





















Die Polizei stürmt den Bungalow eines Arztes in Oldenburg. Er und seine Familie stammen aus Syrien. Kommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und seine Kollegin Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) sind einem Schleuserring auf der Spur. Es geht um gefälschte Pässe und Menschenhandel. Außerdem gibt es einen Toten: in einem Park wurde die Leiche eines Deutsch-Syrers gefunden. Dieser hatte Kontakt zum dem Schleuserring. Für die beiden Kommissare beginnt ein verworrener Fall, sie ermitteln in der eingeschworenen deutsch-syrischen Gemeinschaft in Oldenburg. Und über allem liegt der Schrecken des Bürgerkrieges, weil viele der Deutsch-Syrer Kriegsflüchtlinge bei sich aufgenommen haben.
Tiefgründiger Tatort

Ein düsterer Krimi kommt da auf uns zu, der aber viele unerwartete Wendungen nimmt, sehr real erscheint und unter die Haut geht. Die Angst der Bürgerkriegs-Flüchtlinge ist förmlich spürbar. Dabei wollen die auch nur eins: einfach in Frieden leben. Und vom bösen Schleuserring vom Anfang ist nachher auch nicht mehr viel übrig, denn am Ende bleibt ein Dilemma: es kann doch nicht falsch sein, Menschen aus dem Bürgerkrieg nach Deutschland zu holen - obwohl es illegal ist und bei der Polizei unter „Menschenhandel“ läuft.
Authentisch mit leicht romantischem Touch

Mit dabei beim Tatort am Sonntag ist übrigens auch Schauspieler Navid Negahban, der schon bei den US-Serien 24 und Homeland mitgespielt hat. Er verleiht dem Tatort etwas Hollywood-Glanz. Authentisch und erdig ist der Tatort vor allem, weil er ein topaktuelles Thema hat – und spannend ist er auch, weil unvorhersehbar. Auf jeden Fall ist er für mich besser als der eher biedere Tatort von letzter Woche. Und sogar eine kleine, wenn auch sehr unromantische Liebesgeschichte deutet sich zwischen dem harten Hund Thorsten Falke und seiner zielstrebigen Kollegin Lorenz an. Eines Nachts landen die beiden jedenfalls in einem Hotelzimmer…