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Michael Haas
Michael Haas (Foto: SWR3)
SWR3

Eine 15-Jährige brennt mit einem sehr viel älteren Mann durch. Das ist der Stoff für den neuen Schwarzwald-Tatort. Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner ermittelten wieder als Kommissare Tobler und Berg rund um Freiburg. Ein heikles Thema diesmal, das für Diskussionen sorgt, sagt SWR3-Redakteur Michael Haas.

Der Fall im Schwarzwald

Eine Mutter ruft die Polizei, weil sie ihre Tochter vor dem Haus stehen gesehen haben will. Doch die Kommissare sind skeptisch. Zu oft schon will Emilys Mutter sie gesehen haben. Schon fast zwei Jahre war das Mädchen nicht mehr zu Hause. Mit 13 ist sie abgehauen. Die Polizei hatte sie damals mit einem großen Aufgebot gesucht – vergebens.

Emily – mehr als nur Opfer?

Wie sich jetzt herausstellt, ist sie mit Martin, einem sehr viel älteren Mann, durchgebrannt. Ihre Mutter nennt ihn einen Perversen. Doch irgendwie macht es den Eindruck, Emily sei freiwillig bei ihm, auch wenn ihr nicht alles gefällt, was er macht. Denn Martin ist ein skrupelloser Bauernfänger.

Martin kriegt, was er will – die Kommissare auch?

Er manipuliert seine Umgebung, um zu kriegen, was er will: Sex von dem Mädchen, Geld von seiner Mutter, Hilfe von seinem Bruder. Und er hat ein Problem: Als jugendliche Mopedfahrer ihm den Laptop aus dem Wagen klauen, fährt er ihnen nach und drängt einen von ihnen von der Straße. Der stürzt einen Abhang hinunter und ist tot. Und so machen sich die Kommissare auf die Suche nach dem Fahrerflüchtigen und weiß noch gar nicht, dass sie damit womöglich auch den Vermisstenfall Emily lösen kann.

Im Tatort steckt viel Zündstoff für Diskussionen

Auch wenn der Mann aggressiv und im höchsten Maße manipulativ ist, Regisseurin Julia von Heinz versucht, die kleine Emily nicht nur als Opfer dastehen zu lassen. Ob das gelungen und vertretbar ist, das wird sicher für Diskussionen sorgen. Gespielt wird diese Emily jedenfalls ganz grandios von Meira Durand: sehr selbstbewusst und doch suchend, sich ausprobierend, verrückt, zart, stark, wunderbar ambivalent – genauso wie ihr Verhältnis zu dem Mann, mit dem sie durchbrennt.

Für immer und dich ist gut so

Genau diese Ausgewogenheit, der Verzicht auf schnelle Urteile, macht diesen Film so interessant. Dazu noch wunderbare Bilder vom Sonnenaufgang im Schwarzwald, ein Gefühl von unbegrenzter Freiheit, und die Erinnerung an einen der heißesten Sommer überhaupt. Macht zusammen vier von fünf Elchen für Für immer und dich.

Was sagt ARD-Rechtsexperte Frank Bräutigam zum Tatort?

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