Wenn Taylor Swift etwas kommentiert, dann bleibt das oft nicht nur eine Schlagzeile. Es folgen Reaktionen, es passiert was – wie jetzt nach der TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump:
Die Sängerin hat mit ihrem Wahl-Kommentar für enorme Zugriffe auf der Website vote.gov der US-Regierung gesorgt. Dort können sich Wählerinnen und Wähler über die US-Wahl informieren und registrieren lassen. Die Seitenaufrufe sind um mehr als das Zehnfache gestiegen, bestätigte ein Sprecher der GSA-Agentur dem US-Magazin Variety. Die meisten Zugriffe auf die Wahl-Website seien direkt über die Insta-Story der Sängerin gekommen.
Coup nach dem TV-Duell: Taylor Swift erklärt Unterstützung für „Kriegerin“ Harris
Direkt dem TV-Duell hatte Swift auf Instagram angekündigt, die Demokratin Kamala Harris unterstützten zu wollen. Und sie machte klar: „Ich habe mich informiert und meine Wahl getroffen. (...) Denkt dran, um wählen zu können, muss man registriert sein.“ Der Sängerin folgen auf Instagram 283 Millionen Leute – und die wissen jetzt Bescheid:
Für Kamala Harris: Taylor Swift zeigt sich als „kinderlose Frau mit Katze“
Auch sie habe die Debatte verfolgt, schreibt Swift weiter. Sie sei vor Kurzem darauf aufmerksam gemacht worden, dass eine gefälschte, durch Künstliche Intelligenz (KI) generierte Version von ihr sich für Trump ausgesprochen habe. Sie sei deswegen zu dem Schluss gekommen, dass sie ihre Wahlpläne transparent machen müsse. „Ich werde bei der Präsidentschaftswahl 2024 meine Stimme für Kamala Harris und Tim Walz abgeben.“
Ihre Begründung: Harris kämpfe „für die Rechte und Anliegen, von denen ich glaube, dass sie eine Kriegerin brauchen, die sie vertritt“. Begleitet war das Posting von einem Bild von Swift mit einer Katze, unterzeichnet war es mit ihrem Namen und der Bezeichnung „Childless Cat Lady“. Eine klare Anspielung auf eine umstrittene Aussage Trumps Vizekandidaten J.D. Vance. Der hatte 2021 erklärt, Harris und andere Demokraten seien „eine Bande kinderloser Frauen mit Katzen“, die unglücklich seien.
Schon zuvor war klar, dass Taylor Swift nicht Trump unterstützt. Wahlkampfstrategen Trumps befürchten sogar schon seit Monaten, dass die „Swifties“ bei der US-Wahl Anfang November zum Zünglein an der Waage werden könnten.
Erste Umfragen sehen Harris im TV-Duell vorn
Zuvor hatten sich Harris und Trump eineinhalb Stunden lang vor den Augen der Nation das lang erwartete TV-Duell geliefert. Analysten sagen: einen klaren Gewinner gibt es zwar nicht. Aber: Harris hat gepunktet, Trump verlor mehrfach die Contenance. Hier das Duell zum Nachlesen:
TV-Duell im US-Wahlkampf ++ Umfrage sieht Harris im Vorteil ++
Laut einer Umfrage des US-Senders CNN schneidet Harris nach dem TV-Duell besser ab als Trump. Der Republikaner fiel mit mehreren Falschaussagen auf, die teils von den Moderatoren …
Harris kam bei den Fernsehzuschauern offenbar besser an als Trump: In einer Blitzumfrage des Senders CNN sahen 63 Prozent der Befragten Harris als Siegerin des TV-Duells heute Nacht, für 37 Prozent war Trump der Sieger.
Bei einem Aspekt liegt Trump allerdings deutlich vorn: 55 Prozent denken, dass er mehr Wirtschaftskompetenz hat als Harris. Sie kommt auf 35 Prozent.
Hier fasst SWR3-Korrespondent Ralf Borchard die Debatte in aller Kürze zusammen:
Trump behauptet: Migranten fressen Hunde und Katzen – Harris lacht ihn aus
Immerhin: Zunächst gab es einen Handshake. Dann begannen aber gleich die Angriffe. Der Tenor: Trump behauptet, Harris sei eine „radikale Linke“. Harris kontert, Trump seien die Bedürfnisse der Bürger egal, ihm gehe es nur darum, andere herunterzumachen. Doch dank Trump wurde es immer wieder richtig schräg.
Der Republikaner versuchte es mal wieder mit einem krassen Ausländer-Bashing: Migranten würden Haustiere essen, hat er ernsthaft und wie immer ohne jeden Beleg behauptet: „In Springfield essen sie die Hunde – die Leute, die hierhergekommen sind – sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben.“ Hier Harris' amüsierte Reaktion auf die verrückte Behauptung:
Doch auch viele andere reagieren auf X entsprechend witzig. Ein Beispiel:
„Hunde und Katzen für Trump“, sagt dieser Post. Und die Katze rechts fordert: „Wählt Trump, damit mich die Haitianer nicht auffressen!“: