Stand
AUTOR/IN
Peter Knetsch
SWR3.online

Lindenstraßen-Erfinder Hans W. Geissendörfer hat zum ersten Mal einen Tatort produziert. Es geht um das Dortmund-Team, das ja gleich aus vier Kommissaren besteht: Peter Faber, Martina Bönisch, Nora Dalay und Daniel Kossick. Ihr sechster Fall heißt „Schwerelos“ und SWR3-Tatort-Checker Peter Knetsch ist der Meinung, dass sich das Einschalten lohnt!

Rund 75 Minuten keine Leiche, dafür ab der ersten Minute jemand, der auf dem Weg dahin ist. Leo Janek, ein junger Familienvater, wird schwerstverletzt vor der Notaufnahme gefunden. Kommissarin Martina Bönisch bekommt das zufällig mit, alarmiert ihr Team und die Gerichtsmedizinerin gleich mit. Die stellt dann auch relativ schnell und wenig pietätlos fest, dass der Mann hirntot ist und wahrscheinlich sowieso in zwei Tagen bei ihr in der Pathologie ist.

Undercover in der Fallschirmspringerszene

Relativ schnell wird klar: Janek war leidenschaftlicher Fallschirmspringer und Base-Jumper. Offenbar ging da irgendwo der Schirm nicht richtig auf, aber wieso, weshalb, warum – und wer brachte den Mann in die Notaufnahme? Die beiden Küken im Team, Nora Dalay und Daniel Kossick – gerade frisch getrennt – ermitteln undercover und auf eigene Faust in der Springer-Szene. Da fallen dann Sätze wie: „Wir springen doch nicht um zu sterben, sondern um zu leben“, die erst mal schwülstig klingen, aber den zentralen Punkt in „Schwerelos“ treffen.

Schwermütige Figuren suchen den Kick

Fast alle – Kommissare, Angehörige, Verdächtige – schleppen aus ihrem Privatleben etwas Düsteres, Schwermütiges mit sich rum. Etwas, was sie los werden wollen! Und so wird das Fallenlassen zum Leitmotiv, der Base-Jump-Kick zum befreienden kontrollierten Kontrollverlust. Besonders für Nora wird das zur fixen Idee und als sie sich auch noch in einen der verdächtigen Springer verknallt, fliegt fast das ganze Dortmund-Team auseinander.

Bisher drehten sich die Dortmund-Folgen fast immer um Peter Faber, den wahnsinnigsten aller Tatort-Kommissare, diesmal nicht! Er ist der ruhende Pol in all der Traurigkeit um ihn herum. Er ist nach dem Tod seiner Familie schließlich derjenige, der Verzweiflung am besten kennt.

Das kapieren nur noch Tatort-Fans

So gut dieser Tatort auch ist – er hat das Problem, das mittlerweile viele Teams haben: Der Zuschauer, der die Geschichte der Figuren nicht kennt, der ist verratzt, der kapiert nur die Hälfte. Wer nicht weiß, dass Nora vor zwei Folgen ihr gemeinsames Kind mit Daniel abgetrieben hat, der versteht nur Bahnhof.

Alle anderen werden sich freuen: Der Dortmund-Tatort leuchtet in allen Kategorien: Darsteller, Dialoge, Kamera, Regie. Eine Story geschmeidig um ein so komplexes Team zu stricken, ohne dass der Fall nur Mittel zum Zweck wird: Hut ab! Vier von fünf Elchen.

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