Greenpeace ist eine der größten Umweltschutzorganisationen der Welt, in mehr als 55 Ländern aktiv mit mehreren Millionen Unterstützerinnen und Unterstützern. Allein in Deutschland sind es über 600.000 Mitglieder.
Der Greenpeace-Beginn: Protest gegen Atomwaffentests
Und alles fing mit einer fast schon etwas naiv wirkenden Protestaktion gegen Atomwaffentests an. Damals, am 15. September 1971, machte sich Jim Bohlen nach einer Idee seiner Ehefrau Marie mit einigen Mitstreitern auf den Weg zu der Aleuten-Insel Amchitka im Nordpazifikinsel – mit einem Segelboot, das sie Greenpeace nannten. Auf Amchitka veranstalteten die USA unterirdische Atomtests, die Befürchtungen über Erdbeben und Tsunamis schürten.
Zwar wurden sie von der Küstenwache – und vom Wetter – zur Umkehr gezwungen und die Amerikaner zündeten die Bombe auch, nachdem die frühen Greenpeace-Demonstranten mit anderen Booten versucht hatten, näherzukommen. Aber: Zum Einen gewannen sie durch die Aktion viele Sympathisanten und zum Anderen wurden die USA für ihr Atomwaffentest-Programm stark kritisiert – und stellten es letztlich ein.
Auch der erste Protest in Deutschland fand auf dem Meer statt: 1980 hängten sich Aktivisten mit einer Rettungsinsel an einen Giftmüllfrachter und blockierten ihn, damit dieser keine giftige Säure ins Meer pumpen konnte.
Bundeskanzlerin Merkel würdigt Umwelt-Engagement
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), übrigens von 1994 bis 1998 Umweltministerin, würdigte Greenpeace zum runden Geburtstag für ihr Engagement in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Beim Festakt in Stralsund erinnerte sie zum Beispiel an die Proteste gegen die Versenkung der Öl-Plattform „Brent Spar“ im Jahr 1995.
Den Klimawandel sieht die Kanzlerin als „globale Aufgabe“. Die Folgen des Klimawandels seien noch weniger beherrschbar und würden wesentlich teurer als frühe Gegenmaßnahmen, sagte Merkel.
Auch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), fand lobende Worte für das Geburtstagskind: Nicht nur spektakuläre Aktionen, sondern vor allem die tägliche Bildungs- und Aufklärungsarbeit der Organisation seien sehr wichtig, um die Herzen der Menschen zu erreichen. Es werde immer deutlicher, dass Natur- und Umweltschutz eine Überlebensfrage seien, sagte Schwesig.
So machte Greenpeace schon auf Umweltsünden aufmerksam
Greenpeace will die Verursacher von Umweltproblemen und die Regierungen zum Handeln zwingen – und scheut dabei auch nicht davor, sich mit Weltkonzernen anzulegen. Das geschieht teilweise mit spektakulären – und nicht selten gefährlichen – Aktionen, teilweise aber auch vor Gericht.
Erst im Mai hat ein niederländisches Gericht den Öl- und Erdgaskonzern Shell dazu verurteilt, seine Kohlendioxid-Emissionen drastisch zu senken. Das Klima-Urteil gilt als historisch und kann weitreichende Folgen haben.
Kritik an gefährlichen Aktionen
Greenpeace versteht es, mit spektakulären Aktionen für Aufmerksamkeit zu sorgen. Nicht alle gelingen – und einige sind sogar sehr gefährlich. Erst kürzlich bei der EM stürzte ein Greenpeace-Aktivist mit seinem Gleitschirm mitten auf den Rasen ins Stadion. Der Protest gegen VW ging nach hinten los: Der Bruchpilot verletzte zwei Menschen, Greenpeace musste sich entschuldigen und viel Kritik einstecken.
Bei vielen anderen Aktionen riskieren zumindest die Aktivisten selbst ihre Gesundheit, wenn nicht gar ihr Leben. Großen Konzernen dürften sie ein Dorn im Auge sein, Walfängern sind sie lästig. Getreu dem Motto „Hope in Action“ lässt sich Greenpeace aber nicht so leicht abschütteln. Hoffnung sei schon vor 50 Jahren die treibende Kraft für die Greenpeace-Gründer gewesen, sagte Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland beim Festakt.
Und Manuela Schwesig fordert auf: