Wer Kinder hat, dem sind sie bestimmt schon einmal untergekommen: Pokémon-Karten. Die Spielzeug-Karten gibt es (in Deutschland) mittlerweile seit 27 Jahren. Ziel des Spiels möglichst alle Pocket-Monster (daher kommt übrigens der Name Pokémon) zu sammeln.
Japan: Raubüberfälle wegen Pokémon-Karten
So weit, so gut. In Japan allerdings sind die Karten schon lange nicht mehr nur ein Spielzeug. Es gibt immer mehr Raubüberfälle auf Shops, die die Karten verkaufen. Vor allem seltene Karten haben es den Tätern angetan.
Denn die Karten haben in den vergangenen Jahren eine gewaltige Wertentwicklung erfahren: Für einige Pokémon-Karten werden in Japan bis zu eine Million Yen gezahlt – das sind umgerechnet etwa 6.000 Euro. Selbst kleine Läden machen mit dem Verkauf der Karten über eine Million Euro Umsatz – im Monat, berichtet SWR3-Korrespondent Thorsten Iffland aus Japan.
Die Polizei in Tokio hat gerade erst einen 35-jährigen Mann festgenommen, der in einem Laden 1.500 Pokémon-Karten im Wert von 1,15 Millionen Yen (etwa 7.625 Euro) geklaut haben soll. Und die Meldungen von Einbrüchen häufen sich: Mitte Mai meldete der Manager eines Ladens in der Präfektur Kumamoto, dass das Glasfenster des Ladens eingeschlagen worden sei. Es fehlten rund 600 Pokémon-Karten, darunter ein sehr wertvolles Stück für 600.000 Yen, gut 4.000 Euro.

Einige der Täter sagen, sie seien für den Raub beauftragt worden und hätten viel Geld dafür bekommen. Die Aufträge kämen über Social Media von unbekannten Auftraggebern.
Die Behörden vermuten gar mafiöse Strukturen hinter den Raubüberfällen, berichtet SWR3-Korrespondent Thorsten Iffland aus Japan:

Nachrichten Immer mehr Raubüberfälle in Japan wegen Pokémon-Karten
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Immer mehr Raubüberfälle in Japan wegen Pokémon-Karten. SWR3-Reporter Thorsten Iffland berichtet aus Tokio.
Japan: Mehr Sicherheit gegen Pokémon-Karten-Klau
Viele Geschäfte reagieren jetzt und verschärfen ihre Sicherheitsmaßnahmen. Besonders seltene und wertvolle Karten werden nicht mehr in den Schaufenstern ausgestellt. Japan-Korrespondent Iffland berichtet von einem eigentlich unscheinbaren, kleinen Geschäft in Tokio, das mit neun Überwachungskameras ausgestattet ist. Auch hier werden keine Karten mehr ausgestellt, um Diebe nicht „anzulocken“.