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Sebastian Lehmann
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Jessica Brandt
Jessica Brandt (Foto: SWR3)

Stimmt es wirklich, dass man alles sagen kann, wenn man einen Kinderwagen vor sich herschiebt? Sebastian ist da etwas auf der Spur…

Lehmanns Leben: Elternkommunikation (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Julian Stratenschulte;)

Lehmanns Leben Elternkommunikation: Darf ich alles sagen?

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Stimmt es wirklich, dass man alles sagen kann, wenn man einen Kinderwagen vor sich herschiebt? Sebastian Lehmann ist da etwas auf der Spur…

Babys sind zu vielen Dingen gut. Zum Beispiel sind sie total niedlich und man kann deswegen sehr gut Fotos von ihnen machen und sie unaufgefordert jedem Menschen unter die Nase halten. Also die Fotos, nicht die Babys. Wobei – das mache ich auch gern, denn mein Sohn riecht voll gut. Also, meistens. Je nachdem, ob es Karottenbrei oder Lachs-Fenchel-Pastinake zu Mittag gab.

Babys sind auch praktisch, wenn man jemandem etwas sagen möchte, aber sich nicht traut, es der Person direkt ins Gesicht zu schreien.

Ja, mein lieber Kleiner, das war sehr böse von der Mama, dass sie die Tiefkühlpizza, die ich gerade in den Ofen geschoben habe, heimlich gegessen hat ohne mir etwas abzugeben.

Das Kind lacht fröhlich. Meine Freundin schaut mich genervt an.

Elternkommunikation auf der Straße

Man kann auf der Straße außerdem mit sich selbst reden ohne für einen Verrückten gehalten zu werden. So lange man einen Kinderwagen vor sich her schiebt, darf man alles sagen: „Also, jetzt haben wir Brot gekauft. Dann müssen wir noch zum Supermarkt und die sieben Tiefkühlpizzen für den Besuch der Schwiegereltern am Wochenende kaufen. Hach, der Mann da vorne sieht aus wie Franziska Giffey. Und ist das eine Ratte oder ein Hund? Die Ampel ist auch rot. Oje, oje, mein Leben ist so schwer.

Währenddessen versucht mein Sohn fröhlich seinen Schuller aus dem Wagen zu schnippen, was er wirklich erstaunlich gut kann. Im Gegensatz zu wirklich sinnvollen Dingen, wie Nachts den Schnuller wieder selbst in den Mund zu stecken, anstatt zu weinen bis ich aufgestanden bin, ihm den Schnuller wieder in den Mund klemme – und er sofort friedlich einschläft, ich aber noch eine Stunde wach im Bett liege.

Habe ich das auch gerade laut ausgesprochen? Jedenfalls schaut mich die Frau, die neben mir an der Ampel wartet, seltsam an. „Wie komisch die doofen Leute immer gucken!“, sage ich laut zum Kind, also zur Frau neben mir.

Mein Sohn schnippt ihr einen Schnuller ans Schienbein. Wir sind ein eingespieltes Team.

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