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Von Autor/in Katharina Kunz, Caroline Schneider

Am Montag (14. April) flog Katy Perry mit sechs Frauen ins Weltall – das sorgte für viel Kritik. SWR3 Redakteurin Barbara Lampridou ist in ihrem Posting der Woche an Katy Perry auch nicht gerade begeistert – hier den Kommentar lesen!

Eine „New Shepard“-Rakete von Amazon-Gründer Jeff Bezos startete am Montag (14. April) um 15:30 Uhr mit sechs Frauen in den Weltraum. Der Flug dauert nur 10 Minuten. Es gab aber einen kurzen Moment der Schwerelosigkeit. Mit an Bord der Rakete: US-Popstar Katy Perry. „Zehn von zehn Punkten“ verdiene der Weltraumausflug, sagte die Sängerin nach der Landung. Auch auf Instagram feierte sie ihren Ausflug ausgiebig. Sie sei dankbar, dass sie mitfliegen dürfe. Das Event habe für sie eine ganz besondere Bedeutung.

Dies ist ein wichtiger Moment für die Zukunft der kommerziellen Raumfahrt und für die Menschheit im Allgemeinen und für Frauen im Allgemeinen.

Kommentar zu Katy Perrys Weltall-Ausflug

SWR3 Redakteurin Barbara Lampridou ist da etwas anderer Meinung – ihr Posting der Woche geht an Katy Perry:

Social-Media-Beitrag auf Instagram von swr3online

Katy Perry im SWR3-Interview „Ich hab mich in dem Moment verliebt, als er mich beklaut hat!“

Sie ist einer der Megastars der Musikszene: Sängerin Katy Perry. Im SWR3-Interview hat sie unter anderem von dem Moment erzählt, in dem sie sich in Schauspieler Orlando Bloom verliebt hat.

Katy Perry im All: So lief der Kurzflug

Die Kapsel der Raumfahrtfirma Blue Origin setzte nach nur 10:22 Minuten wieder sicher auf der Erde auf. Der Flug wurde live im TV übertragen und konnte auch vor Ort mitverfolgt werden. Im Livestream hörte man die Astronautinnen auf über 100 Kilometer Höhe vor Freude rufen und feiern. Und Katy Perry ließ es sich nicht nehmen, tatsächlich einige Zeilen des Hits „What a wonderful World“ im All zu performen.

Nach der Landung kniete sich die 40-Jährige dann auf den Wüstenboden und küsste den Sand⬇️ .

Social-Media-Beitrag auf Instagram von etalkctv

Diese Mission war die zweitbeste Erfahrung nach der Erfahrung, Mutter zu sein

Beim Verlassen der Kapsel hielt Katy Perry, wohl in Anspielung an den Vornamen ihrer Tochter Daisy, ein Gänseblümchen in die Höhe. Die Vierjährige hatte den Flug ihrer berühmten Mutter vor Ort verfolgt. Für Bezos Raumfahrt-Unternehmen kann es kaum eine bessere Werbung geben als einen singenden Superstar in der Rakete. Wer den Flug bezahlt, darüber gab das Unternehmen keine Auskunft.

Die SWR3 Comedy hat sich überlegt, ob es nicht günstige Alternativen zum Weltraumflug gibt:

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Nachrichten Katy Perry auf Raumfahrt: „Schatz, ich bin mal schnell im Weltall!“

Dauer

US-Sängerin Katy Perry fliegt mit dem Raumfahrt-Unternehmen von Jeff Bezos in den Weltraum.

Neben Katy Perry waren weitere fünf Frauen am Start beim Weltraumflug:

  • Lauren Sánchez - Journalistin und Verlobte von Jeff Bezos
  • Gayle King – Journalistin
  • Aisha Bowe – Wissenschaftlerin und ehemalige NASA-Raketeningenieurin
  • Amanda Nguyen – Wissenschaftlerin
  • Kerianne Flynn – Filmproduzentin

Die Raumanzüge sind speziell für die sechs Frauen entstanden. Lauren Sánchez hat sich dazu extra die Unterstützung von einer Designerin geholt. Normalerweise würden Raumanzüge für Männer entwickelt, für Frauen würden sie dann nur angepasst. Sánchez hat deshalb erstmals ein Outfit extra für Frauen entworfen. „Ich denke, die Anzüge sind elegant, aber sie bringen auch ein bisschen Würze ins All“, so Sánchez in der New York Times.

Social-Media-Beitrag auf Instagram von katyperry

„Mit Wissenschaft hat der Weltraumausflug nichts zu tun“

Ob der Weltraumflug ein entscheidender Schritt für den Feminismus sein wird, ist allerdings fraglich. Es ist das erste Mal, dass eine reine Frauen-Crew ins All startet, abgesehen von dem Solo-Flug der Astronautin Valentina Tereshkova 1963. „Damit will die Crew ein Zeichen setzen und zeigen, dass Frauen alles erreichen können,“ sagt SWR-Wissenschaftsredakteurin Lilly Zerbst. Wissenschaftlerin Amanda Nguyen nutze die Aufmerksamkeit auch dafür, um Werbung für ihre NGO zu machen, die sich für Opfer sexueller Gewalt einsetzt.

Mit Wissenschaft habe der Flug laut Zerbst nichts zu tun – trotz Wissenschaftlerinnen an Bord. Für die Reisenden ist der Touristen-Flug vor allem ein einmaliges Event. Der Flug der Tourismus-Kapsel verlaufe weitestgehend automatisiert. 

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Was unterscheidet Touristen-Flug von Weltraum-Flug?

Die Raumfahrt-Firma Blue Origin von Jeff Bezos fliegt seit 2021 immer wieder Touristen ins All. Im ersten Flug war Bezos selbst mit an Bord. Geflogen wird mit kleinen Suborbital-Raketen. Sie kommen nur bis zum Rande des Weltraums und werden nicht in eine Umlaufbahn um die Erde geschickt. Nach dem Eintritt in die Schwerelosigkeit kommen sie direkt zurück zur Erde.

Diese Kritik gibt es am Weltraum-Tourismus

Weltraumflüge sind vor allem eine Belastung für die Umwelt. Das ist die häufigste Kritik an dem Geschäft mit den Touristen-Flügen. Jeff Bezos Raketen fliegen zwar laut seiner Firma nur mit Wasserstoff und Sauerstoff. Aus dem Auspuff kommt also nur Wasserdampf. Aber auch dieser Flüssigtreibstoff hat eine CO2-Bilanz: Die Herstellung von flüssigem Wasserstoff oder Wasserstoff als Gas braucht viel Energie und dabei wird jede Menge CO2 frei.

Andere Raketen wie die von Elon Muscs SpaceX fliegen klassisch mit Kerosin. Ein Weltraumflug setzt dann etwa 300 Tonnen CO2 frei. Zum Vergleich: Bei einem Langstreckenflug sind es 150 Tonnen CO2 auf etwa 10.000 Kilometer. Wenn man dazu bedenkt, dass in einem Flieger etwa 300 Passagiere sitzen, in einer Raumkapsel aber nur eine Handvoll, dann wird der CO2-Fußabdruck pro Kopf richtig hoch.

David Beck aus der Wissenschaftsredaktion hat sich zu dem Umweltaspekt mit seiner Einschätzung geäußert:

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