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Das neue Europäische Parlament wurde gewählt. Wie das vorläufige Ergebnis bei der Europawahl ausgefallen ist und wie SWR3Land gewählt hat, hier lesen!

Die Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben am Sonntag ihre Stimmen bei der Europawahl und den Kommunalwahlen abgegeben. Die Hochrechnungen für das Europäische Parlament zeigen: Das Mitte-Rechts-Bündnis EVP mit der deutschen Spitzenkandidatin Ursula von der Leyen (CDU) hat die Europawahl deutlich gewonnen. Die Amtsinhaberin von der Leyen könnte demnach weitere fünf Jahre an der Spitze der mächtigen Brüsseler Behörde stehen.

Europawahl 2024: So hat Deutschland gewählt

In Deutschland ist bei der Europawahl die Union mit deutlichem Abstand die stärkste Kraft geworden, die AfD die zweitstärkste. Die Parteien der Ampelkoalition hingegen verlieren. Das vorläufige Ergebnis gibts hier im Überblick:

  • CDU und CSU erreichen zusammen 30,0 Prozent. (2019: 28,9 Prozent)
  • AfD: 15,9 Prozent (2019: 11,0 Prozent)
  • SPD: 13,9 Prozent (2019: 15,8 Prozent)
  • Grüne: 11,9 Prozent (2019: 20,5 Prozent)
  • FDP: 5,2 Prozent (2019: 5,4 Prozent)
  • Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW): 6,2 Prozent (erste Europawahl)
  • Linke: 2,7 Prozent (2019: 5,5 Prozent)
  • Freie Wähler: 2,7 Prozent (2019: 2,2 Prozent)
  • Volt: 2,6 Prozent (2019: 0,7 Prozent)
  • Die PARTEI: 1,9 Prozent (2019: 2,4 Prozent)
  • Tierschutzpartei: 1,4 Prozent (2019: 1,4 Prozent)
  • ÖDP: 0,6 Prozent (2019: 1,0 Prozent)
  • Familienpartei: 0,6 Prozent (2019: 0,7 Prozent)
  • Piraten: 0,4 Prozent (2019: 0,7 Prozent)
  • PdF: 0,6 Prozent (erste Europawahl)

Die Klimaaktivisten der Letzten Generation, die sich erstmals um den Einzug in ein Parlament bewarben, kamen lediglich auf 0,3 Prozent und sind damit nicht im EU-Parlament vertreten. Die Letzte Generation lag damit noch hinter der neuen Partei Dava, die besonders um Menschen mit Migrationsgeschichte warb und damit 0,4 Prozent erreichte.

Martin Polansky von der ARD spricht über erste Reaktionen:

Eine Frau wirft einen Stimmzettel für die Europawahl 2024 in eine Urne.

Nachrichten Reaktionen auf Europawahl

Dauer

Nach der 18-Uhr-Prognose haben die Ampelparteien bei der Europawahl zum Teil deutliche Stimmenverluste hinnehmen müssen. Klar zulegen konnte die AfD, während die Union ihr Ergebnis von 2019 in etwa gehalten hat und damit klar stärkste Partei geworden ist. Zu den ersten Reaktionen in Berlin:

In Frankreich gab es eine ziemlich direkte Reaktion auf das vorläufige Ergebnis: Präsident Emmanuel Macron hat noch am Sonntagabend die französische Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen angekündigt. Mehr dazu gibts hier:

Macron löst Nationalversammlung auf So haben andere Länder bei der Europawahl abgestimmt – Neuwahlen in Frankreich

Bei der Europawahl liegt die rechte Partei Rassemblement National deutlich vorne. Was das für Frankreich bedeutet und wie andere Länder gewählt haben, lest ihr hier.

So haben RLP und BW gewählt

In Rheinland-Pfalz ist die CDU die stärkste Kraft, gefolgt von der SPD, wie das vorläufige Endergebnis zeigt:

Und wie sieht die Stimmverteilung in Baden-Württemberg aus? Auch hier liegt die CDU ganz vorne, danach kommt die AfD, dicht gefolgt von den Grünen:

Wahlbeteiligung in Deutschland rekordverdächtig hoch

Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl lag in Deutschland bei 64,8 Prozent. Das sind 3,4 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Europawahl 2019 – und so hoch wie nie seit der Einheit. Der Anteil der Briefwähler ist im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren sehr deutlich gestiegen: 39 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben per Brief abgestimmt. 2019 waren es 28,4 Prozent.

Was bei dem Ergebnis der Europawahl zudem aufgefallen ist: Viele junge Wähler haben sich von den bekannten Parteien wegbewegt. Statt der Grünen sind jetzt viele kleine Parteien interessanter – und auch die am Rand. Dr. Thorsten Faas, Wahlforscher der FU Berlin, sagt im SWR3 Topthema, was für ihn am bemerkenswertesten war:

Deutsche Spitzenkandidaten für die Europawahl 2024

Die Europawahl findet in allen 27 Mitgliedsländern der EU statt – allerdings zum Teil an unterschiedlichen Tagen. Deshalb lief die Wahl vom 6. bis 9. Juni. In Deutschland und 20 anderen EU-Staaten wurde am 9. Juni gewählt. Insgesamt waren mehr als 360 Millionen Menschen aufgerufen, die 720 Mitglieder des Europäischen Parlaments für eine Amtszeit von fünf Jahren zu bestimmen. Die Zahl der Abgeordneten pro Land hängt von der Bevölkerungsgröße ab: Sie reicht von je sechs für Malta, Luxemburg und Zypern bis hin zu 96 Abgeordneten für Deutschland.

Die Parteien treten in Deutschland mit einer Bundesliste an, bis auf die CDU und CSU, die mit Landeslisten kandidieren. In der Regel wird ein Spitzenkandidat nominiert, der für höhere politische Ämter vorgesehen ist.

Hier siehst du die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Parteien, die bereits mindestens einen Sitz im Europäischen Parlament hatten, plus das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht, das laut Vorwahl-Umfragewerten ebenfalls gute Chancen auf einen Einzug ins Parlament hatte.

Im Europäischen Parlament bilden sich Fraktionen aus den Parteien der einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Auch der Großteil dieser Fraktionen hat Spitzenkandidaten, aus deren Kreis der Kommissionspräsident oder die Kommissionspräsidentin hervorgehen soll.

Die beiden größten Fraktionen sind die Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), zu der die Unionsparteien gehören, und die Fraktion „Progressive Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament“, zu der die SPD gehört. Die EVP-Spitzenkandidatin ist Ursula von der Leyen, der Spitzenkandidat der SPD ist Nicolas Schmit.

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Am Sonntag war nicht nur die Europawahl, sondern auch die Kommunalwahl:

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