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Johannes Seiler
Johannes Seiler

Ein Mann aus Japan behauptet, dass er seit 12 Jahren nur noch 30 Minuten am Tag schläft. Warum das Ganze und kann es funktionieren? Wir haben das gecheckt und eine Schlafforscherin gefragt!

Daisuke Hori ist ein 40-jähriger Unternehmer und Bodybuilder aus Japan, der das Workaholic-Leben auf ein neues Level gebracht hat. Er behauptet, dass er täglich nur 30 Minuten schläft – und das seit 12 Jahren! Er möchte damit sein Leben „verdoppeln“ und seine Arbeitseffizienz steigern.

Die South China Morning Post berichtet, dass ein japanisches Fernsehteam den „Schlafhasser“ drei Tage lang begleitet habe. In dieser Zeit soll er trotz der sehr kurzen Schlafzeiten immer fit gewesen sein. Der Japaner sagt, er habe es geschafft, seinen Körper und Geist darauf zu trimmen, mit nur minimalem Schlaf klarzukommen – und er fühle sich dabei selten müde. Durch die kürzeren Schlafzeiten hat er jetzt mehr wache Stunden am Tag, was ihm anscheinend hilft, produktiver zu sein.

Nur 30 Minuten Schlaf: Regelmäßiger Sport und Kaffee helfen

Das sagt zumindest der „Wenigschläfer“. Sein Tipp? Regelmäßig Sport machen und eine Stunde vor dem Essen einen Kaffee trinken– so hält er die Müdigkeit in Schach. Außerdem meint er, dass es für Leute, die sich bei der Arbeit stark konzentrieren müssen, wichtiger sei, einen guten Schlaf zu bekommen, anstatt einfach nur lange zu schlafen. Er zieht dabei den Vergleich zu Feuerwehrleuten und Ärzten, die trotz kürzerer Pausen oft voll leistungsfähig bleiben.

Hier ein Bild von Daisuke Hori:

22時すぎからabema prime生放送。控え室でパシャリ。睡眠の可能性を拡げるような対話ができると良いですね₍₍( ´ ᵕ ` *)⁾⁾ひろゆきさんや、スタンフォード式最高の睡眠の西野さん、出演者の皆様と楽しんで話してきます(`・ω・´) pic.twitter.com/oOQ9iPb5BX

Wie viele andere Life Coaches, die einen unkonventionellen Lebensstil haben, bietet der Japaner jetzt Kurse an – für Geld versteht sich. Zu Daisuke Hori ins Bett legen und so seine Schlafgewohnheiten überprüfen, können wir natürlich nicht. Aber: Wir haben eine Schlafforscherin befragt, ob das überhaupt funktionieren kann.

Einen fragwürdigen Kurs für die 30-Minuten-Schlafgewohnheit können wir euch nicht anbieten. Aber wenn ihr tagsüber müde seid, haben wir hier Tipps für euch:

Was sagt eine Schlafforscherin zu der 30-Minuten-Schlafgewohnheit?

Dr. Christine Blume ist Psychologin und Schlafforscherin an der Universität Basel. Im Gespräch mit Moderatorin Nicola Müntefering hat sie in SWR3 NOW gesagt, dass man das wohl nicht durchhalten kann – noch nicht mal ein paar Nächte.

Aus gesundheitlicher Perspektive kann ich wirklich nur davor warnen. Sehr schnell wird man aufgrund starker Müdigkeit ein hohes Risiko für Verkehrsunfälle – Stichwort Sekundenschlaf.

Mittel- bis langfristig steige auch das Risiko für Infektionen, Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch psychische Erkrankungen wie Depressionen, sagt Blume.

Aktuell ist es wieder sehr warm in SWR3Land. Das Wetter haben wir hier für euch. Damit ihr bei den Temperaturen gut schlafen könnt, hier ein paar Tipps:

Wie viel Schlaf braucht der Mensch?

Kann ich mir antrainieren, weniger zu schlafen? Nein, sagt die Schlafforscherin, das sei nicht möglich. „Die optimale Schlafdauer ist individuell, aber mit sieben bis neun Stunden pro Nacht kommen die meisten Menschen gut hin“, so Blume. Manche Menschen bräuchten deutlich weniger Schlaf, zum Beispiel nur fünf Stunden pro Nacht, und blieben trotzdem auf Dauer gesund. Das hätten sie sich aber nicht antrainiert – die Ursache liege hauptsächlich in den Genen: „Die Prozesse, für die ein Durchschnittsmensch sieben bis neun Stunden benötigt, laufen bei diesen Menschen einfach schneller ab.“

Delfin, Bär, Wolf oder Löwe ... Schlaftypen: Welches Tier bist du – und kannst du es ändern?

Eule und Lerche kennen die meisten: die Frühaufsteher und die, die bis spät nachts wach bleiben. Aber es gibt noch mehr Schlaftypen. Welcher bist du? Finde es hier heraus!

Und was ist die minimalste Schlafmenge? Hier anhören:

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Dr. Christine Blume Was ist die minimale Schlafmenge, die der Mensch braucht?

Dauer

Dr. Christine Blume, Psychologin und Schlafforscherin an der Universität Basel.

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