Nachdem die Anwohner den eingerichteten Sperrkreis von 1.000 Metern am Morgen verlassen hatten, durften sie am Abend zurückkehren. Die zwei 20-Zentner-Bomben sowie eine Zehn-Zentner-Bombe sind entschärft. In der Sperrzone lagen:
- Teile der Kölner Altstadt
- mehrere Schulen
- ein Krankenhaus, Pflegeheime und Kitas
- fast 60 Hotels
Evakuierung in Köln: Anwohner wollte Wohnung nicht verlassen!
Mehr als 20.000 Menschen waren von der Evakuierung betroffen. Ab dem Mittag gingen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes umher, um zu checken, ob wirklich alles leer ist. Fast alle leisteten den Anordnungen der Behörden auch Folge. Eine Person weigerte sich allerdings, ihr Haus zu verlassen, so ein Sprecher der Stadt. Die Polizei musste den renitenten Anwohner per Zwangsmaßnahme aus der Wohnung holen.
Am Abend gab es dann die Freigabe für den Kampfmittelräumdienst: Alle nicht berechtigten Menschen hatten die Sperrzone verlassen. So bereiteten sich die Anwohner auf die Evakuierung vor:

Nachrichten Anwohner André: Ich hab mir ein bisschen Obst und Wasser eingepackt
- Dauer
In Köln sind große Teile der Innenstadt menschenleer. Der Grund: Im Stadtteil Deutz wurden drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Viele Menschen müssen deshalb ihre Wohnungen verlassen, damit sie entschärft werden können.
Die Entschärfungsarbeiten konnten gegen 19 Uhr beginnen. Mit der Räumung für die Bombenbeseitigung kam auch der Verkehr an vielen Stellen zum Erliegen: Drei Rheinbrücken und der Zugverkehr südlich zum Hauptbahnhof wurden für die Bombenentschärfung gesperrt. Wegen der Evakuierung musste auch ein Auftritt von Komiker Teddy Teclebrhan verschoben werden.
Teddy war vor Kurzem bei uns in der SWR3 Morningshow zu Gast. Die Highlights dazu gibts hier für euch!
King of Comedy! Teddy Tedros Teclebrhan in der SWR3 Morningshow: die Highlights
Teddy Teclebrhan ist einer der beliebtesten und erflgreichsten Comedians Deutschlands und war in der SWR3 Morningshow! Alle Highlights zum Nachsehen- und hören gibts hier!
💡 Dass Weltkriegsbomben gefunden werden, ist nichts Ungewöhnliches – gerade in Köln. Die Stadt war eine der am meisten bombardierten Städte während des Zweiten Weltkriegs.
Experte vom Kampfmittelräumdienst in SWR3: So werden Bomben entschärft
Während alle die Sperrzone verlassen müssen, kommen zwei Menschen extra dorthin: die Spezialisten vom Kampfmittelräumdienst. SWR3 Redakteurin Caro Knape hat mit Ralf Fendel vom Kampfmittelräumdienst Baden-Württemberg gesprochen und sich erklären lassen, wie die Experten – auch Feuerwerker genannt – ihre Arbeit machen:
Angst haben wir nicht. Man muss Respekt haben vor der Munition.
Fendel gibt auch einen spannenden Einblick in seinen besonderen Beruf. Sein Job ist, den Zünder vorsichtig aus der Bombe zu entfernen. Wie das geht, hat er im SWR3 Topthema verraten:
- Der Zünder einer Bombe muss in den meisten Fällen mit der Hand herausgedreht werden.
- Damit das klappt, wird der Zünder im ersten Schritt mit einer Drahtbürste sauber gemacht.
- Für das Entfernen des Zünders gibt es viele Werkzeuge – oft wird aber eine Rohrzange verwendet.
- Laut Fendel hat sich jeder Feuerwerker über die Jahre auch selbst Werkzeuge hergestellt, um die Bomben zu entschärfen.
- Fendel hat zum Beispiel immer einen Schraubenzieher und einen Spachtel dabei.
Bombe entdeckt? Das ist dann zu beachten:
In Köln war Fendel selbst nicht vor Ort. Aber er kennt die Kollegen, die am Abend die Bomben entschärften.
Man ist natürlich gedanklich bei den Kollegen dabei und fiebert mit.
Übrigens: Spezialwerkzeug für die Bombenentschärfung gibt es nicht. Sicherheitskleidung wie zum Beispiel eine Splitterschutzweste trägt Fendel auch nicht. Die würde im Fall einer Explosion sowieso nichts bringen, sagt er.
Mehr zur Bombenentschärfung in Köln und zum Job von Ralf Fendel kannst du hier im SWR3 Topthema hören:

SWR3 Topthema am Mittag Ralf Fendel vom Kampfmittelräumdienst: Dann steht man alleine an der Bombe
- Dauer
In Köln sind große Teile der Innenstadt menschenleer. Der Grund: Im Stadtteil Deutz wurden drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Viele Menschen müssen deshalb ihre Wohnungen verlassen, damit sie entschärft werden können. Wir haben mit einem Experten vom Kampfmittelräumdienst gesprochen.