Als der Ukraine-Krieg ausbrach, haben sich viele von euch mit einer großen Hilfsbereitschaft bei SWR3 gemeldet – egal ob im Radio oder Social Media: Die SWR3-Community wollte mit anpacken, etwas tun. Viele Menschen in ganz Deutschland haben Taten folgen lassen und dafür teilweise ihr ganzes Leben nachhaltig verändert – bis heute, ein Jahr nach dem Ausbruch des Krieges.
So zum Beispiel Familie Groß aus Peffingen in der Eifel: Von heute auf morgen wurde aus dem Drei-Personen- ein 16-Personen-Haushalt. Natalia, Roman und ihre zehn Kinder flohen zusammen mit der Großmutter vor dem Krieg in der Ukraine. Anette und Harald Groß lebten davor mit ihrem Sohn in dem Haus in Rheinland-Pfalz.
Das Paar wollte helfen und nahm die ukrainische Familie bei sich auf – das war vor einem Jahr, als russische Truppen in die Ukraine einmarschierten. Dreieinhalb Monate lebten alle zusammen unter einem Dach in einem alten Bauernhaus. Das hat gut funktioniert, auch wenn es nicht immer ganz einfach war – für alle Beteiligten.
Solveig Naber hat für SWR Aktuell die hilfsbereite Familie besucht und mit ihnen auch über die Schwierigkeiten besprochen, die sie bewältigen mussten.
Ein neues Zuhause für die ukrainische Großfamilie
Die ukrainische Familie und ihre Großmutter kamen damals über eine christliche Privatinitiative nach Deutschland. Mittlerweile wohnen Roman, Natalia und ihre zehn Kinder in einem leerstehenden Hotel in Neuerburg, nur drei Orte von Peffingen entfernt. Die Freundschaft zwischen den Familien ist aber geblieben:
Das Paar und die Familie besuchen sich noch immer regelmäßig. Sie haben auch viel zusammen erlebt: gemeinsame Behördengänge, die Suche nach einer neuen Bleibe. Denn es war klar: Das Bauernhaus ist auf die Dauer zu klein für so viele Menschen.
Ein Jahr Krieg in der Ukraine So erleben Menschen den Krieg
2.000 Kilometer fahren für die Liebe, Tagebücher aus Bunkern, Geflüchtete, die in Deutschland neu anfangen wollen – der Krieg bestimmt das Leben ganz unterschiedlicher Menschen. Hier mehr über ihre Geschichten lesen.
Flucht aus der Ukraine: Wie geht es der Familie heute?
Die ukrainische Familie versucht, sich so gut es geht einzuleben. Alle zehn Kinder besuchen die Schule. Roman und Natalia lernen in Kursen Deutsch. Sie sind sehr dankbar, dass sie so herzlich in Deutschland aufgenommen worden sind. Trotzdem ist es manchmal schwer. Vieles sei so ungewiss, sagt Natalia.
Anette Groß versteht das. Auch deshalb wollen sie weiter für Natalia, Roman, die zehn Kinder und die Großmutter da sein. Wann immer und solange ihre Hilfe gebraucht wird, sagt sie. „Ich stelle mir das sehr schwer vor. Und ich wünsche mir für die Familie, dass sie einen inneren Frieden und auch einen Halt haben, wo sie sich auch zu Hause fühlen können. Dass das trotzdem möglich ist.“
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Ein Jahr Krieg in der Ukraine Ukrainische Großfamilie in der Eifel: Die Ungewissheit bleibt
Eine Familie aus Peffingen in der Eifel hatte 13 Geflüchtete aufgenommen. Inzwischen haben die Ukrainer ein neues Zuhause. Die Freundschaft zwischen den Familien ist geblieben.