32-Jährige aus der Höhle in den Bergen nahe von Bergamo (Norditalien) wieder ans Tageslicht bringen. Um 2:59 Uhr, schreibt die italienische Bergrettung, seien die Helfer mit der Trage am Ausgang der Höhle angekommen. Nach 75 Stunden ununterbrochener Rettungsmaßnahmen.

Alle ore 2:59 del 18 dicembre i nostri soccorritori hanno raggiunto l’uscita insieme alla barella con la speleologa...Posted by Corpo Nazionale Soccorso Alpino e Speleologico - CNSAS on Tuesday, December 17, 2024

Vom Eingang der Höhle bis zum Ort des Unfalls waren es rund vier Stunden Fußweg. Das Forschungsteam befand sich mehr als 500 Meter tief in der Höhle. Auch deshalb hatten sich die Einsatzkräfte auf eine langwierige Rettungsaktion eingestellt.

Rettung mit Mini-Sprengungen

Ottavia Piana war am Samstag gerade dabei, einen bislang unbekannten Teil der weit verzweigten Höhle Abisso Bueno Fonteno zu erkunden. Beim Abstieg in einen engen Tunnel habe sie den Halt verloren und sei mehrere Meter in die Tiefe gerutscht, sagten Rettungskräfte. Ihre Begleiter hätten dann Hilfe geholt.

Piana hat sich laut Helfern Wirbel- und Rippenverletzungen und auch Verletzungen im Gesicht zugezogen. Sie sei dennoch munter und ansprechbar gewesen. Mehr als 160 spezialisierte Berg- und Höhlenretter waren im Einsatz, die Forscherin aus der Tiefe zu holen. Dabei wurden auch kleine Sprengungen vorgenommen, um besser durch das enge Tunnelsystem zu kommen.

Über die schwierige Rettung der Höhlenforscherin hat Italien-Korrespondentin Finny Anton in der SWR3 Morningshow am Mittwoch berichtet:

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Nachrichten SWR3 Morningshow: So schwierig war die Rettung der Höhlenforscherin

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Italien-Korrespondentin Finny Anton berichtet in der SWR3 Morningshow über die schwierige Rettung der Höhlenforscherin aus der Höhle Abisso Bueno Fonteno bei Bergamo.

Höhlenforscherin schon einmal aus Bueno-Fonteno-Höhle gerettet

Piana gilt als erfahrene Höhlenforscherin. Sie wollte mit acht anderen einen unbekannten Teil der Bueno-Fonteno-Höhle, die am Nordufer des Iseo-Sees liegt, kartieren. In derselben Höhle war sie schon einmal eingeschlossen – im Juli 2023 konnte sie nach zwei Tagen gerettet werden.

#Lombardia: il momento dell'uscita di Ottavia dalla grotta Bueno Fonteno dove si era infortunata domenica. Oltre 41 ore di intervento per 72 soccorritori del Corpo Nazionale Soccorso Alpino e Speleologico provenienti da Lombardia, Piemonte, Trentino, Alto Adige ed Emilia-Romagna. pic.twitter.com/JvAbWe490B

Während der jetzigen Rettungsaktion hatte der beteiligte Arzt Rino Bregani der Nachrichtenagentur Ansa gesagt: „Sie spricht sehr wenig, aber sie sagt, dass sie nie wieder in eine Höhle gehen wird.“ Piana habe ihm anvertraut, sie wolle die Höhlenforschung nun „endgültig aufgeben“.

Die riesige Höhle wurde erst 2006 entdeckt. Dabei handelt es sich um ein enormes Labyrinth an unterirdischen Gängen, Wasserfällen und Seen mit einer Gesamtlänge von 50 Kilometern. Nicht einmal die Hälfte davon ist erforscht.

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