- Kanzler Scholz will Polizei in Freibädern
- SWR3 fragt nach: Wie fühlen sich die Badegäste?
- Faeser reagiert auf Gewalt in Freibädern
- Schwimmmeister wollen Hilfe der Polizei in Freibädern
- Polizeigewerkschaft ist gegen Faesers Freibad-Vorschlag
- Security in Freibädern – so ist es in Sulz am Neckar
- Security soll im Rheinstrandbad in Karlsruhe für Sicherheit sorgen
- Berlin führt Ausweispflicht im Freibad ein
Kanzler Scholz will Polizei in Freibädern
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein entschlossenes Vorgehen gegen gewalttätige Ausschreitungen in Freibädern gefordert. Er hält auch eine Präsenz der Polizei in den Bädern für gerechtfertigt.
Solche Vorfälle dürften nicht achselzuckend zur Kenntnis genommen werden, sagte Scholz am Freitag bei seiner Sommer-Pressekonferenz in Berlin:
Es ist völlig richtig, wenn daraus die Konsequenz gezogen wird, jetzt auch Polizei einzusetzen.
Gewalt im Freibad – was ist da los?
Es ist heiß, die Schwimmbäder voll, und es gibt immer wieder beunruhigende Schlagzeilen: Zwei Unbekannte tauchen im Juni einen Zwölfjährigen in einem Mannheimer Freibad unter Wasser. Freunde und Familienangehörige mischen sich ein, die Sache eskaliert zu einer Massenschlägerei mit 40 Personen und mindestens fünf Verletzten.
Ende Juni schlagen Unbekannte dem Bademeister des Malscher Freibades bei Karlsruhe einen Zahn aus, weil er sie kurz vor Badeschluss gebeten hatte, das Bad zu verlassen. Im Inselbad Untertürkheim häuften sich sexuelle Übergriffe vor kurzem so sehr, dass das Bad das Sicherheitspersonal aufstockt.
Keine Spur nach Massenschlägerei in Mannheimer Freibad
SWR3 fragt nach: Wie fühlen sich die Badegäste?
Wie geht es den Badegästen mit all den Meldungen? Und was tut sich in puncto Sicherheit? SWR3-Reporterin Janine Beck hat sich in den Freibädern in SWR3Land umgehört:

Nachrichten Sicherheit in Freibädern
- Dauer
Wie geht es den Badegästen damit? Und was tut sich in Puncto Sicherheit?
Faeser reagiert auf Gewalt in Freibädern
Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte als erste diesen Vorschlag ins Spiel gebracht: Polizei in Freibädern. Der Rechtsstaat müsse vor allem dort, wo viele Kinder und Jugendliche seien, hart gegen Gewalt vorgehen, sagte sie am Mittwoch in Berlin.
Das heißt auch: Polizeipräsenz. Ich will das ganz deutlich sagen.
Schwimmmeister wollen Hilfe der Polizei in Freibädern
Der Bundesverband der Schwimmmeister hätte gerne mehr Unterstützung durch die Polizei. Beamte sollten auf Streifenfahrten vorbeischauen, um zu signalisieren, dass auch dort Recht und Gesetz gälten, sagte Verbandspräsident Peter Harzheim der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Probleme konzentrieren sich ihm zufolge auf Bäder in Großstädten.
Freibäder seien Orte, an denen viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenkämen. Das berge Potenzial für „Stress“. Dieser äußere sich dann beispielsweise in Massenschlägereien, die es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben habe. Die Beschäftigten erlebten zunehmend Aggression, führte Harzheim aus.
Schwimmmeister würden häufig nicht mehr als Respektspersonen wahrgenommen und würden zum Teil auch bedroht. Besonders Kolleginnen seien betroffen. In vielen Städten habe sich eine Machokultur breitgemacht. Dazu gehöre, dass man sich nicht an Regeln halte. Das könne man in den Freibädern merken.
Polizeigewerkschaft ist gegen Faesers Freibad-Vorschlag
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wies Forderungen nach mehr Polizeipräsenz in Freibädern zurück.
Es ist nicht Aufgabe der Polizei, in Freibädern die Spaßrutschen zu sichern oder die Liegewiese zu bestreifen.
Aus Sicht des GdP-Bundesvorsitzenden Kopelke müssten Hausverbote in einer empfindlichen Länge schnell und niederschwellig verhängt werden können. Zudem dürfte eine Videoüberwachung für weitere Abschreckung sorgen, sagte er. Betreiber müssten gemeinsame Konzepte mit der Polizei und den Rettungsdiensten abstimmen.
„Die Bundesinnenministerin ist nicht zuständig für die Landespolizeiarbeit“, sagte der GdP-Vorsitzende weiter und fügte an: „Sie könnte aber über zusätzliche Gelder die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen in den Ländern unterstützen.“
Security in Freibädern – so ist es in Sulz am Neckar
Ab Ende Juni regelt ein Security-Dienst einen ungestörten Freibad-Besuch im Susolei in Sulz am Neckar (Landkreis Rottweil). Auch hier sind die Gründe Rangeleien, rücksichtsloses Verhalten, betrunkene Badegäste oder Kinder mit Schwimmflügeln, die völlig unbeaufsichtigt als Nichtschwimmer im tiefen Becken planschen. Hier lest ihr den ganzen Bericht:
Im Sulzer Freibad patrouillieren jetzt Sicherheitskräfte
Security soll im Rheinstrandbad in Karlsruhe für Sicherheit sorgen
Marco (Vorname von der Redaktion geändert) arbeitet seit acht Jahren in Karlsruher Freibädern als Security. Er hat die Erfahrung gemacht, dass sich die Situation in den Bädern verbessert hat, seitdem Sicherheitsdienste dort im Einsatz sind. Es gebe immer mal wieder Zwischenfälle, aber man müsse deswegen keine Angst haben, ins Freibad zu gehen, sagt Marco. Den ganzen Bericht lest ihr hier:
Security sorgt im Rheinstrandbad in Karlsruhe für Sicherheit
Berlin führt Ausweispflicht in Freibädern ein
Ausgangspunkt für den Vorschlag von Nancy Faeser ist auch die Situation in Berlin. Das Columbiabad im Berliner Bezirk Neukölln war am Sonntagabend (9. Juli) zum wiederholten Mal wegen Auseinandersetzungen frühzeitig geschlossen und geräumt worden.
Als Reaktion auf die Vorkommnisse gilt in Berliner Freibädern ab Samstag (15. Juli) eine Ausweispflicht. Das gaben die Berliner Bäderbetriebe am Freitag bekannt. Wer in das Freibad möchte, muss einen Personalausweis, Führerschein
Auf der Liegewiese wird gerangelt und gepöbelt Von Aalen bis Ulm: In den Freibädern wird der Ton rauer
In Freibädern wird der Ton rauer: Rangeleien unter Jugendlichen nehmen zu. Fühlen sich die Badegäste noch sicher? Und wie reagieren die Verantwortlichen in Ulm, Heidenheim und Aalen?