Die Schweizer Alpen sind ständig in Bewegung – auch wenn das mit bloßem Auge nicht immer zu erkennen ist. Aktuell bricht aber so viel an Bergmasse ab, dass im Lötschental die höchste Alarmstufe gilt. Die Einwohner des Dorfes Blatten unterhalb der Region Kleines Nesthorn und Birchgletscher mussten von jetzt auf gleich aus ihrem Dorf raus.
Die Bilderstrecke vom 19. Mai zeigt, wie der Ostgrat kollabiert, gepostet auf Instagram vom „walliserbote“:
Prognose Bergsturz: 5 Millionen Kubikmeter Fels könnten abbrechen
In SWR3 Push hat Basti Müller mit Schweiz-Korrespondentin Kathrin Hondl gesprochen. Sie sagt, es gebe Prognosen, dass bis zu fünf Millionen Kubikmeter Fels abbrechen könnten – was enorm wäre.
Dennoch habe sie den Eindruck, dass die Einwohner des kleinen Bergdorfes trotz des ganzen Stresses und der Angst erstaunlich entspannt mit der Situation umgehen – und sagen: „Der Mensch muss sich eben nach der Natur richten und nicht umgekehrt.“

Nachrichten Bergsturz droht: So gehen die Menschen vor Ort damit um
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Bergsturz droht: So gehen die Menschen vor Ort damit um
In Blatten leben etwa 300 Menschen – die mussten alle gehen. Wie Schweizer Medien berichten, sind sie bei Verwandten, Freunden oder in Hotels untergekommen. Touristen befinden sich laut Sprecher des regionalen Führungsstabes kaum welche in der Ferienregion, weil gerade Zwischensaison ist.
Schweiz: Blatten im Lötschental – erst Felsturz, jetzt Bergsturz
Das ist bisher im Lötschental im Wallis passiert: Vor einigen Tagen gab es in Blatten bereits einen Felssturz am Kleinen Nesthorn. Der traf auf den Birchgletscher und riss einen Teil davon mit sich. Dadurch entstand ein Murgang – also eine Schlammlawine –, die außerhalb des Dorfes zum Stehen kam.
Seitdem gab es auch immer wieder kleinere Felsstürze, den letzten größeren gab es laut einem Sprecher des Regionalen Führungsstabs am Montagabend. Geologen gehen davon aus, dass bald noch viel größere Erdmassen abbrechen können.
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Bergsturz und Evakuierung in Blatten und Brienz – das sind die Unterschiede
Erst im November hat es in Brienz in Graubünden ebenfalls einen massiven Bergsturz gegeben – seitdem wohnen dort keine Menschen. Nur stundenweise können sie in ihre Häuser zurück.
Wenn das Risiko zu hoch bleibt Schweizer Dorf Brienz ist menschenleer – für immer?
Auf dem Hang oberhalb von Brienz sind wieder riesige Schuttmassen in Bewegung geraten. Das Dorf wurde für unbestimmte Zeit evakuiert.
Der Unterschied zu dem aktuellen Bergsturz in Blatten ist: In Brienz war den Menschen schon seit mehreren hunderten Jahren klar, dass es irgendwann zu einem großen Erdrutsch kommen würde.
Im Interview mit dem SRF erklärte ein ehemaliger Professor für Ingenieurgeologie von der ETH Zürich, dass auch die Steilheit der Berghänge einen Unterschied machten. So sei Blatten nicht so flach wie Brienz, was die Geschwindigkeit der Prozesse im Lötschental beeinflusse.
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