














Arne Kreuz ist ein Verlierer: Schulden, kein Job, aber voll mit Hass und Stolz. Die Frau ist weg – bei einem andern – weg mit den drei Kindern. Arne, ein Mann mitten im Untergang. Einer, der sich hoffnungslos festkrallt. An alle, die er liebt. Und die er zur Not auch mitnimmt in den Tod.
Familienvater außer Kontrolle

Wer bei dem Begriff „erweiterter Suizid“ nur fassungslos weghören will, der wird diesen Polizeiruf nur schwer ertragen. Aber wer ihn nicht erträgt, verpasst einen der besten Sonntagskrimis des Jahres. Bukow und König müssen den Amok laufenden Vater stoppen. Und das ausgerechnet nach durchzechter Betriebsfeier. Viel Zeit zum Ausnüchtern bleibt den beiden nicht, denn Arne hat bereits seine Frau und den jüngsten Sohn umgebracht.
Aber noch leben die anderen Kinder. Und als wäre die Suche nach ihnen nicht schon nervenaufreibend genug, bekommt Bukow auch noch raus, dass seine Frau Vivien ihn betrügt. Ausgerechnet mit seinem Freund und Kollegen Volker. Der Mörder steht mitten in seiner familiären Katastrophe, Bukow steht kurz vor der eigenen.
Nicht aufgesetzt, sondern gut durchdacht

Wem diese Parallele zu konstruiert ist – das ist sie nicht. Auf diesen Höhepunkt arbeitet das Rostocker Team seit mindestens drei Folgen hin. Das passt, das wirkt nicht aufgesetzt und hat einen wohltuenden Nebeneffekt: Die Tragik wird von Komik durchbrochen, weil die Seitensprung-Geschichte erst durch zig kleine Verwechslungen und Missverständnisse ans Licht kommt.
Ein richtig guter Polizeiruf, ohne große Schnörkel mit durch die Bank tollen Schauspielern. Vor allem Andreas Schmidt, der als Amok-Vater minütlich mehr auseinanderbricht. Irre.