Es ist scheinbar nur ein Wohnungsbrand. Aber in einem hermetisch abgeriegelten Zimmer liegt eine Frau im Bett, im roten Hochzeitskleid, mit Kopfschuss. Wie viel steckt in diesem Tatort, der stilistisch so richtig in die Vollen geht?
Sie spricht diese Worte aus dem „Off“, für uns Zuschauer unsichtbar. Dazu ist der Bildschirm rot. Rot wie die Liebe, rot wie Blut und teuflisch rot. Und die Farbe zieht sich irgendwie durch den gesamten Fall. Genauso, wie die Jagd nach „dem Teufel“. Denn an der Decke über dem Bett mit der Toten steht:
Und tatsächlich sind die Kinder der Toten verschwunden. Deshalb stellt sich den beiden Kommissarinnen immer wieder die Frage:
Ist es der Vater der Mädchen? Der Hausmeister der Schule? Oder doch der schräge Typ aus dem Haus, in dem die Tote mit ihren Kindern gelebt hat? Für Moormann und Selb beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Denn die beiden wissen: Je länger die Mädchen verschwunden sind, desto schlechter stehen die Chancen, sie lebend zu finden.
Tatort Bremen: Wer ist dieser Teufel?
Und dann wird Moormann auch noch von Flashbacks in ihre eigene Kindheit heimgesucht. Erinnerungen, die nicht nur sie verstören, sondern wahrscheinlich auch einige Zuschauer. Und auch Kollegin Selb, die Empathie nach ihrer eigenen Aussage erst „üben“ muss, tut sich schwer, die Kollegin zu verstehen.
Da ist ordentlich was drin, in diesem Tatort. Eine Tote, zwei vermisste Mädchen, eine Erpressung und viele überzeichnete Personen, diese hier zum Beispiel:
Gut gefällt mir auch, dass es bis zum Ende spannend bleibt, wer denn nun dieser „Teufel“ ist. Aber der Tatort „Liebeswut“ ist mal grell, mal düster, laut, hat viele ungewöhnliche Kameraeinstellungen, überladene Szenenbilder, viel dramatische Musik und ist eben in jeder Hinsicht überzeichnet. Das ist mir persönlich dann doch etwas zu viel „Kunst“ gewesen. Daher gibt es Punktabzug.