QR-Codes, E-Mails, Briefe, Anrufe – das alles faken Betrüger, um an eure Daten zu kommen. Seid ihr drauf reingefallen und findet plötzlich unautorisierte Abbuchungen auf der Kreditkarte, gibt es einen Lichtblick. Denn streng genommen muss die Bank euer Geld zurückholen, wenn ihr euch nicht grob fahrlässig verhalten habt! Was genau das bedeutet und was trotzdem passieren kann, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in der SWR3 Morningshow mit Anneta Politi und Kemal Goga.

SWR3 Morningshow Was tun bei Kreditkartenbetrug?
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QR-Codes, E-Mails, Briefe, Anrufe – das alles faken Betrüger, um an eure Daten zu kommen. Seid ihr drauf reingefallen und findet plötzlich unautorisierte Abbuchungen auf der Kreditkarte, gibt es einen Lichtblick. Denn streng genommen muss die Bank euer Geld zurückholen, wenn ihr euch nicht grob fahrlässig verhalten habt! Was genau das bedeutet und was trotzdem passieren kann, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in der SWR3 Morningshow mit Anneta Politi und Kemal Goga.
Opfer von Kreditkartenbetrug: Wie bekomme ich mein Geld zurück?
Laut Nauhauser muss man hier zwischen zwei Fällen unterscheiden: Handelt es sich bei dem abgebuchten Geld um eine Zahlung, die ihr nicht autorisiert und aktiv freigegeben habt? Dann muss eure Bank das Geld zurückerstatten. In dieser Rückerstattungspflicht steht die Bank nicht, wenn ihr euch grob fahrlässig verhalten habt.
Hier wird es allerdings etwas tricky: Banken versuchten wohl oft, ihre Kundschaft damit abzuwimmeln, dass sie eben grob fahrlässig gehandelt hätten. Laut EU bleiben darum 80 Prozent der Opfer von Kreditkartenbetrug auf ihrem Schaden sitzen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Urteil vom März 2024 deswegen eure Rechte gestärkt. Heißt konkret: Die Banken sind in der Beweispflicht und müssen euch erst einmal nachweisen, dass ihr wirklich grob fahrlässig gehandelt habt.
Wenn die Bank mir grobe Fahrlässigkeit vorwirft, dann bitteschön: Beweise vorlegen!
Nauhauser betont hier aber auch, dass man sich „jeden einzelnen Fall wirklich ganz sorgfältig anschauen“ müsse. Die Verbraucherzentrale könne hier unterstützen, aber leider komme man in der Regel erst zum Erfolg, wenn man einen Anwalt einschalte.
Vermeidet diesen Fehler, wenn ihr auf Kreditkartenbetrug reingefallen seid!
Der häufigste Fehler, der euch Nauhauser zufolge passieren kann: der Bank nicht Bescheid geben. Sobald ihr also merkt, dass ihr Opfer eines Kreditkartenbetrugs geworden seid oder euch irgendetwas komisch vorkommt, meldet es sofort eurer Bank und lasst gegebenenfalls euer Konto sperren!
Nauhauser rät außerdem: „Strafanzeige erstatten, das ist auch wichtig, denn die Bank braucht das polizeiliche Aktenzeichen. (...) Mutmaßungen, wie denn der Betrug abgelaufen sein könnte, sollte man für sich behalten.“ Das könnte sie später nämlich möglicherweise gegen euch verwenden. „Am besten einfach den Betrug melden und sagen: Ich hab diesen Zahlungsvorgang nicht autorisiert“, fasst er zusammen.
Betrug bei der Kreditkarte: Diese Maschen gibt es
Um nicht auf die Maschen reinzufallen, solltet ihr wissen, welche es überhaupt gibt. Nauhauser nennt Folgende:
- Phishing per E-Mail oder SMS
- Betrug per Brief
- Betrug per Telefon
- Fake-Shops und Fake-Webseiten
- Fake-QR-Codes
Um euch davor zu schützen, gibt es einige Tipps. Überprüft zum Beispiel die Adresszeile der Webseite oder checkt den Shop im Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale. Seid auch generell skeptisch, wenn eure Bank euch per E-Mail, Telefon oder Post dazu auffordert, eure Login-Daten zu aktualisieren. Fragt sicherheitshalber noch einmal unter euch bekannter Nummer bei der Bank nach.
Mehr Infos dazu, wie ihr euch vor SMS-Betrug schützen könnt, gibts hier:
Über 11.000 Beschwerden Abzocke mit Paket-SMS – so erkennst du den Betrug!
Du bekommst eine SMS von einem vermeintlichen Paketdienst: Angeblich fehlen Zollgebühren oder Adressinformationen für deine Lieferung? Achtung, das ist eine Betrugsmasche!
Zu gefälschten QR-Codes haben wie euch hier Tipps zusammengefasst:
Quishing statt Phishing Vorsicht vor Abzocke mit QR-Codes – warum ihr nicht alles scannen solltet
Ein QR-Code erspart die Suche nach der richtigen Webseite. Betrüger nutzen das aus, um an unsere Daten zu kommen – zum Beispiel in Basel an Parkuhren. Wie ihr euch schützen könnt:
Und mehr Tipps dazu, wie ihr Fake-Shops entlarvt, findet ihr hier:
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