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Leo Eder
Leo Eder (Foto: SWR3)

Sie riskieren ihr Leben für ihre Mitmenschen. Meistens geht alles gut, aber eben nicht immer. Zwei Feuerwehrleute sind in der Nacht zum Montag im Einsatz gestorben.

11:18 Uhr am Sonntagvormittag: Die Freiwillige Feuerwehr wird zu einem Brand in einem Motorradgeschäft in Sankt Augustin bei Bonn gerufen. Mehr als 200 Einsatzkräfte versuchen das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Zeitweise war über dem Laden mit angeschlossener Werkstatt eine 50 Meter hohe Rauchsäule zu sehen.

+++ Aktuell +++🚨Sankt AugustinNach ersten Informationen sind zwei Feuerwehrleute gestorben. 11 weitere Einsatzkräfte wurden verletzt. Das Feuer ist in eimem Motorradhandel ausgebrochen.#Feuer #Feuerwehr #SanktAugustin #Einsatz #Blaulicht pic.twitter.com/QrODrSl2JZ

Brand in Motorradladen: Zwei Feuerwehrleute vermisst

Am Nachmittag kommt dann die schockierende Nachricht: Zwei Einsatzkräfte werden vermisst. Sie sollen zu den ersten gehört haben, die in das Gebäude eingedrungen sind. Laut Bürgermeister Max Leitterstorf (CDU) waren es eine Frau und ein Mann, beide erfahrene Feuerwehrleute. „Wir müssen leider vom Schlimmsten ausgehen“, fürchtet Leitterstorf. Die Einheit Niederpleis, in der die beiden aktiv waren, wurde daraufhin außer Dienst gestellt. Einheiten aus anderen Kommunen hätten die Durchführung der Löscharbeiten übernommen, so der Bürgermeister.

Zu diesem Zeitpunkt sprach er außerdem von elf leicht verletzten Personen, von denen fünf ins Krankenhaus gebracht worden seien. Zehn Einsatzkräfte seien unter den Verletzten. Er machte vor allem die große Hitze an dem Tag verantwortlich.

Es ist möglicherweise der dunkelste Tag in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin.

Sankt Augustin: Feuerwehrleute sterben im Einsatz

Das traurige Update kam um 1 Uhr nachts: Die Feuerwehrfrau und der Feuerwehrmann sind tödlich verunglückt. Sie wurden nach stundenlanger Suche in dem völlig zerstörten Gebäude gefunden. „Dieses tragische Ereignis macht uns alle bestürzt und fassungslos“, so Bürgermeister Leitterstorf – und: „Wir werden die beiden Mitglieder unserer Freiwilligen Feuerwehr nie vergessen.

++++ Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehr in Sankt Augustin-Niederpleis ++++ UPDATE 19.06., 1:00 Uhr++++ Nach...Posted by Stadt Sankt Augustin on Sunday, June 18, 2023

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gedachte der beiden Feuerwehrleute bei Twitter: „Ihr selbstloser Einsatz verdient unseren größten Respekt.

In tiefer Trauer gedenken wir der mutigen Feuerwehrleute, die heute ihr Leben bei einem Einsatz in #SanktAugustin verloren haben. Ihr selbstloser Einsatz verdient unseren größten Respekt. Unsere tief empfundene Anteilnahme gilt den Hinterbliebenen.

Im SWR3 Topthema am 19. Juni hat sich Manuela Rid mit der Gefahr, aber auch mit der allgemeinen Belastung für Feuerwehrleute beschäftigt:

Themenwoche „Zum Retten berufen“ verschoben

Feuerwehren aus der ganzen Republik kondolierten unter anderem auf Twitter. Einige änderten ihr Profilbild zu schwarz-weiß. Eigentlich hätte am 19. Juni eine Themenwoche der Berufsfeuerwehren mit dem Motto „Zum Retten berufen“ begonnen. „Aus Respekt und Anteilnahme“ verzichte man aber darauf und verschiebe den Start voraussichtlich um eine Woche, schreibt beispielsweise die Stadt Mainz.

Bei einem Großbrand in Sankt Augustin am gestrigen Sonntag, 18.6., sind zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Unser tiefes Mitgefühl und Beileid gilt den Hinterbliebenen und der Freiwilligen Feuerwehr St. Augustin. Wir wünschen allen viel Kraft.ℹ️ https://t.co/HsxF6PgfMF pic.twitter.com/PDVZWFn177

Zwei Feuerwehrmitglieder der benachbarten FF Sankt Augustin sind nicht lebend aus einem Einsatz zurückgekehrt. Unser tiefstes Mitgefühl allen eingesetzten Kräften, Freunden und Familien! Gute Genesung hoffentlich den zahlreichen Verletzten.#Feuerwehr pic.twitter.com/qGg4gjVmbE

Leider haben sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt.Die beiden als vermisst geltenden Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin konnten nur noch tot aus dem Gebäude geborgen werden. 1/3 pic.twitter.com/QynOot4xxS

Wir sind in Gedanken bei unseren Kollegen und deren Familien und Freunden in Sankt Augustin. #imEinsatzfürSanktAugustin https://t.co/QCVtF86viN

Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Viele Personen, Unternehmen und Vereine haben auf Facebook Profile und posten dort auch wichtige Infos über sich selbst. Ein solcher Post kann dadurch zu einer Nachrichten-Quelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und der Post echt sind. Profile mit einem blauen Haken wurden durch Facebook selbst auf ihre Echtheit überprüft. Facebook ist Teil des US-Unternehmens Meta Plattforms, dem unter anderem auch Instagram und WhatsApp angehören.

Twitter ist ein soziales Netzwerk aus den USA und wird häufig von Politikern oder Journalisten genutzt. Auch Unternehmen und Vereine sind auf Twitter aktiv. Sie schreiben Tweets mit wichtigen Infos über sich selbst. Ein solcher Tweet kann dadurch zu einer Nachrichten-Quelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und der Tweet echt sind. Seit Elon Musk Twitter gekauft hat, ist das allerdings schwieriger geworden. Deshalb sind wir aktuell sehr vorsichtig mit Informationen, die ausschließlich über Twitter verbreitet werden.

Die ARD - das sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender in Deutschland zusammen. Dazu gehören zum Beispiel der SWR (Südwestrundfunk), der BR (Bayerischer Rundfunk) und der WDR (Westdeutscher Rundfunk). Die ARD-Journalisten berichten in Radio, Fernsehen, Internet und über Social Media, was in ihrer Region oder auch weltweit passiert. Außerdem gibt es Redaktionen für spezielle Themen zum Beispiel die Politik in Deutschland oder Gerichtsentscheidungen in Karlsruhe oder Sendungen wie Tagesschau oder Sportschau.

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