Mal ehrlich: Vom Weihnachtsmann ermordet zu werden, das hat schon was – auch für Krimifans. Und originell geht's weiter: Die Ermordete schreibt wenig später der Polizei per SMS, dass sie tot ist. Jemand möge sich doch „bittschön“ noch um ihr Kind kümmern, „dankschön“. Der normale Tatort-Kram für die Kommissare Blum und Perlmann beginnt: Leiche bergen, Kind ins Krankenhaus bringen. Die Ermittlungen konzentrieren sich schnell auf ein Obdachlosen-Lager, wo das Opfer gern mal bei schrägen Punks und Ex-Kommissaren zu Gast war.
Grandioser Anfang, schwache Weitererzählung
Soweit so klar und leider auch so vorhersehbar. Den grandiosen Anfang kann der Tatort leider nicht lange halten. Immerhin haben die Macher den sonst eher schwachen Bodenseetatort dieses Mal etwas aufgemotzt, zum Beispiel mit viel Gossensprache: „Ey“, „Fuck you“ und so. Ein echtes Glanzlicht ist der sarkastische Kinderarzt der Intensivstation, der eher bereit ist Lottozahlen vorherzusagen, als den Verlauf einer Krankheit.
Konschtanz oder Konstanz?
Das alles ist nicht schlecht, aber holprig ist der Tatort trotzdem. Beispiel: Die Kommissare Blum und Perlmann haben eine Art Streit miteinander, aber das ist trostlos rübergebracht. Anderes Beispiel: Schon jetzt dem Zuschauer eine Weihnachtsgeschichte anzudrehen ist echt schräg mit all dem Herbstlaub vor der Tür – und ganz ohne Schnee in der Glotze. Dazu passt auch, dass sich der Tatort nicht darauf einigen kann, wie man „Konschtanz“ oder Konstanz denn nun vor Ort richtig ausspricht…jeder darf es mal richtig und falsch sagen – ach, die armen Konschtanzer ;-)!
Fazit: Wer Fan vom Bodensee-Tatort ist, wird ihn gut finden. Für alle anderen ist er eher konservativer Durchschnitt! Frohes Fest.











