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Leo Eder
Leo Eder
Isabel Gebhardt
Isabel Gebhardt
Christian Spöcker
Christian Spöcker, SWR

Sie ist bis zu acht Zentimeter groß und heißt wie ein Vampir: Die Nosferatu-Spinne breitet sich nicht nur in SWR3Land aus, sondern ist in immer mehr Regionen zu finden.

Sie webt keine Netze, sondern jagt ihre Beute: Hierzulande sei die Nosferatu-Spinne vor allem an Hauswänden oder bei Gartenhäusern, auf Balkonen und Terrassen zu finden, sagt Frederik Eggers, Teamleiter Natur- und Umweltschutz beim Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen.

Nosferatu-Spinne: Vom Mittelmeer über Baden-Württemberg nach Niedersachsen

Die Berichte von Menschen aus SWR3Land, die eine Nosferatu-Spinne bei sich zu Hause gefunden haben, mehren sich gerade. Auch auf einer Karte, auf der jeder seine Spinnensichtungen melden kann, sieht man: Die Nosferatu-Spinne scheint derzeit besonders häufig in der Rheinebene vorzukommen.

#Spinnen-Fans aufgepasst: Ein nächtlicher Jäger mit gruseligem Namen beschäftigt in den letzten Wochen viele Menschen in Baden-Württemberg 🕷. Die #Nosferatu-Spinne wird aktuell häufiger gesichtet und gemeldet als in den Vorjahren. https://t.co/HnTb7Kj0qt

Eigentlich kommt das Tier aus dem Mittelmeerraum. Doch dann wanderte sie in Deutschland ein. Spinnen-Experten berichten, dass sie zum ersten Mal 2005 in Freiburg festgestellt wurden – in einer „Wohnung an der Sautierstraße“. 2006 gab es dann die nächste Sichtung in Hartheim am Rhein in der Colmarerstraße. Damals saß die Spinne „im Rollladenkasten eines Kellerfensters“. Die Forscher vermuten, dass die Nosferatu-Spinne durch Reisende über „Nord-Süd-Hauptverkehrsachsen (Brenner, Gotthard)“ aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland kam. Klimawandel und damit einhergehende milde Winter begünstigten nun die Ausbreitung der Tiere, sagt Nabu-Experte Frederik Eggers.

Mittlerweile kommt sie in vielen Regionen Deutschlands vor. Sie breitete sich von Süden her immer weiter aus. Wie der Nabu Niedersachsen mitteilt, gibt es jetzt auch Meldungen aus Hannover, Göttingen, Osnabrück, Oldenburg und Ostfriesland.

Spinnen-Entdeckung melden!

Wie bei allen Spinnen bittet der Nabu: Die Tiere nicht töten. Sie spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Da die Nosferatu-Spinne keinen negativen Einfluss auf heimische Arten hat, gilt das auch für sie. Der Nabu hat auch noch eine Bitte: Wer eine Nosferatu-Spinne entdeckt, soll sie melden. Dafür betreiben die Naturschützer zusammen mit dem Netzwerk Naturgucker eine Online-Plattform. Dort kann man den genauen Fundort melden und ein Foto der Spinne hochladen. Mit den Daten soll das Vorkommen der Art und ihre Verbreitung untersucht werden.

Was tun, wenn man eine Nosferatu-Spinne entdeckt?

Wenn man eine Nosferatu-Spinne im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung findet, sollte man sie einfangen. Dafür nimmt man am besten ein Glas und macht dann eine Pappe oder ein Papier darunter. Dann kann man die Spinne nach draußen bringen. Man sollte nicht versuchen, die Nosferatu-Spinne mit der Hand zu fangen. Sie können nämlich beißen, wenn sie sich in einer Gefahrensituation befinden.

Um zu verhindern, dass die Spinnen ins Haus kommen, kann man zum Beispiel Fliegennetze an Fenster und Türen anbringen. So können weder Spinnen, noch Insekten – von denen sich die Spinnen dann ernähren – nach drinnen kommen.

„Hi, wir sind wieder da!“ Die Stinkwanzen sind wieder da – so wirst du sie los!

Wo kommen die vielen Wanzen her? Sind sie gefährlich? Und gibt es Hausmittel gegen Stinkwanzen, um sie zu bekämpfen? Zeit für ein SWR3 Wanzen-Wissen (mit Bildern von Wanzen)!

MOVE SWR3

Giftige Spinne in Deutschland: Biss aber wohl harmlos

Ihren Namen verdankt die Nosferatu-Spinne der charakteristischen Musterung auf ihrem Rücken. Diese soll an den Vampir aus einem der ersten Horrorfilme der Welt erinnern, dem deutschen Stummfilm „Nosferatu – eine Symphonie des Grauens“ von 1922. Aber so schlimm ist die Spinne gar nicht, sagt Robert Pfeifle vom NABU BadenWürttemberg.

NOSFERATU 100th Anniversary Trailer

Anders als der Vampir im Film kann sie zwar nicht Blut saugen. Aber sie kann zumindest beißen und dadurch Gift absondern – wobei das Berichten zufolge weniger gefährlich sein soll, als es klingt. So sagen beispielsweise die Naturschützer vom NABU Bremen: „Der Biss soll vom Schmerz her zwischen Mückenstich und leichterem Wespenstich liegen, nach zwei Tagen sind eventuelle Schwellungen abgeklungen, also alles in allem harmlos“.

In SWR3 Push erzählt eine Hörerin von ihren Erfahrungen mit dem Biss.

Giftige Spinne sorgt für albtraumhafte Szenen

Für Ulrike Jesberger war es ein Schock, als sie die Nosferatu-Spinne zum ersten Mal in ihrem Haus in Ludwigshafen gesehen hat:

Das war absolut Horror. Wie in so einem Film.

Seit März hatte sie nicht nur 15 große Nosferatu-Spinnen zu Besuch – sie fand sogar ein Spinnennest. Und musste rund 30 Babyspinnen in Aktion beobachten: „Die haben sich auch von der Decke abgeseilt.“ Also wirklich wie in einem Horrorfilm, nur in der Realität...

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