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Von Autor/in Michael Haas, Michael Haas

Wieder einmal ist die liebe Nachbarschaft das Thema in einem Tatort. Wobei die gar nicht so lieb ist, die Nachbarschaft. Sodom und Gomorra, je näher man hinsieht.

In der schnöden Vorstadtsiedlung wird einer der Hausbesitzer in seinem Schlafzimmer erschlagen. Vorher hatte er so ziemlich mit allen Nachbarn Streit. Jedenfalls mit den Männern. Die Frauen fanden ihn entweder toll oder wurden von ihm gestalkt. Ergo: jeder Nachbar und jede Nachbarin hat ein Motiv. Aber als erstes geraten natürlich die drumherum wohnenden einsamen und vernachlässigten Hausfrauen unter Verdacht, bei den älteren Herren von der Kripo. Da galoppieren die Vorurteile, und gipfeln in der Pommes-Analogie: „Labbrig ohne Biss, die Wurst total zerbraten. Man sollte nicht fremdgehen.“ Küchenpsychologie beim Frittenessen im Büro.

Und dann ist da noch das Haus, in dem der Mann mit seiner Adoptivtochter und seiner Enkelin wohnt: Sodom und Gomorra, je näher man hinsieht. Also alles ganz normale Vorstadt. Und sogar Kommissar Schenk hat zu Hause Stunk mit seinem Nachbarn. Welch ein Zufall. Und wie abgedroschen. Immer wieder haben die Kommissare immer genau das Problem auch, dass im Tatort gerade Thema ist. Wie einfältig. Ich warte nur drauf, dass mal einer selbst einen ermordet hat. Das wär mal 'ne schicke Rahmenhandlung!

Hat jemand was zum Schreiben zur Hand?

Was diesen Tatort aber wirklich schwierig macht, sind die verschlungenen Familienverhältnisse: So ist zum Beispiel die Stiefenkelin des einen Nachbarn angeblich auch die leibliche Tochter des anderen Nachbarn. Nehmen sie sich Papier und Bleistift zur Hand, es wird unübersichtlich.

Alles sehr gewollt

Zudem haben wir doch erst im Dezember im Tatort „Wendehammer“ die Untiefen der nach Außen beschaulichen Vorstadthölle samt ihren Teufeln, Engeln und Mitläufer zelebriert bekommen. Das lähmt direkt mal die Begeisterung fürs Thema. Auch nervt die onkelhafte Auseinandersetzung der Kommissare mit der verworrenen Nachbarschaftskonstellation. Und so richtig Spannung kommt da auch nicht auf – auch wenn in den Vorzeigegärten der angeblichen Post-Spießer-Generation Tierknochen und Kinderköpfe an den Bäumen hängen. Kinderpuppen-Köpfe, wie man auf den zweiten Blick sieht. Alles sehr gewollt. Ich gebe zwei von fünf Elchen.

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