Der Sandmann, der ein Autoposer war
Ein Ferrari steht an einer Ampel. Der Fahrer gibt immer wieder Gas, der Auspuff röhrt. Wenig später ist der Ferrari verschollen, der Besitzer tot. Eine Baggerschaufel fördert ihn aus einem riesigen Sandhaufen zutage. Aus der Schaufel sieht man eine Jeanshose mit Schuhen daran hängen.
Der Baggerfahrer ist verständlicherweise leicht irritiert, die Identität des Opfers schnell geklärt. Timur Kerala, Besitzer des Clap-Clubs und Neueinsteiger in der Türsteherszene.
Die „Unterwelt“ braucht keine Polizei
Und jetzt wird’s politisch. Weil es wegen zu wenig Geld zu wenig Polizei gibt, weil die öffentlichen Mittel für die Sicherheit zu knapp sind, sorgt die Türsteherszene zunehmend für vermeintliche Sicherheit in Ludwigshafen.
Gerhard „Garry“ Arentzen, heißt der Türsteher-Boss. Er zählt Prominente, Wirtschaftsunternehmen oder auch Juweliere zu seinen Kunden. Und er hält nicht viel von der regulären Polizei, wie er Lena Odenthal erklärt:
Die Straße, wie Sie die Unterwelt zu bezeichnen pflegen, regelt sich von selbst. Sie und ihre Kollegen sollten sich da wirklich raushalten!
„Immer feste in die Fresse!“
Sicherheits-Subunternehmer wie Arentzen haben auch ihre ganz eigenen Methoden. „Immer feste in die Fresse“, stellt Lena Odenthal fest und Arentzen erwidert: „Das ist ein sehr wirksames Mittel in unseren Kreisen. Schön, dass Sie das verstanden haben, Frau Odenthal.“
Die Türsteherszene trifft sich natürlich im Boxclub und hält sich selbst spezielle, überaus bissige Türsteher. Lothar heißt der Rottweiler vom Chef und die einzige die Lothar bändigen kann, ist natürlich Lena Odenthal. „Aus, sitz und Platz“ – kein Thema. Sogar ein Rottweiler fügt sich der Autorität der Ludwigshafener Kommissarin.










„Ich bin nicht Ihre Suleika!“
Natürlich legt Lena sich im Alleingang mit der Türsteherszene an. Mangelndem Respekt eines Türsteherchef-Bodyguards entgegnet sie: „Ich bin nicht Ihre Suleika. Ich bin Polizeibeamtin. Ist das klar?“
Westerngleich ist dann der Showdown. Ohne zu viel zu verraten. Aber die Kommissarin will mit allen Mitteln, mal wieder allein, für Gerechtigkeit und die Einhaltung des Gesetzes kämpfen.
Politik und Paranoia
Mein Fazit: Die Sparzwänge bei der Polizei und Kriminelle, die mit ihrer ganz eigenen Sicherheitsphilosophie für Recht und Ordnung sorgen, sind ganz sicher ein aktuelles Thema. Gute Idee, das mal aufzugreifen. Aber diese Mischung aus politischem Background und ja, fast schon paranoider Superwoman, die funktioniert nach meinem Geschmack gar nicht. Da bleibt, finde ich, neben der Glaubwürdigkeit leider auch die Spannung auf der Strecke.