Rund 80 Organisationen und Vereine werden die 25 Millionen Euro der Österreicherin Marlene Engelhorn erhalten. Das Geld der 31-Jährigen geht an Initiativen, die sich mit den Themen Klima und Umwelt, günstiges Wohnen, Gesundheit und Soziales sowie Integration und Bildung beschäftigen. Mit der Entscheidung sei nicht nur Geld, sondern es seien Wertschätzung, Respekt und viele Zukunftschancen verteilt worden, sagte Angelika Taferner vom Bürgerrat.
Der Bürgerrat wollte auch etwas für den Klimaschutz tun. Deshalb erhält der Naturschutzbund Österreich mit 1,6 Millionen Euro den höchsten Betrag. Das Geld wird nicht auf einen Schlag gezahlt, sondern über mehrere Jahre verteilt, um den Organisationen Planungssicherheit zu geben, hieß es.
25 Millionen Euro verteilt: Wer hat entschieden?
Ein Rat aus 50 Personen hatte an sechs Wochenenden darüber diskutiert, wie das Geld besonders sinnvoll eingesetzt werden kann. Für den „Guten Rat für Rückverteilung“ waren Bürger im Alter von 16 bis 85 Jahren repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ausgewählt worden.
Warum wurden die 25 Millionen Euro von Marlene Engelhorn verteilt?
Die Österreicherin Marlene Engelhorn kommt aus einer reichen Unternehmerfamilie – sie ist eine entfernte Nachfahrin von BASF-Gründer Friedrich Engelhorn. Von ihrer Großmutter erbte sie deshalb eine Millionensumme. Doch sie wollte das Geld nicht. Sie setzt sich seit Jahren für die Wiedereinführung von Vermögens- und Erbschaftssteuern in Österreich ein. Allein in den nächsten 30 Jahren würden 600 Milliarden Euro in Österreich steuerfrei vererbt. Reiche müssten einen noch viel größeren Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft leisten, als es aktuell der Fall sei, so ihr Credo. Deswegen hat sie ihr Geld verschenkt.
Auch in SWR3 PUSH war die außergewöhnliche Aktion von Marlene Engelhorn Thema:
Was macht Marlene Engelhorn jetzt?
Die Sozialaktivistin hat nicht ihr ganzes Geld verschenkt. Einen Teil hat sie behalten, der ihr den Übergang in das Berufsleben erleichtern soll. Auch ihr gutes Netzwerk und ihre vermögende Familie geben ihr Sicherheit. Sorgen mache sie sich nicht, betonte sie zum Start des Bürgerrats.