Stand
AUTOR/IN
Isabel Gebhardt
Isabel Gebhardt (Foto: SWR3)
Svenja Maria Hirt
Svenja Maria Hirt (Foto: SWR3)
Amelie Heß
Amelie Heß (Foto: SWR)

Im Oktober 2021 kam eine Kamerafrau bei einem Dreh durch einen Schuss ums Leben. Abgefeuert hatte Alec Baldwin. Deshalb wurde er angeklagt. Jetzt ist klar, wie es in dem Fall weitergeht.

Es war ein Schock im Oktober 2021: Bei einem Filmdreh für den Western Rust wurde die Kamerafrau Halyna Hutchins erschossen. Kurz bevor der tödliche Schuss gefallen ist, wollte das Drehteam proben, wie Alec Baldwin und die Kamera stehen müssen, um die Szene so gut wie möglich zu filmen. Dabei zielte Baldwin auf die Kamera und drückte ab. Die Pistole war allerdings mit einer echten Kugel geladen, weshalb die Kamerafrau tödlich verletzt wurde.

Vorwurf der fahrlässigen Tötung gegen Schauspielstar

Daraufhin wurde der Schauspieler wegen fahrlässige Tötung angeklagt. Damit sollte für „Gerechtigkeit“ für die getötete Halyna Hutchins gesorgt werden, erklärte die zuständige Staatsanwältin im US-Bundesstaat New Mexico Mary Carmack-Altwies im Februar.

Jetzt gab es aber offenbar eine Wende in dem Fall. Die Anwälte von Baldwin teilten mit, dass es die Anklage gegen den Schauspieler fallen gelassen wird. Auch die zuständige Staatsanwaltschaft hat das bestätigt.

Aber: Die Ermittlungen in dem Fall sollen weitergehen. Laut der Mitteilung seien in den letzten Tagen neue Sachverhalte bekannt geworden, die weitere Untersuchungen und forensische Analysen erforderten. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte Baldwin erneut belangt werden, hieß es weiter.

Kritik an Sicherheitsvorkehrungen am Filmset

Bis heute ist unklar, wie die scharfe Munition an das Set gelangte. Nach dem Vorfall hatte die Polizei mitgeteilt, dass die Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit Waffen am Filmset von „Rust“ nur sehr lax gewesen seien. Regieassistent Dave Halls, der Baldwin die Waffe gegeben hatte, gab in seinem Verhör damals zu, er habe die Waffe nur unvollständig geprüft und nicht alle Patronen inspiziert. Er könne sich auch nicht erinnern, ob die zuständige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed die Trommel des Revolvers vollständig rotiert habe.

Baldwin sieht sich unschuldig

Halls bekannte sich bereits schuldig – er wurde Ende März zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Sowohl Baldwin als auch Gutierrez-Reed weisen aber jegliche Verantwortung für das Unglück von sich. Baldwin argumentierte stets, ihm sei die Waffe gereicht und gesagt worden, sie sei „cold“ – also nicht geladen.

Sonderstaatsanwältin Andrea Reeb erklärte: „Wenn diese drei Menschen – Alec Baldwin, Hannah Gutierrez-Reed oder David Halls – ihren Job gemacht hätten, dann wäre Halyna Hutchins heute am Leben. So einfach ist das.“

Die Beweise zeigen eindeutig ein Muster krimineller Missachtung der Sicherheit am Filmset von 'Rust'.

Bei einer Verurteilung hätten Baldwin laut dem Gesetz von New Mexico bis zu 18 Monate Haft und eine Geldstrafe von 5.000 Dollar (rund 4.626 Euro) gedroht.

Zivilklage gegen Baldwin beigelegt

Eine Zivilklage von Matthew Hutchins, dem Ehemann der verstorbenen Kamerafrau, war im Oktober außergerichtlich beigelegt worden. „Wir glauben alle, dass Halynas Tod ein schrecklicher Unfall war“, betonte der Witwer damals. Er habe kein Interesse daran, Baldwin und den Filmproduzenten die Schuld zuzuweisen. Stattdessen wollte er die letzte Arbeit seiner Frau würdigen und den Dreh des Films weiterführen. Am Dienstag hat die Produktionsfirma bekannt gegeben, dass die Dreharbeiten am Donnerstag wieder aufgenommen werden sollen. Hutchins' Witwer soll dann als Produzent dabei sein..

Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Viele Personen, Unternehmen und Vereine haben auf Facebook Profile und posten dort auch wichtige Infos über sich selbst. Ein solcher Post kann dadurch zu einer Nachrichten-Quelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und der Post echt sind. Profile mit einem blauen Haken wurden durch Facebook selbst auf ihre Echtheit überprüft. Facebook ist Teil des US-Unternehmens Meta Plattforms, dem unter anderem auch Instagram und WhatsApp angehören.

Die AFP (Agence France-Presse) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AP und SID.

Stand
AUTOR/IN
Isabel Gebhardt
Isabel Gebhardt (Foto: SWR3)
Svenja Maria Hirt
Svenja Maria Hirt (Foto: SWR3)
Amelie Heß
Amelie Heß (Foto: SWR)

Meistgelesen

  1. Neue Regeln sollen kommen „Führerschein-Hammer“ im Faktencheck: Was plant die EU-Kommission wirklich?

    Die EU will auf die neuen Anforderungen im Straßenverkehr reagieren und plant Verkehrsregeln, die auf die heutige Zeit zugeschnitten sind. Wie sollen die neuen Regeln aussehen?

  2. Unwetter in der Eifel Mehrere Dächer abgedeckt: War es ein Tornado?

    Nach einem Unwetter im Eifelkreis Bitburg-Prüm werden Schäden gemeldet: Es gab einen Erdrutsch und Häuser wurden abgedeckt.

  3. Rechtsextreme Einstellung Umfrage: So viele Deutsche hätten gerne wieder eine Diktatur

    Die Mehrheit der Deutschen lehnt den Rechtsextremismus ab. Aber: Jeder zwölfte Deutsche hat laut einer Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung ein rechtsextremes Weltbild.

  4. Berlin

    CDU verwechselt da etwas Wichtiges ... CDU-Panne in Imagefilm: Bei Sekunde 19 müsst ihr lachen, versprochen!

    Die CDU hat ein neues Logo und präsentierte es in einem Imagefilm. Das könnte das Ende der Geschichte sein. Ist es aber nicht: Die CDU blamierte sich damit bis auf die Knochen – aber rettet sich sehr sympathisch.

  5. Liveblog: Krieg in der Ukraine Selenskyj-Besuch: Biden sagt Ukraine weitere Hilfen zu

    Russland versucht weiter, die Ukraine einzunehmen. Der Krieg hat auch Auswirkungen auf Europa und die ganze Welt. Alle Infos dazu.

  6. Wer will Elternsprecher werden!? Bullshit-Bingo: Das sind die besten Sprüche am Elternabend!

    Elternabend – das Lieblingsevent vieler Eltern mit Schulkindern! Hier gibt's ein Bullshit-Bingo mit den typischen Sprüchen, die wir bestimmt mit etwas Spaß besser ertragen.

    Die Morningshow SWR3