Ach ja, schön waren die Zeiten, in denen wir noch regelmäßig Taschengeld bekommen haben und nichts dafür tun mussten, außer Kind zu sein. Mittlerweile sind viele von euch wahrscheinlich eher in der Situation, dass ihr diejenigen seid, die das Taschengeld geben. Bargeld ist aber nicht mehr die einzige Möglichkeit dafür – im Internet und an Schulen gibts immer wieder Werbung für digitale Bezahl- oder Kreditkarten für Kinder.
Ihr wollt direkt eure Meinung dalassen? Dann gehts hier zur Umfrage!
Taschengeld für Kinder auf Bezahlkarte: Die Idee dahinter
- Eltern können diese Karten aufladen.
- Kinder bezahlen dann damit am Kiosk oder im Laden.
- Eine App, die da gerade viral geht, heißt Bling. Hier haben die Eltern die absolute Kontrolle und können alle Ausgaben der Kinder überwachen.
- Andere Möglichkeiten sind herkömmliche EC-, Debit- oder Kreditkarten, die mit einem Konto verknüpft sind.
Wie ist die Rechtslage? „Eltern haften (immer) für ihre Kinder“: Mythos oder Gesetz?
Ihr kennt es alle: Das gelbe Schild mit der schwarzen Aufschrift „Eltern haften für ihre Kinder“. Sehr beliebt an Baustellen und Spielplätzen. Aber stimmt das überhaupt? Hier gibts den Check!
In SWR3 MOVE hat Volker Janitz mit Taiga Brahm, Forscherin an der Uni Tübingen im Bereich Wirtschaftsdidaktik, über digitales Taschengeld gesprochen. Sie findet, es sei eine weitere Möglichkeit, „Kinder und Jugendliche an das Geld und an das Zahlen heranzuführen“.
Dennoch rät sie, mit einem Sparschwein anzufangen und langsam ins Digitale überzugehen. Für Kinder seien Münzen und Scheine greifbarer, weil sie direkt sehen, wie viel Geld sie ausgeben können.
Auch SWR Marktcheck hat sich digitale Taschengeldmöglichkeiten genauer angeschaut. Hier findet ihr weitere Tipps dazu ⬇️
Taschengeld ab jetzt digital Kreditkarte für Kinder: Eltern können per App jeden Einkauf kontrollieren
Viele Banken haben Schüler- oder Taschengeldkonten mit Guthabenkarte. Eltern bekommen Werbung für eine Prepaid-Kreditkarte mit App speziell für Kinder. Was dabei zu beachten ist.
Bargeld greifbarer für Kinder als Kreditkarte
Am besten würden Kinder durch eigene Erfahrungen lernen. Brahm rät also, früh mit jungen Kindern einkaufen zu gehen, mit ihnen Preise zu vergleichen und sie selbst zahlen zu lassen.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass Geld nicht nur abstrakt behandelt wird, sondern eben auch im Alltag eingebunden wird.
Was sind Kindergeld, Elterngeld und Co. – der Leitfaden für frischgebackene Eltern
Sie betont aber auch, dass Bargeld immer weiter aus dem Alltag verschwindet und deshalb digitale Zahlungsmittel wie Bankkarten von Kinder- und Jugendkonten immer mehr eine Rolle spielen. „Damit können Kinder auf die heutige Realität vorbereitet werden und Medienkompetenz im Umgang mit Geld entwickeln“, so Brahm.
Die Ausgaben müsse man ihrer Meinung nach nicht alle kontrollieren, sondern eher darüber sprechen, welche Käufe sinnvoll oder weniger sinnvoll waren. So könnten Kinder aus Fehlern lernen und Verantwortung übernehmen – bei kleinen Beträgen.
Das ganze Gespräch könnt ihr euch hier anhören:

Nachrichten Taschengeld auf Bezahl- und Kreditkarten für Kinder
- Dauer
Wie sinnvoll ist der 5 Euro Schein für die Kinderspardose noch? Im Netz und an Schulen wird gerade immer mehr Werbung gemacht für digitale Bezahlkarten für Kinder. Die Idee: Das Kind bekommt eine eigene Bezahlkarte, die wird von den Eltern aufgeladen und dann kann das Kind am Kiosk mit Karte zahlen. Viral geht gerade zB eine App namens Bling. Und die funktioniert mit absoluter Kontrolle für die Eltern, die können dann jede Ausgabe überwachen. Frau Dr Taiga Brahm forscht an der Uni Tübingen im Bereich Wirtschaftsdidaktik und hat sich die App mal angeschaut.
Taschengeld für Kinder: So macht ihr das in SWR3Land
In SWR3 MOVE habt ihr uns erzählt, wie ihr mit Taschengeld umgeht und ob ihr es lieber bar oder digital gebt. Wir haben einige eurer Meinungen zusammengefasst und hier noch eine kleine Umfrage zum Thema.
SWR3 Hörer Gerold nutzt eine EC-Karte für seine 14-jährigen Tochter: „Meine Tochter bekommt Taschengeld und hat eine EC-Karte, mit der sie bezahlt, mit einem Limit von 20 Euro. Kontrolliert wird sie nicht.“
Auch bei SWR3 Hörerin Petra aus Rottenburg ist das ähnlich. Sie hat drei Kinder, die jeweils mit sieben Jahren ein Taschengeldkonto inklusive EC-Karte bekommen haben. „Anfangs konnten sie mit der Karte aber nicht bezahlen. Wenn sie Geld ausgeben wollten, mussten sie Geld abheben und dabei überlegen, wie viel sie wirklich brauchen und ausgeben wollen.“
Ich halte es für wenig sinnvoll, eine Bezahlkarte zu früh zu nutzen. Die Kinder bekommen keinen Bezug zur Menge, die sie wirklich ausgeben, und wie viel noch da ist.
Was, wenn alle Kinder nur noch Sophia und Noah heißen
SWR3 Hörer Emil aus Osthofen bekommt sein Taschengeld auf eine Karte. Das findet er besser so: „Vorher habe ich es in bar bekommen, aber ich finde es auf der Karte praktischer, weil man es sozusagen auf einmal ausgeben kann.“
Der 12-jährige Sohn von SWR3 Hörerin Sabrina bekommt sein Taschengeld noch in bar: 10 Euro pro Monat. „Er darf dann selber entscheiden, ob er es ausgibt oder in die Spardose schmeißt.“
SWR3 Hörerin Jutta ist Oma und findet auch, dass ihre Enkelin und ihr Enkel selbst entscheiden sollten, wofür sie ihr Taschengeld ausgeben.
Nur so kann man lernen! Geld ausgeben. Dann muss man auf das nächste Taschengeld warten.