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Die Not-Schleusung bei Müden, die nach einem Unfall auf der Mosel läuft, ist spektakulär. Bis zum 27. Dezember sollen alle Schiffe durch sein. Der Regelbetrieb könnte schon Anfang Februar wieder anlaufen.

Das Wasserstraßenamt Mosel-Saar-Lahn in Koblenz hofft, dass die defekte Schleuse in Müden Anfang Februar repariert ist. Der Leiter des Amtes, Schöpflin, sagte in SWR Aktuell, ab Januar würden Gerüste eingebaut, das Ersatzschleusentor werde bereits in Trier gefertigt. Schon am 1. Februar soll die Schleuse dann wieder regulär in Betrieb gehen. Das ist früher als angenommen: Bisher waren Experten davon ausgegangen, dass die Sanierungsarbeiten an der Schleuse bis Ende März 2025 dauern könnten.

Die Schleuse Müden war bei der Kollision eines Frachtschiffs am 8. Dezember schwer beschädigt worden. Rund 70 Schiffe steckten auf der Mosel fest und konnten nur dank Not-Schleusungen von Müden (Kreis Cochem-Zell) in Richtung Rhein weiter fahren. Wenn es gut laufe, sollen bis zum 24. Dezember wohl alle Schiffe geschleust sein, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA). Wenn nicht, werde es voraussichtlich bis zum 27. Dezember so weit sein.

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Not-Schleusung auf der Mosel: So geht das

  • Damit die Schiffe geschleust werden können, wird eine Art Ersatz-Schleusentor gebaut.
  • Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Mosel-Saar-Lahn schichtet ein Kran dafür neun Stahlteile übereinander.
  • Taucher bringen die Balken unter Wasser in die richtige Position.
  • Nach vorne ist die Schleuse mit Dammbalken abgesperrt. Das Wasser kann dort über einen 15 cm breiten Schlitz abfließen.
  • So erreichen die Schiffe den unteren Wasserstand.

Mit der Technik hinter der Not-Schleuse hat sich auch Anno Wilhelm im SWR3 Topthema beschäftigt:

Auf diese Art und Weise sollen die 70 festsitzenden Schiffe abwärts geschleust werden. Das kann aber einige Zeit dauern. Denn: Statt der gewöhnlichen 20 bis 30 Minuten dauert die Not-Schleusung laut WSA vier bis fünf Stunden.

So sieht die provisorische Schleuse aus:

Nach dem Schleusenunfall an der Mosel soll am Montag mit der Notschleusung begonnen werden.

So arbeitet ein Taucher bei der Not-Schleusung

Berufstaucher Michael Morschett hat in SWR3 MOVE mit Michael Wirbitzky über seine Arbeit als Taucher bei den Not-Schleusungen gesprochen. Die Arbeit ist für ihn reine Routine: Schlechte Sicht und kalte Temperaturen seien Berufstaucher gewöhnt.

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SWR3 NOW Interview mit Michael Morschett: Taucher an der kaputten Mosel-Schleuse

Dauer

Berufstaucher Michael Morschett hat in SWR3 Now mit Michael Wirbitzky über seine Arbeit als Taucher bei den Not-Schleusungen gesprochen.

Not-Schleusung ist eine Premiere

Schiffe ohne Schleusentor zu schleusen, ist laut dem WSA so noch nie gemacht worden. Um die Schiffe möglichst schnell auf die andere Seite zu bekommen, wird ein 24-Stunden-Betrieb eingerichtet. So können fünf bis sechs Schiffe pro Tag geschafft werden. Bis Silvester sollen alle Schiffe notgeschleust sein.

Wie die erste Not-Schleusung gelaufen ist, seht ihr hier:

Mosel-Schleuse bei Müden nach Unfall kaputt: Das ist passiert

Ein Frachter hat die Schleuse gerammt und dabei schwer beschädigt. Nach Angaben des WSA wurden bei dem Unfall beide Torflügel der Schleuse vollständig aus ihrer Verankerung gerissen und deformiert. Außerdem seien die Antriebszylinder für die beiden Torflügel massiv beschädigt worden.

Ein Frachter rammte ein Schleusentor bei Müden.
Ein Frachter rammte ein Schleusentor bei Müden.

Alle Teile sind den Angaben nach nicht mehr nutzbar und müssen komplett ersetzt werden. Die Mosel bleibt deshalb wohl bis Ende März für den Schiffsverkehr gesperrt.

Mehr Infos zu dem Unfall und der kaputten Schleuse gibt es bei unseren Kollegen von SWR Aktuell:

Müden

Gütertransport nach Schleusen-Unfall per Bahn und Lkw FAQ zur Mosel-Sperrung: Massive Auswirkungen und "katastrophaler Imageschaden"

Wie geht es an der Mosel weiter? Und welche Auswirkungen hat die Sperrung? Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen in einem FAQ zusammengefasst.

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