In einer Jauchegrube irgendwo in Brandenburg dümpelt eine Leiche. Der Tote gehört zu einer Öko-Kommune, deren Land altlastenverseucht ist und der das Wasser bis zum Hals steht. Die Frau des Toten ist eine alte Freundin von Kommissarin Olga Lenski. Und damit haben wir alles, was eine Ermittlung so richtig schön problematisch macht: Kommunarden, die alles, was irgendwie nach Polizei aussieht, gar nicht mögen und dann auch noch persönliche Verwicklungen. Aber so richtig in Fahrt kommt die Nummer erst ganz kurz vor Schluss.










Der Polizeiruf lebt von der Leistung der Schauspieler
Irgendwie muss der Drehbuchautor von „Käfer und Prinzessin“ zuviel Matthias Claudius gelesen haben: „Wie ist die Welt so stille, und in der Dämm’rung Hülle so traulich und so hold“.
Entweder es ist Nacht, dann brennt das Lagerfeuer, und die Kommune sitzt Klampfen spielend drumherum oder es ist Abenddämmerung, und dann ist die Landschaft golden überhaucht und wunderschön, auch in Brandenburg. Lagerfeuer und Dämmerung gibt es ziemlich viel – rein von der Handlungsmenge her gesehen wäre der Polizeiruf auch mit 45 Minuten ausgekommen.

Aber seltsamerweise ist das gar nicht schlimm, denn die Landschaft ist wirklich schön und die Schauspieler erste Sahne. Ganz vorn Fritzi Haberlandt als Lenskis Kinderfreundin Ruth, so undurchsichtig und so leise wie eine Katze, oder Peter Lohmeyer als Kommunenchef Harry, bei dem man von Anfang an nicht weiß, ob er nur unnahbar ist oder ein ganz fieser Finger.
Die großen Ideen bleiben
Ob es nun verschlossene Dorfbewohner sind, verhuschte Hasch-Raucher oder altlinke Öko-Kommunarden: das ist alles wunderbar gespielt und wunderbar gezeichnet. Man muss es auch mal positiv sehen: Selbst wenn der Polizeiruf gewisse Spannungsschwierigkeiten und ein echtes Timing-Problem hat, wird einem der hoffentlich immer noch frühlingshafte Sonntagabend nicht durch einen Depri-Krimi versaut.
Und am Ende steht die doch recht hoffnungsvolle Erkenntnis von Kommissarin und Polizeihauptmeister, dass es zwar wieder mal nur um die Kohle ging, aber dass die großen Ideen bleiben.