Stand
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SWR3

Ich war allein – von tiefster Dunkelheit umgeben.
In diesen Kerkermauern eingeschlossen
hilflos ausgeliefert, fesselten sie mich.
Dabei hatte ich kein Unrecht begangen – ich war unschuldig!

Dem Schwert des Damokles gleich, hing über meinem Kopf
an der Decke, an einem Seil, ein großes Pendel.

Ich lag da - angekettet, wie einst Prometheus,
und wünschte mir nichts sehnlicher, als den Tod.
Und plötzlich begann das Pendel hin und her zu schwingen.
Kaum spürbar - zunächst!

Doch die Ausschläge wurden von Mal zu Mal immer wuchtiger
und mit jeder Bewegung senkte es sich ein Stück tiefer.
Die scharfe Klinge zerschnitt die stickige Luft meines Gefängnisses.
Sie kam näher... immer näher.
Erst langsam – dann immer schneller.

Dieses Pendel über meinem Kopf schwang hin und her.
Mit weit aufgerissen Augen starrte ich auf die Bewegungen – hin und her,
bis es mich zerfetzen würde.
Ich warte auf meinen unwiderruflichen Tod.



Da war eine Grube – und ich mitten drin!
In tiefster Finsternis – in einem Nichts!
Außer diesen Wänden, die sich auf mich zu bewegten,
dazu brennende Speere, die während meine Kräfte dahin schwanden,
stetig wuchsen und immer länger wurden.

In dieser Grube gefangen,
mit dem hin und her schwingenden Pendel über mir.
Während der Teufel in seinem Glockenturm an seinem Seil zog,
klammerte ich mich an den letzten Funken Hoffnung.

Aus Angst, von meinen Fesseln erwürgt zu werden,
lag ich bewegungslos da und versuchte jedes Zittern zu vermeiden.
Unter diesem Pendel in der tiefen Grube.

In meinen Gedanken fiel ich in die Tiefe!
Ein Sturz in’s Bodenlose.

Die Erde hatte mich verschlungen,
Ich konnte den Boden nicht berühren.

Eine donnernde Lawine, die den Berg hinunter rollt.
Gefangen im Sog eines Malstroms,
begraben unter den Mauern von Jericho.

Doch ich fiel - ohne Hoffnung - immer weiter!

Tiefer und tiefer!

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