Netflix verliert vor Gericht und muss nun einem Kunden rund 200 Euro zurückzahlen. In dem Urteil hat das Landgericht Köln auch ein paar grundsätzliche Sachen zu den Kostensteigerungen bei Netflix entschieden. Erhöht Netflix die Preise einseitig mithilfe eines Pop-up-Fensters mit Bestätigungs-Button, ist das unzulässig. Netflix hätte die Nutzer aktiver fragen müssen, ob sie einem teureren Abo-Vertrag zustimmen.
Netflix verliert vor Gericht: Kann ich mir Geld zurück holen?
„Eigentlich sind alle Netflix-Kunden betroffen, die in den letzten Jahren in so einem Pop-up-Fenster einer Preiserhöhung zugestimmt haben“, so Brink. Ob man jetzt auch einen Anspruch auf die Rückzahlung der Abo-Preise habe, sei nochmal eine andere Frage. Da müsse man auf die Verjährungsfristen aufpassen – in diesem Fall sei sie drei Jahre.
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SWR3 Topthema Netflix verliert vor Gericht – gibts auch für dich Geld zurück?
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Ein Nutzer hat Netflix vor Gericht verklagt und gewonnen. Das Unternehmen muss ihm knapp 200 Euro zurückzahlen. Könnt ihr euch auch Geld zurück holen?
Wie sind meine Chancen, als Netflix-Kunde Geld zurückzubekommen?
Für diejenigen, die jetzt selbst gegen die Preiserhöhungen klagen würden, stünden die Chancen gerade ziemlich gut, so unsere SWR3 Rechtsredakteurin. Netflix könne nochmal versuchen, vom BGH Beschwerde einzulegen – doch der hat in dem Fall schon in diesem Jahr gesagt: Da sind keine Rechtsfragen mehr offen!
Also auch von daher sieht es gut aus, sein Geld zurückzubekommen.
Netflix verklagen? Das müsstest du tun!
Aktuell müsse man selbst gegen Netflix klagen und sein Geld zurückverlangen. In ähnlichen Fällen, zum Beispiel gegen Amazon, habe die Verbraucherzentrale NRW eine Sammelklage eingereicht. Dieses Vorgehen wäre jetzt auch für Netflix denkbar, so Brink. „Wenn die Verbraucherzentralen ähnlich vorgehen, könnte man sich als Netflix-Kunde einfach in einer Klage dranhängen.“
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Geld zurück von Netflix? Anwaltskanzlei veröffentlicht Musterschreiben
Die Anwaltskanzlei, die mit ihrem Mandanten vor Gericht gegen Netflix den Sieg errungen hat, nutzt die aktuelle Aufregung für ihre PR-Zwecke und bietet auf ihrer Website ein Musterschreiben zum Download an. Damit soll man sich eine „Zuvielzahlung“ von Netflix zurückholen können.
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Was bedeutet das Urteil für andere Streaminganbieter?
Amazon stand im Januar 2025 in einem ganz ähnlichen Fall vor Gericht und musste auch seine Preiserhöhungen an Kunden zurückerstatten. Ganz generell lässt sich sagen, dass Unternehmen wie Amazon oder Netflix ihre Kunden nicht vor vollendete Tatsachen stellen dürfen.
Bei Preiserhöhungen muss es die Möglichkeit geben, selbst und freiwillig zuzustimmen. Das Urteil gegen Netflix hat eine Signalwirkung hat.