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Stefan Scheurer
Stefan Scheurer (Foto: SWR3)

Billiger wird es nicht: Im Januar und Februar sind die besten Schnäppchen auf dem E-Bike-Markt zu machen, gleich mehrere 1.000 Euro kann man sparen. Und das ist noch nicht alles.

Der Fahrradmarkt war die letzten Jahre ein komplettes, teils unverschämtes Chaos. Corona hat viele dazu gebracht, sich ein E-Bike zu kaufen, und Händler haben so gut verdient, wie niemals zuvor. Inzwischen sind viele Kunden sauer, wenn z. B. die Bremse mal gewartet werden muss: Denn Service-Termine sind fast zu jeder Jahreszeit schwer zu bekommen und dauern lange. Trotzdem ist der Boom ungebrochen, daher kommt hier der ultimative Tipp für alle, die sich 2023 ohnehin ein E-Bike zulegen wollen.

Ist der E-Bike-Markt nicht leergekauft?

Nein. Fahrräder zu kaufen war nie ein echtes Problem. In den letzten Jahren gab es zwar Engpässe bei vielen stationären Händlern. Wer sich aber die Zeit genommen hat, ein paar regionale Händler abzuklappern, hat jederzeit ein gutes Fahrrad abbekommen – im Sommer natürlich nicht zum Schnäppchenpreis.

Ein Teenager beim Fahhradkauf in einem Zweirad Fachhandel. Ein Verkauefer beraet den jungen Kunden und stellt den Lenker eines grünen Bikes ein. (Foto: IMAGO, IMAGO / Sven Simon)
In der Nebensaison stehen bei vielen Händlern noch Restbestände aus der letzten Hauptsaison. Hier bekommt man die meisten Rabatte. Idealerweise nimmt man sich aber jemanden mit, der sich mit Fahrrädern auskennt. Auch wichtig: Ein Fahrrad selbst zu pflegen ist nicht schwer. Wer aber wirklich nichts selbst machen möchte, ist zwingend auf den Händler vor Ort angewiesen. Die nutzen ihr Monopol, und nehmen nur Kunden, die bei ihnen gekauft haben.

Allerdings haben Fahrradhändler nur „bestimmte“ Hersteller im Sortiment. Sind die abverkauft, sagt der Händler „nix mehr zu bekommen“. Das gilt aber drei Geschäfte weiter mit Fahrrädern eines ganz anderen Herstellers nicht. Anders sieht das zur Hauptsaison bei Ersatzteilen aus: Die Preisschwankungen können locker 100% ausmachen, wenn man überhaupt an welche rankommt. Das macht die Reparatur beim Händler nicht einfacher, denn der bekommt Ersatzteile auch nicht mal eben hergezaubert.

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Warum gibt es Fahrrad-Schnäppchen im Januar & Februar?

Immer schon galt, dass der Fahrradmarkt in der Nebensaison stark nachlässt, jedes Jahr ab etwa Mitte Oktober kommt die Flaute beim Fahrradverkauf. Aber so lange das Wetter schön ist, purzeln die Preise nur spärlich.

Manche Händler bekommen auch im Herbst noch verspätete, neue Fahrräder, manchmal Nachzügler von früheren Bestellungen. Die stehen nun sinnlos rum und nehmen viel Platz weg. Das können schöne Schnäppchen im Herbst sein. Aber es ist zu früh, den Preis richtig stark zu drücken.

Die Grafik zeigt die Suchanfragen bei Google zum Fahrradkauf: In den letzten Jahren war die Nachfrage zwischen Oktober und Ende Februar am geringsten (die große Spitze war die Corona-Nachfrage-Welle). Warum wir noch nicht zu spät sind, hat mit einer Kuriosität zu tun:

Wie viel Geld kann man beim Fahrradkauf sparen?

Die immer geringere Nachfrage führt zum Druck, die Lager endlich leer zu bekommen. Denn im neuen Jahr will der Händler auch aktuelle E-Bikes dastehen haben. Und ab Neujahr ist das Vorjahresmodell schlagartig viel weniger wert. Diese drei Dinge machen den Januar zum besten Schnäppchen-Monat. Ab März wirds wieder richtig schwer.

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Beispiel: Teure E-Bikes, Mountainbikes beispielsweise, die im September noch 5.000 bis 6.000 Euro und mehr gekostet haben, gibt es im neuen Jahr jetzt für 4.000. Und das ist nicht selten. Bei kleinen Rahmengrößen ist der Rabatt am höchsten. Ende Februar werden die Schnäppchen rar und die neuen Modelle stehen „im Schaufenster“.

Wie komme ich an E-Bike-Schnäppchen?

Zugegeben, dieser geheime Schlussverkauf Januar / Februar trifft natürlich nicht auf alle Händler zu. Aber wer sich die Mühe macht, zwei Stunden im Internet die großen Händler im Umkreis von 100 km virtuell zu besuchen, wird viele günstige, gute Schnäppchen sehen. Auch die drei oder vier lokalen Händler ums Eck abzuklappern, wird sich jetzt am meisten lohnen – wer kann, sollte das im Januar erledigen. Und bitte nicht an einem Samstag, denn besser ist es, wenn der Laden richtig leer ist.

Mädchen mit Kopfhörer macht Pause beim Biken und hat sich hingesetzt. (Foto: IMAGO, IMAGO / Addictive Stock)
Wer ein bestimmtes, cooles, schönes Fahrrad sucht und es selber pflegt, kommt mit Internethändlern am günstigsten zurecht: große Auswahl und niedrigste Preise.

Was beim Fahrradkauf genau wichtig ist, haben wir hier zusammengefasst. Wer sich aber mal für eines entschieden hat, muss es nicht nehmen, wie es dasteht. Ggf. ist der Sattel nicht bequem oder man möchte noch einen Helm. Auch beim Schnäppchen kann man nochmal zusätzlich Paketpreise machen.

Gibt es Fallen beim Fahrradkauf?

Ja, mehrere. Die problematischste ist die Entfernung zum Händler, wenn man selbst nicht einmal die Bremse warten möchte (und das ist bei jedem Rad das erste, was gut in Schuss gehalten werden muss). Grundsätzlich gilt: Je näher der Händler, desto besser, wenn man zwei linke Hände hat.

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Viele Händler machen Fahrradreparaturen nur, wenn das Rad auch bei ihnen gekauft wurde. Ein Verhalten, das man unanständig finden kann. Wer ein Fahrrad ausschließlich im Internet kauft, kann also in große Probleme kommen, außer er macht die Wartung selbst – und das ist selbst bei teuren E-Bikes eigentlich kein Problem mehr. Das ist aber kein Appell, das Fahrrad nicht mehr im Internet zu kaufen. Wer genau weiß, was er will (und nicht probefahren muss), trifft auf sehr viele seriöse Rad-Internet-Shops in Deutschland.

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