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Michael Haas
Michael Haas (Foto: SWR3)
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Carola Knape
Caro Knape (Foto: SWR3, Niko Neithardt)

Oft waren sie vor allem lustig, die Tatorte vom Team-Münster Thiel und Boerne. Diesmal gibt es die richtige Mischung aus trockenem Humor und ernstem Kriminalfall, sagt SWR3 Tatort-Checker Michael Haas. 

Happy Birthday: Das Tatort-Team-Münster wird 20 Jahre alt

„Na, Sie sehen ja wieder ganz schön derangiert aus!“ Gerichtsmediziner Boerne begrüßt Kommissar Thiel mal wieder von oben herab. Wie immer. Sofort merke ich, dass ich nach den vielen Münster-Tatorten keine richtige Lust mehr habe auf reinen Klamauk. Und tatsächlich ist davon in diesem Tatort auch nichts zu spüren. Aber das es gleich soweit kommen muss. Wir erleben einen weinenden Kommissar Thiel, denn sein Vater liegt schwer krank in der Uni-Klink. Scheint was Ernstes zu sein. Abends lässt sich Thiel deshalb in irgendeiner Hotelbar volllaufen. Und weiß am nächsten Morgen nichts mehr. Auch nicht, wo er das ausgeliehene Taxi seines Vater abgestellt hat. 

Nur eins kann er definitiv ausschließen. Er will sich auf keinen Fall betrunken hinters Steuer gesetzt haben. Bei der Suche nach dem Taxi geraten Boerne und Thiel anschließend wie zufällig in einen Mordfall. Im Wald wurde die Leiche eines Mannes gefunden. Doch nichts ist zufällig.

Thiel wird zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall

Es gibt eine Verbindung zwischen den beiden: Thiel hatte den Mann vor vielen Jahren des Mordes überführt und ins Gefängnis gebracht. Und genau wegen dieser Verbindung wird ausgerechnet Kommissar Thiel plötzlich zum Hauptverdächtigen, kann sich aber wegen seines Hotelbar-Ausflugs an nichts erinnern. Und fortan türmen sich die Beweise gegen ihn.  

Wie gut, wenn man in dieser Situation einen „Ffffff…“ hat, wie Thiel im Film sagt. Und damit Boerne meint, ihn aber nicht „Freund“ nennen kann. Noch nicht. Trotzdem: Vorbei an den offiziellen Ermittlungen startet Boerne ganz geheim eigene Nachforschungen - um Thiel aus der Patsche zu helfen.

Echte Männer – Freundschaft oder doch nur Kollegen?

Daraus entwickelt sich ein wunderbarer Kriminalfall. Der Kommissar als Beschuldigter, der zusammen mit einem „Fffff…“ in eigener Sache ermittelt, das ist nicht neu, aber hier hab ich amüsiert und mit einem Dauergrinsen zugeschaut. Denn es werden nicht nur Albernheiten erzählt sondern parallel auch eine ernste Geschichte, die auch ganz ernsthaft gespielt wird. Bravo, große Leistung! 

Fazit zum Tatort „Des Teufels langer Atem“

Gute Story und lässiger Humor machen den Tatort kurzweilig. Zwar denkt man nach ungefähr der Hälfte, man hätte den Fall für sich gelöst, aber denkste! Genau zur richtigen Zeit tauchen neue Indizien auf. Und Gefühle. Durchaus „ffffff“-freundschaftliche. Interessanter Fall, passender Humor, und noch was für Herz: Alle haben sich irgendwie lieb. Die perfekte Mischung! Fünf von fünf Elchen! 

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