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Johannes Seiler
Johannes Seiler
Katharina Kunz
Redakteurin Katharina Kunz

In den Niederlanden wird es keine Miss-Wahl mehr geben. Der Wettbewerb passt laut Veranstalter nicht mehr in die Zeit. In Deutschland hat die Veranstaltung einen neuen Schwerpunkt.

Weg vom reinen Schönheitswettbewerb mit Bikini auf dem Laufsteg – das war das Ziel der Miss-Germany-Veranstalter vor fünf Jahren. Die Altersbeschränkung wurde aufgehoben. Bei den internationalen Wettbewerben „Miss Universe“ und „Miss World“ nehmen die deutschen Siegerinnen nicht mehr teil.

Miss Germany zeichnet Frauen in der Wirtschaft aus

Beim aktuellen Wettbewerb geht es um Frauen in der Wirtschaft: Ausgezeichnet werden Start-up-Gründerinnen, Frauen in männerdominierten Berufen und Führungspositionen. Das Finale der Saison 2024/25 findet am 22. Februar im Europa-Park in Rust bei Freiburg statt. Geschlechtergerechtigkeit tue der Wirtschaft gut, sagt Veranstalter Max Klemmer.

Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, wir brauchen empathische Führung.

Social-Media-Beitrag auf Instagram von missgermany_official

So ändert sich die Miss-Wahl in anderen Ländern

Auch in anderen europäischen Ländern wie Österreich, Spanien und Portugal geht der Wettbewerb weg vom Schönheitsideal hin zu Karriere, Charakter oder gesellschaftlichem Engagement.

In den Niederlanden ist nach 35 Jahren komplett Schluss mit der Miss-Wahl. Der Wettbewerb sei nicht mehr von dieser Zeit, finden die Organisatoren – allen voran Unternehmerin Monica Van Ee. Sie sagt, einer Frau ein Krönchen aufzusetzen und eine Scherpe umzuhängen, weil sie schön ist, sei völlig oberflächlich und reduziere die Frau auf reine Äußerlichkeiten. In den vergangenen Jahren gab es bereits immer wieder Kritik an dem Wettbewerb, vor allem in den sozialen Medien. Oft wurde die Kandidatinnenauswahl bemängelt, die unausgeglichen sei.

Luxuslabels verstoßen gegen Selbstverpflichtung Kritik an Mager-Models in der Modebranche: Hat sich was geändert?

„Es ist erschreckend, wie mager die Models wieder sind“, sagt Influencerin Melodie Michelberger. Waren Curvey Models also nur Fake und die Modebranche ist noch immer in den 90ern?

Was kommt nach der Miss-Wahl?

Die Macherinnen der Misswahl haben als Alternative für den Wettbewerb eine neue Online-Plattform mit dem Namen „Nicht mehr von dieser Zeit“ veröffentlicht. Diese Seite soll vor allem junge Frauen ansprechen und miteinander vernetzen, damit sie sich zu verschiedenen Themen austauschen können. Aktuell geht es auf der Seite um persönliche, aber auch berufliche Selbstverwirklichung, um Diversität oder um mentale und physische Gesundheit.

Viele Themen werden von früheren Misskandidatinnen angestoßen, die von ihren Erfahrungen erzählen. Die meisten haben trotz des Glamours und des schönen Scheins auch ihre privaten Probleme gehabt. Viele erzählen heute über Essstörungen, über Panikattacken, über Erfolgsdruck oder Beziehungsprobleme. Alles, was man hinter der schönen Fassade des Wettbewerbs eben nicht sieht. Und das soll jetzt in den Vordergrund rücken und diskutiert werden.

Wie sind die Reaktionen auf die Abschaffung der Miss-Wahl in den Niederlanden?

Die Reaktionen auf die Abschaffung der Miss Wahl hat uns ARD-Korrespondent Ludger Kazmierczak aus den Niederlanden für uns zusammengefasst:

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Nachrichten Abschaffung der Miss-Wahl in den Niederlanden

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Wie sind die Reaktionen auf die Abschaffung der Miss-Wahl in den Niederlanden?

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