Es war in der Nacht auf Samstag, etwa 2:40 Uhr, als ein 28-Jähriger mit zwei anderen Männern in eine Schlägerei geraten ist. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen sei es im Zuge eines Streits zu „einem Gerangel“ gekommen, bei dem zwei US-amerikanische Militärangehörige auf das Opfer losgegangen sein sollen. Das teilte der Trierer Oberstaatsanwalt Manfred Stemper mit.
Dabei habe der 28-Jährige mehrere Messerstiche in den Oberkörper bekommen und sei daran gestorben. „Er ist letztlich verblutet“, sagte Stemper.
Die 25 und 26 Jahre alten Männer, die die Tat begangen haben sollen, sind Angehörige der US-Armee. Sie wurden am Samstagabend festgenommen und nach dem NATO-Truppenstatut an die US-Strafverfolgungsbehörden überstellt.
„Erinnerungslücken“ – Verdächtige von Wittlich schweigen
„Beide Soldaten bleiben für die Dauer der Ermittlungen in amerikanischem Gewahrsam“, teilte die US Airbase Spangdahlem im Eifelkreis Bitburg-Prüm mit. Das Office of Special Investigations (OSI), die Ermittlungsbehörde der Airbase, hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Die Tatverdächtigen hätten zunächst nicht ausgesagt, sagte Stemper. Einer der Männer habe angegeben, sich nicht erinnern zu können. Das Motiv für die mutmaßliche Tat sei „völlig unklar“. Die Hintergründe des Streits, der dann eskaliert sei, seien ebenfalls unbekannt. Die Soldaten hatten mit Freunden die Kirmes besucht.
Messer in der Lieser könntee Tatwaffe sein
Ob ein im nahen Bach Lieser gefundenes Messer die Tatwaffe sei, werde derzeit noch untersucht, sagte Stemper. Laut Polizei sind mehrere Gegenstände sichergestellt worden, bei denen noch kriminaltechnische Untersuchungen laufen.
Hier berichten unsere Kollegen aus Rheinland-Pfalz mit eigenen Recherchen über den Tod des jungen Mannes in Wittlich:
Obduktionsergebnis bekannt gegeben Tödlicher Streit auf Kirmes in Wittlich: Opfer ist verblutet
Für den Tod eines 28-Jährigen auf der Säubrennerkirmes sind laut Obduktion mehrere Messerstiche im Oberkörper ursächlich. Das sagte Oberstaatsanwalt Manfred Stemper.
Hier der SWR-TV-Bericht vom Morgen nach der Tat:
„Riesengroßer Tatort“: Kripo suchte Zeugen für Gewalttat in Wittlich
Am Samstagnachmittag hatten die Ermittler die Spurensuche vor Ort beendet. Sie sprachen von einem „riesengroßen Tatort“. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen und suchte auch Zeugen.
Die Beamten gingen einem Sprecher zufolge davon aus, dass zur Tatzeit noch Feiernde unterwegs waren und möglicherweise Beobachtungen gemacht haben könnten. Am Samstagnachmittag hieß es, es seien einige Hinweise eingegangen. Wer Infos habe, solle sich bei der Kripo Trier unter 0651/9779-2290 melden.
Die Tat überschattete die traditionelle Säubrennerkirmes in Wittlich, die auch überregional Besucherinnen und Besucher anzieht. Bis zum Ende des Volksfestes am kommenden Montag hatte die Polizei bis zu 100.000 Menschen erwartet. Bürgermeister und Stadtrat beschlossen am Samstag, die Kirmes weiterlaufen zu lassen. Es gab allerdings einige Änderungen: