Der Disziplinarausschuss der Fifa schloss Rubiales von sämtlichen Fußball-Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene aus, wie der Weltverband am Montag mitteilte.
SWR3-Korrespondent Nikolas Buschschlüter berichtet über die Begründung der Fifa:
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Nachrichten Fifa sperrt EX-Fussballboss Rubiales für drei Jahre
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Fifa sperrt EX-Fussballboss Rubiales für drei Jahre
Rubiales kündigte seinerseits auf X an, die Sperre vor Gericht anfechten zu wollen. "Ich werde sogar so weit gehen, den Fall vor das höchste Gericht zu bringen, um sicherzustellen, dass Gerechtigkeit herrscht und die Wahrheit ans Licht kommt".
Rubiales wegen Kuss bei WM-Finale vor Gericht: Das ist passiert
Rubiales muss sich wegen des Vorwurfs der sexuellen Gewalt vor Gericht verantworten, nachdem er die Spielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August auf den Mund geküsst hatte. Vor dem Untersuchungsrichter bestritt er allerdings alle Vorwürfe. Er gab laut Justiz an, dass der Kuss auf den Mund einvernehmlich geschehen sei.
Hermoso sieht den Vorfall dagegen als sexuellen Übergriff. Sie hatte Anzeige gegen den Ex-Fußballverbandschef erstattet. Neben des Vorwurfs der sexuellen Gewalt beschuldigt die Fußballerin Rubiales auch, sie unter Druck gesetzt zu haben. Sie habe sich unmittelbar nach dem Aufruhr über den Kuss zu seiner Verteidigung äußern sollen, was laut Staatsanwaltschaft als Straftatbestand der Nötigung angesehen werden könnte.
![Die spanische Nationalspielerin Jenni Hermoso wird vom spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales nach dem Gewinn der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 geküsst (Foto: IMAGO, Noe Llamas / SPP) Die spanische Nationalspielerin Jenni Hermoso wird vom spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales nach dem Gewinn der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 geküsst](/aktuell/nachrichten/1713363404714%2Crubiales-hermoso-kuss-100~_v-16x9@2dXS_-b9bac15fe0af001f663131e7814653aed0ad7167.jpg)
Kuss-Skandal: Diese Strafe droht Rubiales
In dem jetzt laufenden Verfahren muss der Richter entscheiden, ob Rubiales wegen des Kusses auf die Anklagebank kommt.
Nach einer kürzlich erfolgten Reform des spanischen Strafgesetzbuchs kann ein nicht einvernehmlicher Kuss als sexuelle Gewalttat betrachtet werden. Die Strafen dafür können nach Angaben der Staatsanwaltschaft von einer Geldstrafe bis hin zu vier Jahren Gefängnis reichen.
Land schämt sich für seinen „Kuss“-Minister Baerbock geküsst: Kroatiens Außenminister entschuldigt sich
Die Schlagzeilen in Kroatien sind einhellig: Medien berichteten über einen „peinlichen Moment“ und ein „Fiasko“. Mittlerweile gibt es eine Entschuldigung. Was ist vorgefallen?
Rubiales als Verbandschef zurückgetreten
Nach dem Vorfall gab es viele Forderungen, dass Rubiales seinen Posten als spanischer Fußballverbandschef abgibt. Erst hatte der Funktionär sich geweigert – doch dann gab er seinen Rücktritt doch bekannt.
FIFA sperrt Rubiales zunächste für 90 Tage
Der Weltverband FIFA hatte ein Disziplinarverfahren gegen Rubiales eingeleitet und ihn für zunächst 90 Tage suspendiert. Auch das oberste Sportgericht Tad hat ein Verfahren gegen Rubiales eingeleitet. SWR3-Korrespondent Marc Hoffmann erklärt die Hintergründe:
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Nachrichten Spanischer Sportgerichtshof leitet Verfahren gegen Rubiales ein
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Der oberste Sportgerichtshof Spaniens hat ein Verfahren gegen Fußballverbandschef Luis Rubiales eröffnet. Die Entscheidung fiel nach fünf Tagen schwieriger Beratungen. Rubiales, der bei der WM-Siegerehrung Nationalspielerin Jenni Hermoso ungefragt geküsst hatte, lehnt weiterhin einen Rücktritt ab. MH
Das Gericht ließ sich fünf Tage Zeit mit der Entscheidung. Am Ende gaben die Mitglieder des Sporttribunals grünes Licht für ein ordentliches Verfahren gegen Verbandschef Luis Rubiales. Anders als erwartet bewertet das Gericht dessen Auftreten beim Finale der Frauen-WM in Sydney lediglich als „schwerwiegendes“ Fehlverhalten und nicht - wie angenommen – als „SEHR“ schweres Vergehen. Die Richter sehen in
Hungerstreik und Entschuldigung
Rubiales Mutter Angeles Bejar war wegen der laut ihrer Aussage „unmenschlichen und blutigen Jagd“ auf ihren Sohn in den Hungerstreik getreten. Dafür hatte sie sich in ihrer Heimat Motril in der Kirche eingeschlossen und angekündigt, solange nichts zu essen, bis ihrem Sohn endlich Gerechtigkeit widerfahre. Sie musste den Hungerstreik allerdings nach einigen Tagen aufgrund gesundheitlicher Probleme beenden.
Rubiales hatte den Kuss erst öffentlich als eine „unwichtige Geste der gegenseitigen Zuneigung" bezeichnet. Später postete er dann in einem Video-Statement auf Social Media eine Entschuldigung:
Ich muss mich entschuldigen, da führt kein Weg dran vorbei. Und ich muss daraus lernen und verstehen, dass man als Präsident einer so wichtigen Institution wie der RFEF vorsichtiger sein muss, vor allem bei Zeremonien und dieser Art von Angelegenheiten.
Reaktionen auf Rubiales-Skandal: Fremdschämen und Solidarität mit Hermoso
Der Kuss-Skandal und das Verhalten von Rubiales löste in Spanien eine Welle der Empörung aus. Aus Protest gegen den Verbands-Chef will Nationalspieler Borja Iglesias nicht mehr für die „La Roja“, die spanische Nationalmannschaft der Männer, spielen. Auf X, ehemals Twitter, schrieb Iglesias: Dieser Rücktritt gelte, „bis sich die Dinge ändern, und diese Art von Handlungen nicht ungestraft bleiben“.
Der spanische Ex-Nationaltorhüter Iker Casillas schrieb auf X, das Verhalten des Verbandschefs sei zum „Fremdschämen“.
Die spanische Gleichstellungsministerin, Irene Montero, schrieb auf X, früher Twitter: „Es ist eine Form der sexuellen Gewalt, die wir Frauen täglich erleiden und die bisher unsichtbar war und die wir nicht normalisieren dürfen.“ Dies sei Aufgabe der gesamten Gesellschaft. „Die Zustimmung steht im Mittelpunkt. Nur ein Ja ist ein Ja.“
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez bezeichnete am Dienstag Rubiales' Entschuldigung als „unzureichend“. „Was wir gesehen haben, ist eine inakzeptable Geste“, so der Regierungschef.
Und die Entschuldigungen von Herrn Rubiales reichen nicht aus, ich würde sie als unangemessen bezeichnen, deshalb muss er weitere Schritte unternehmen, um klarzustellen, was wir alle gesehen haben.