Ein Bettelnder sitzt in der Kälte, neben sich ein Hund. Doch manchmal sind die Hunde von organisierten Banden und haben nur einen Zweck: Sie sollen Mitleid erregen. Wir haben mit einer Frau gesprochen, die diese Hunde rettet.

Der Golden Retriever mit dem Namen „Oslo“ war bis vor Kurzem ein Bettlerhund. Jetzt tobt er durchs Koblenzer Tierheim, denn Kirstin Höfer, die Chefin des Tierheims, hat ihn freigekauft – für 70 Euro.

Der feiert das Leben, seit er da ist“, sagt Kirstin Höfer. Wobei: Manchmal sehe man noch seine Vergangenheit. Dann hole sich „Oslo“ eine Decke und lege sich irgendwo hin. „Das Stillliegen auf einer Decke, das hat er irgendwie verinnerlicht, obwohl er noch so jung ist“, hat sie festgestellt.

Der Tierheimchefin ist es dabei wichtig zu unterscheiden zwischen den Bettlerhunden und den Hunden von Obdachlosen. Diese Hunde seien für Menschen, die auf der Straße leben, oft eine wichtige Stütze und deren einzige Freunde.

Bettlerhunde in Koblenz und Trier sollen Mitleid erregen

In SWR3 Move berichtet Kirstin Höfer, wie organisierte Banden Hunde ausbeuten – vor allem die „putzigen und kleinen Rassehunde“:

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Nachrichten Organisierte Banden: Der Trick mit den Bettlerhunden

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Kirstin Höfer, die Chefin des Tierheims Koblenz, erklärt in SWR3, wie organisierte Banden mit den Bettlerhunden arbeiten.

Für organisierten Betrug: Hunde müssen absurde Kostüme tragen

Auch in Trier wird mit Hunden gebettelt. Manche müssen sogar Kostüme tragen – jetzt im Advent sind sie als vierbeiniger Nikolaus oder Weihnachtsengel verkleidet. Hundebeitzerin Jutta Straubinger aus Trier ärgert sich darüber. Sie hat den Verdacht, dass die kostümierten Hunde mit Betäubungsmittel sediert sind. „Es widerspricht eigentlich der Natur des Hundes, dass er sieben oder acht Stunden ganz ruhig an einem Platz sitzen oder liegenbleibt.“ Das Beruhigungsmittel bringe die Hunde dann womöglich dazu, „publikumswirksam“ dazuliegen, vermutet sie.

Um herauszufinden, ob es sich um einen Obdachlosen handelt oder um das Mitglied einer organisierten Bande, macht Jutta Straubiger in Trier ihren Hundefuttertest. Sie sagt: „Wenn ich organisierten Bettlern Hundefutter anbiete, wird das abgelehnt, obwohl es ein hochwertiges Futter war.“ Man wolle stattdessen Bargeld haben. Biete sie einem Obdachlosen, dessen Hund sein bester Freund sei, Hundefutter an, werde das sehr gerne genommen.

Tierheimleiterin: „Unterstützen Sie Hunde von Obdachlosen“

Tierheimleiterin Kirstin Höfer aus Koblenz bittet die Bürgerinnen und Bürger, Obdachlose mit Hunden nach wie vor zu unterstützen: „Oftmals ist für die Obdachlosen der Hund der einzige und beste Freund“, sagt sie.

Bettlerbanden, erklärt Kirstin Höfer, hätten oft jüngere, attraktive Rassehunde im Einsatz. Obdachlose seien dagegen eher mit älteren Mischlingshunden unterwegs. Und:

Wenn man genau hinguckt, sieht man die Bindung von den Obdachlosen zu ihren Hunden.

Sie würde sich freuen, wenn die Obdachlosen, die in Koblenz mit ihren Hunden leben, unterstützt würden. Organisierte Bettlerbanden sollten hingegen nicht unterstützt werden, rät die Tierheimleiterin.

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