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Leo Eder
Leo Eder (Foto: SWR3)

Viel werden die Ukrainer in dieser Nacht wohl nicht schlafen. Wo kann man sich noch sicher fühlen, wenn russische Soldaten das Land angreifen?

Bereits am Vormittag heulten die Sirenen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Da war es allerdings nur ein Probe-Alarm. Am Nachmittag heulten sie wieder. Diesmal war es ernst, die Gefahr war echt.

Ein Teil der Bevölkerung versuchte bereits, aus der Stadt zu fliehen. Auf den Straßen stadtauswärts kam man allerdings kaum mehr durch.

Traffic exiting Kyiv right now https://t.co/WpI9oOwLmu

U-Bahnhöfe als Luftschutzbunker

Bürgermeister Vitali Klitschko appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, sich möglichst in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. Vier Metro-Stationen wurden als Bunker ausgewiesen. Sie seien rund um die Uhr geöffnet, um den Bürgern bei Luftangriffen als Schutzraum zu dienen. In Kiew – wie auch in Moskau und anderen ehemals sowjetischen Großstädten – sind die U-Bahnhöfe ohnehin als Luftschutzbunker gedacht.

As Russia continues to launch air strikes on Kyiv, locals gather at subway stations that are serving as bomb shelters. Photos: Anadolu Agency https://t.co/334UoZEhrL

Tausende Menschen suchten am Abend Schutz in den Metro-Stationen – nicht nur in Kiew, sondern zum Beispiel auch in Charkiw im Osten des Landes. Viele hatten sich Decken, Wasserflaschen und Nahrung mitgenommen.

People in Kharkiv, Ukraine, gathered in a metro station with luggage, children and pets to shelter from expected Russian air strikes, after Moscow mounted a mass assault by land, sea and air in the biggest attack on a European state since World War Two https://t.co/PL4f1hqAlF https://t.co/CXhDSOwINN

People sheltering in Kharkiv's subway system. A woman can be heard saying, "I never thought something so fucked up would happen in my lifetime." https://t.co/ZJp7c4eGxX

Die Straßen in Kiew seien am Abend fast menschenleer gewesen, berichtete ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur. Von 22 bis 7 Uhr Ortszeit gilt erstmals eine Sperrstunde.

UNHCR: 100.000 Menschen auf der Flucht

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind rund 100.000 Menschen in der Ukraine auf der Flucht. Mehrere Tausend Menschen seien zudem bereits aus dem Land geflüchtet, sagte UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo der Nachrichtenagentur AFP.

Die Präsidentin der benachbarten Republik Moldau, Maia Sandu, twitterte am Nachmittag, dass bereits 4.000 Menschen die Grenze passiert hätten. Es seien Zentren zur provisorischen Unterbringung errichtet worden und die Grenzen stünden für ukrainische Bürger offen zur sicheren Durchreise oder auch, um dort zu bleiben.

First 🇺🇦 citizens arrive in 🇲🇩, with over 4000 crossings today. The govt has deployed temporary placement centers near Palanca and Ocnița. Our borders are open for 🇺🇦 citizens who need safe transit or stay. https://t.co/F0NsQcKx02

Auch die Slowakei hatte mitgeteilt, dass ihre Grenze offen stehe für Ukrainer – auch ohne Pass.

THIS IS IMPORTANT: Slovak Police announces that Ukraine-Slovak border crossings are open and every Ukrainian coming will be allowed to enter Slovakia, even without a passport, pending individual review. https://t.co/Nm1FPramJJ https://t.co/q8VTEaTP0o

Am Abend sind die ersten Flüchtlinge in Polen eingetroffen. Dort seien die Quarantäne-Regeln für Einreisende aus der Ukraine ausgesetzt worden. Es seien vor allem Mütter mit Kindern gekommen, berichtet ARD-Polen-Korrespondent Jan Pallokat:

Logo SWR3 (Foto: SWR, SWR)

Nachrichten Erste Flüchtlinge treffen in Polen ein

Dauer

ARD-Polen-Korrespondent Jan Pallokat berichtet über die ersten Menschen aus der Ukraine, die in Polen Schutz suchen.

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