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Kira Urschinger
Kira Urschinger (Foto: SWR3)

Der brutale Missbrauch an mehreren kleinen Kindern in Münster hat bundesweit für Entsetzen gesorgt. SWR3 hat mit Betroffenen gesprochen, die als Kind selbst zum Opfer wurden und bis heute unter den Folgen leiden.

Der Hauptangeklagte im Missbrauchskomplex von Münster – ein 28-jähriger IT-Techniker – muss für 14 Jahre ins Gefängnis. Anschließend kommt er in Sicherungsverwahrung. Drei weitere Männer sind zu 10 bis 12 Jahren Haft verurteilt worden. Ebenfalls mit anschließender Sicherungsverwahrung.

Richter in Münster: "Er hat Existenzen vernichtet"

Der Richter sagt in seinem Urteil, der 28-Jährige, der als Schlüsselfigur in dem Missbrauchskomplex gilt, habe Existenzen vernichtet. Die seiner Opfer und solche aus seinem Umfeld. Wären er und die drei weiteren angeklagten Männer nicht vor gut einem Jahr verhaftet worden, sie hätten weiter Kindern schwerste Gewalt angetan. Der Hauptangeklagte hat das Urteil „einfach grinsend zur Kenntnis“, genommen, hält ihm der Richter sichtlich erschüttert vor.

Auch bei den Ermittlern sitzt die Erschütterung tief. Die Experten hätten „unfassbare“ Bilder sehen müssen, so Joachim Pollz, der Leiter der Ermittlungen.

Selbst die erfahrensten Kriminalbeamten sind an die Grenzen des menschlich Erträglichen gestoßen und weit darüber hinaus.

SWR3 hat mit Menschen gesprochen, die in der Kindheit körperlich und seelisch schwere Gewalt ertragen mussten, so wie die Kinder in Münster. Es ist eine Recherche, die sich über Jahre erstreckt. Auch, weil viele Betroffene Zeit brauchen, um Vertrauen aufzubauen und über ihre Erlebnisse überhaupt sprechen zu können. Vor allem befürchten sie, dass man ihnen nicht glaubt. Viele von ihnen leben Jahrzehnte nach den Taten nicht nur mit den Folgeschäden, sondern auch noch immer in Angst vor den Tätern und vor Anfeindungen in ihrem Umfeld. Ihre Namen haben wir daher geändert, aber sie wollen, dass ihre Geschichten gehört werden.

Kindesmissbrauch & keiner hilft: „Da hätte man etwas machen müssen“

Katharina ist 27 Jahre alt, sie lebt heute in Köln in einem betreuten Wohnen. Essen holt sie bei der Tafel – es ist anstrengend. Für sie war Gewalt eine lange Zeit ihres Lebens völlig normal, sie wurde von ihren Eltern misshandelt und missbraucht – die Mutter war schlimmer als der Vater, sagt sie. Die Therapeuten vermuten aufgrund ihrer körperlichen Schäden, dass das bereits als Kleinstkind begonnen haben muss, vielleicht direkt nach der Geburt.

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Ein Opfer berichtet von einem Leben, das keins ist

Als sie zwölf Jahre alt war, ließen sich Katharinas Eltern scheiden. Gemeinsam mit ihrer Schwester ging sie erst zur Mutter, dann zum Vater – wurde hin- und hergereicht, bis das Jugendamt sie rausholte. Zu ihrer Familie hat sie keinen Kontakt mehr, einzig die Schwester sieht sie gelegentlich, aber selten.

Warum so lange gewartet wurde, bis das Jugendamt eingriff, kann Katharina einfach nicht verstehen.

Ich habe meine Jugendamt-Akte durchgelesen und ganz ehrlich: Da hätte man etwas machen müssen, und es hat aber keiner irgendetwas gemacht, sondern die haben es halt einfach so laufen lassen und in der Schule hat auch jeder weggeschaut. Ich habe mit meiner Mathe-Lehrerin mal gesprochen vor drei Jahren. Und sie sagte, sie wusste es immer, aber hat sich das nicht getraut zu sagen, weil es ja immer kein Gehör findet. Das ist mega machtlos. Sie hat halt nie was gesagt, weil sie meinte, dann kriegt man nur Probleme. Wie krass ist das denn: Auf der einen Seite sagen alle so 'ja, die Kinder müssen geschützt werden. Man muss was tun und etwas sagen'. Und wenn aber jemand etwas sagt, dann kriegt er noch Ärger oder hat Angst um seine Stelle. Und das ist doch krank. Ich finde das total heuchlerisch.

Opfern helfen bei Kindesmissbrauch: „Da hingucken, wo nichts gesagt wird“

Als Betroffene würde sie sich wünschen, dass Erwachsene sensibler dafür sind, wenn es Kindern schlecht geht und mehr nachfragen.

Es ist schwierig. Ich weiß, dass ich als Kind doch nie geredet hätte und auch heute nicht über alles reden kann, was wirklich passiert ist. Vielleicht also auch genau da hingucken, wo nichts gesagt wird – dass man auch dem Schweigen vielmehr glaubt. Das Schweigen ist eigentlich genau das, was am meisten aussagt. Ich denke, dass es bei den allermeisten Kindern auch so ist, dass keiner sagen würde: 'Der hat das und das mit mir gemacht.'

Die Jahre in Gewalt haben Katharinas Körper und ihre Seele kaputt gemacht.

Ich habe Schmerzen, die Schmerzen sind das schlimmste. Ich habe tatsächlich Ganzkörperschmerzen.

Die Liste von Beschwerden ist lang: Kopfschmerzen, Bauch- und Unterleibsschmerzen, Muskelkrämpfe. Es gäbe Tage, da könne sie sich gar nicht richtig bewegen. Sie leidet an Orientierungsverlust, hat einen Waschzwang, sagt sie. Immer wieder habe sie Probleme mit den Augen, könne manchmal fast gar nichts mehr sehen. Sie hatte einen Bandscheibenvorfall in jungem Alter – vermutlich auch ein Gewaltschaden, hat der Orthopäde geschlussfolgert. Bei manchen Dingen würden die Ärzte körperliche Ursachen finden, bei den meisten aber nicht. Sie käme sich damit ein bisschen doof vor, erzählt Katharina im Gespräch mit SWR3.

Die Erkrankungen seien mit ein Grund, warum es trotz Schulabschluss und Ausbildung nicht funktioniert habe, dauerhaft zu arbeiten, berichtet die junge Frau. Wenn sie über die Arbeit spricht, dann strahlt sie richtig. Es habe ihr viel Spaß gemacht und sie sei gelobt worden, wenn sie etwas richtig gut gemacht habe – aber die Fehlzeiten und Krankenhausaufenthalte waren für die Arbeitgeber nicht langfristig haltbar.

Für immer Opfer: „Man kann nicht ganz vergessen“

Katharina hat lange versucht, zu verdrängen und zu vergessen. Bis sie 23 Jahre alt war, hat das ganz gut geklappt, findet sie. Das liegt vermutlich daran, dass sie auch tatsächlich vergessen hat: Sie hat große Erinnerungslücken, die sich teilweise über ganze Jahre erstrecken. Auch das: Ein typischer Selbstschutzmechanismus nach traumatischen Erlebnissen. Ganz sicher sein, was in ihrem Leben schon alles passiert ist, kann sie sich auch heute noch nicht. Mit nahezu vollständigen und zusammenhängenden Erinnerungen kommt Katharina nur knapp bis 2014 zurück, sagt sie, bis zu ihrem 21. Lebensjahr also.

Manchmal fallen ihr Dinge wieder ein, sie hat ständig Flashbacks und viele Albträume – da sind böse, sehr konkrete Bilder, die spontan in ihrem Kopf auftauchen.

Es ist so tief in einem drin, man kann doch nicht ganz vergessen.

Was ihr einfällt, schreibt sie in einem Therapie-Tagebuch auf, um die Vergangenheit zu rekonstruieren – obwohl sie sich nicht so sicher ist, wie viel sie eigentlich noch wissen will.

Man will natürlich schon etwas über sein Leben wissen, aber ich habe große Angst bei dem, was da kommt eventuell, dass da doch irgendwie noch schlimme Sachen passiert sind. Und ich mich dann erinnere daran.

Das Therapie-Tagebuch ist eine gängige Methode in der Betreuung von Missbrauchsopfern. Katharina macht das seit Jahren regelmäßig. Aber auch heute setzt ihr Bewusstsein weiterhin immer wieder aus, berichtet sie. Ihren Alltag erlebe sie selten komplett.

Ich will gerade meine Tasse spülen und im nächsten Moment stehe ich an der Mülltonne und bringe den Müll raus und habe aber dann das dazwischen nicht mitgekriegt. Es sind halt immer so komische Sprünge da drin. Ich kenne es halt nicht anders, für mich ist das vollkommen normal. Das nervt. Man ist ständig unsicher. Also, wenn ich jetzt zum Beispiel in der Bahn sitze, dann weiß ich meistens nicht, wie ich aus dem Haus gegangen bin. Dann ist das erstmal so: Scheiße, wie sie sehe ich denn überhaupt aus? Habe ich überhaupt geduscht, habe ich überhaupt Schuhe an? Hab ich überhaupt irgendetwas an? Das sind alles so Gedanken.

Gewalt gegen Kinder „Weihnachten ist mein Vater immer ganz schrecklich ausgeflippt“

Für manche Menschen ist Weihnachten die schlimmste Zeit des Jahres. Weil ihre Kindheit die Hölle war, sie schwer misshandelt wurden und in diesen Tagen ganz besonders unter den Erinnerungen leiden. Wir erzählen die Geschichte einer Frau, der es so geht – und geben Tipps, wie jeder helfen kann, Gewalt gegen Kinder zu verhindern.

Stimmen im Kopf – eine psychische Traumafolge

Oft fühle sie sich auch, als würde sie sich selbst zuschauen, als wäre sie unbeteiligt an sich selbst oder als würden Menschen in ihrem Kopf reden, ohne dass sie mitreden kann. Katharina hat selten Ruhe und niemals Stille.

Es ist halt immer irgendetwas los. Es ist, wie wenn man in einem Raum steht und da sind ganz viele andere. Und keiner redet mit einem, sondern die reden immer nur untereinander. Also so fühlt sich das im Kopf an. Aber es ist auch nicht von außen. Die Stimmen sind tatsächlich im Kopf.

Die Stimmen, der Verlust des Bewusstseins und der Erinnerungen sind Symptome einer dissoziativen Traumafolgestörung, die bei Katharina als Diagnose gestellt wurde. Sie zählt als eine der schwersten psychischen Störungen, die auftreten können, wenn kleinste Kinder in frühem Entwicklungsstadium misshandelt werden. Für viele Opfer ist es eine schützende Flucht aus der Realität, die sich verselbstständigt hat.

Ich habe nie gedacht, dass ich verrückt bin. Bis mir jemand gesagt hat, dass das nicht normal ist, dass nicht jeder eine Truppe im Kopf hat und ständig Zeit verliert. Dann habe ich angefangen, mich verrückt zu fühlen.

Von Familienmitgliedern und an Fremde verkauft

Wie Katharina geht es vielen Betroffenen. Wir haben auch mit einer Frau gesprochen, die berichtet, als Kind bis zum Beginn der Pubertät von Familienmitgliedern missbraucht worden zu sein. Für Kleinstbeträge wurde sie auch an Fremde verkauft. Sie möchte anonym bleiben, wir nennen sie Hannah, ihre Geschichte dürfen wir erzählen. Auch bei ihr gab es zunächst einen umfassenden Gedächtnisverlust über diese Zeit. Erste Erinnerungen kamen viele Jahre später, dann Therapie, Traumaklinik – der Kampf um das Überleben mit dem bewusst werdenden Schmerz im Gepäck. Auch sie berichtet von mehreren Stimmen im Kopf, ihre Persönlichkeit sei auf mehrere Anteile verteilt.

Mithilfe von Therapeutinnen und dem starken Kontakt zu anderen Betroffenen, hat sie sich ihren Weg mittlerweile erkämpft. Heute hat sie selbst Kinder und wollte vor allem niemals selbst vom Opfer zum Täter werden. Dieser starke Wille, ihren eigenen Kindern in keiner Weise zu schaden, habe sie getragen und die Hoffnung auf Heilung motiviert.

„In dieser Sekunde ist etwas in mir gestorben“

In der Recherche hören wir auch Geschichten, die hoffnungsloser enden. Sabrina vertraut uns an, wie sie von ihrem Vater regelmäßig vergewaltigt und misshandelt wurde, manchmal mehrmals am Tag. Es begann im Kindergartenalter, wohl mit sechs Jahren die erste Vergewaltigung. „In dieser Sekunde ist etwas in mir gestorben“, schreibt sie in ihrem Therapie-Tagebuch, mit dem auch sie die Vergangenheit zu verarbeiten versucht.

Der Vater redete ihr ein, das sei normal und ein Zeichen väterlicher Liebe, erklärt sie. Sie versprach ihm, das Geheimnis für sich zu behalten. Als sie älter wurde und immer deutlicher spürte, dass es Unrecht ist, begann sich Sabrina zu wehren – nur kurz, bis sie für sich einsah, dass es damit nur noch brutaler wurde. Sie wurde eingesperrt und festgebunden, so beschreibt sie es, manchmal über Tage. Sie ließ es über sich ergehen.

Es endete, als sie in die Pubertät kam. Sabrina war ein halbes Leben lang in Therapie, jetzt heißt es, man könne ihr nicht weiterhelfen. Sie hat eine Pflegestufe, deshalb bekommt sie häusliche Krankenpflege, die ihr mit dem Haushalt hilft und mit ihr spazieren geht. „Ich fühle mich aussortiert, kaputt und zu nichts nutze“, sagt sie zu SWR3. „Es geht nur noch drum zu erhalten, was von mir geblieben ist.“

Klar ist: Die Täter zerstören ein ganzes Leben, das ein Kind vor sich hätte haben können. Insbesondere Missbrauch innerhalb der Familie ist nicht so selten, wie man vielleicht hofft – und hat besonders schwere psychische Folgen. Das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen, ist nahezu unmöglich.

Johannes-Wilhelm Rörig, Bundesbeauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, erklärt in der SWR3-Nachmittagsshow die Ausmaße von Kindesmissbrauch in Deutschland:

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SWR3-Nachmittagsshow Welches Ausmaß hat Kindermissbrauch in Deutschland?

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Bundesbeauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig

Missbrauch heißt: „Therapie bis an mein Lebensende“

Für Katharina ist der Kampf noch nicht zu Ende. Auch wenn sie sich darauf eingestellt hat, dass sie immer Betreuung brauchen wird:

Es wird vielleicht ein bisschen besser. Also ein bisschen lernen, damit umzugehen. Aber es wird immer anstrengend bleiben. Es wird immer wehtun. Also, so wurde es mir auf jeden Fall auch vorhergesagt: Therapie bis an mein Lebensende.

Aber sie sagt auch, sie sei noch jung. Und sie will ihr Leben zumindest noch ein kleines Stück mehr zurück:

Ich versuche seit so vielen Jahren, immer wieder mein Leben zu regeln, kehre immer wieder um, fange an, alles abzubrechen und neu aufzubauen. Ich würde mir schon wünschen, dass es irgendwie mal sowas wie ein Leben wird. Dass man Freunde hat, einen Job hat, Freizeit, ein Hobby – einfach normal.

Doch ist das überhaupt möglich? Zurück in ein normales Leben, das man eigentlich noch nie hatte? Jochen Raue ist Vorsitzender des Frankfurter Anna-Freud-Instituts, das auf analytische Kinder- und Jugendpsychotherapie spezialisiert ist. Er bestätigt auf Anfrage von SWR3, dass eine gute Therapie, die so früh wie möglich ansetzt, durchaus Erfolgschancen haben kann. Aber ungeschehen machen kann auch die beste Therapie nichts:

Ein Kind mit schweren Gewalt- und Missbrauchserfahrungen wird sein Leben lang eine traumatische Wunde mit sich herumtragen. Es wird darum gehen, wieder Vertrauen und Schutz zu erarbeiten und vor allem das Verstehen dessen, was ihm passiert ist.

Das Umfeld ist wichtig: „Die meisten Angehörigen schauen lieber weg“

Wichtig sei neben einer professionellen engen und vertrauensvollen Betreuung auch, dass das Umfeld der Betroffenen mithilft.

Es ist wichtig, dass das Umfeld das zulässt, was passiert ist und nicht so tut, als sei das eine Bagatelle, was oft so ist. Die meisten Angehörigen schauen lieber weg, ihnen ist das peinlich und sie finden das abstoßend etc. Also angenommen fühlen, akzeptieren und beschützt fühlen, ist wichtig.

Kinderschutz: Das kannst du gegen Gewalt an Kindern tun!

1. Aufmerksam sein!

Die Polizei-Beratung erläutert mehrere Merkmale, die darauf hindeuten können, dass Kinder zu Hause seelische Gewalt oder körperliche Misshandlung erleben. Werden die Kinder vernachlässigt, fällt das im Kindergarten oder in der Schule oft auf: Betroffene Kinder kommen häufig ungepflegt, mit schmutziger oder dem Wetter unangemessener Kleidung. Sie kommen nur unregelmäßig, haben vielleicht keine Arbeitsmaterialien dabei und kein Pausenbrot.

Bei psychischer oder verbaler Gewalt ist das meist schwieriger zu merken, denn sie hinterlässt fast nie sichtbare Spuren. Die Polizei rät, daher auf das Verhalten und die Verhaltensmuster der Kinder zu achten: Misshandelte, seelisch verletzte Kinder können besonders aggressiv sein oder auch extrem zurückgezogen und still. Manchmal tritt ein starker Leistungsabfall in der Schule oder im Kindergarten auf, Sprachstörungen können ebenfalls ein Zeichen sein oder Lernschwächen. Manche Kinder beginnen auch in höherem Alter wieder einzunässen.

Johannes-Wilhelm Rörig, Bundesbeauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, erklärt in der SWR3-Nachmittagsshow Signale, auf die Außenstehende achten können:

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SWR3-Nachmittagsshow Auf welche Signale können Eltern achten?

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Bundesbeauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig

2. Nachfragen!

Je kleiner die Kinder sind, desto häufiger fallen sie hin und holen sich auch mal blaue Flecken. Das muss nicht immer heißen, dass Eltern ihr Kind schlagen. Hat ein Kind aber auffällig und regelmäßig viele Verletzungen, sollte man die Eltern konfrontieren. Das Kinderschutz-Zentrum Berlin zählt besonders typische Sätze auf, die Eltern sagen, um Ausreden für Verletzungen durch körperliche Misshandlung zu finden:

  • Es hat sich den Kopf am Bettpfosten gestoßen…
  • Mein Kind ist die Treppe runter gefallen…
  • Julia hat den heißen Ofen angefasst…
  • Andere Kinder oder seine Geschwister haben ihn verprügelt und gegen die Schaukel gestoßen…
  • Das Baby ist vom Wickeltisch gefallen…
  • So habe ich Marion gefunden, als ich zurückkam…
  • Dann hat das Kind plötzlich alles ausgespuckt und hat Krämpfe gekriegt und dann bin ich her gekommen…
  • Ich weiß gar nicht, wovon Sie sprechen…
  • Nein, damit haben wir nichts zu tun, ich brächte mich um, wenn das die Wahrheit wäre…

3. Informiert sein!

Oft haben Außenstehende ein Vermutung, wollen aber natürlich nicht überreagieren und Eltern beschuldigen, ihr Kind zu misshandeln. Diese Unsicherheit lässt sich am einfachsten bekämpfen, indem man sich gut informiert:

4. Hole dir Hilfe!

Hier können Betroffene und Angehörige sowie Außenstehende Rat und Unterstützung von Experten bekommen:

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