Tobler und Berg: Ist Saras Fall doch noch nicht gelöst?
Sara feiert ihre Rückkehr ins Leben im kleinen Kreis. Ihre Freundin ist dabei, ihr Ex-Mann mit seiner neuen, und natürlich ihre Tochter, die noch zur Schule geht. Bekannte aus dem Knast kommen auch noch. Sara kommt nämlich geradewegs auch daher: aus dem Gefängnis. Vor ein paar Jahren hatte sie gestanden, ihren Vater umgebracht zu haben. Ihrer Ansicht nach, hat sie diese Schuld nun gesühnt. Schlecht nur, dass schon am nächsten Tag ein Ex-Polizist ermordet wird, der nach seiner Entlassung auf eigene Faust weiter Kriminalfälle untersucht hat. Da sind zwar auch abstruse dabei, wie der Kennedy-Mord, aber offenbar hat er sich auch ganz besonders des Falls von Sara angenommen. Hat der Ex-Kommissar also einen an der Murmel oder gibt es in ihrem Fall tatsächlich noch etwas zu recherchieren?
Tatort Schwarzwald: „Saras Geständnis“ Trailer
Saras Geständnis: Wenn die Zuschauer schlauer sind
Normale Fernsehzuschauer können diese Frage leicht beantworten: Jedes Kind weiß, wenn im Film jemand aus dem Knast entlassen wird, der einen Mord gestanden hat, den man ihm nicht nachweisen konnte, dann war er es nicht. Sondern jemand anderes. Das ist immer so im Film. Immer.
Und tatsächlich legt Sara in einem Gespräch mit den Kommissaren Tobler und Berg nahe, dass sie durch das Geständnis eher Ruhe haben wollte, als dass sie etwas zu gestehen gehabt hätte. Ha! Wir Zuschauer sind schlauer als die Kommissarsdarsteller von der Fernsehpolizei. Und das ist leider gar nicht gut für die Spannung. Genauso wenig, wie wenn man ‘ne Viertelstunde vor Schluss resignierte Kommissare sieht: „Dann sind wir jetzt wieder bei Null. Oder beim grossen Unbekannten“. Das empfand ich als frustrierend für mich als Zuschauer.





Eine seltsame Verfolgungsjagd durch Freiburg
Dazu kommt noch das ganze Klein-Klein der Drehorte, das Grau der Winterdreh-Tage, das Provinzielle, und auch eine seltsame Verfolgungsjagd zu Fuß auf eisglattem Kopfsteinpflaster, wo der Gesuchte aber wieder flieht, als er schon gefasst war, damit die Verfolgung dann wieder neu losgeht? Hab‘ ich nicht verstanden. Oder war das nur, um ein paar Ecken mehr von Freiburg zu zeigen? Man weiß es nicht. Ganz groß hingegen war die schauspielerische Leistung von Johanna Wokalek, die die im Knast geläuterte und seither sehr zurückgenommene Sara wunderbar authentisch und wahrhaftig spielt.